Hallo Ricochet,
die Magie untersteht astrologisch Merkur/Hermes.
Darauf weisen u.a. Firmicus Maternus (3. Jhdt. n.Chr.) in Matheseos Libri VIII, Ibn Ezra (12. Jhdt. n.Chr.) in The Beginning of Wisdom oder William Lilly (17. Jhdt. n.Chr.) in Christian Astrology hin.
Bei Lilly kann man lesen, wenn Merkur gut gestellt ist (also nach Würden, Aspekten, Häusern, Häuserherrschaften usw.) ist er ein Sucher in allen Arten von Mysterien und Lernen [..], neugierig bei der Suche nach okkultem Wissen [..], er gibt sich der Divination und eher geheimerem Wissen hin. Bei Lilly liest man aber auch, dass Merkur einer ist, der sich bösen Praktiken und schwarzmagischem Wissen wie der Nekromantie hingibt.
Merkur war in der Astrologie auch schon immer der Signifikator für Astrologen, Philosophen, Mathematiker, Mantiker, Musiker, Opferpriester, Traumdeuter, Weisheit usw. Das hat sich erst geändert, als die moderne Astrologie begonnen hat, die sieben alten Planeten in ihren Bedeutungen und Zuordnungen zu beschneiden.
Hier noch Zitate aus Wikipedia:
Hermes (griechisch Ἑρμῆς, auch Hermeias Ἑρμείας, dor. Hermas Ἑρμᾶς
ist in der griechischen Mythologie der Schutzgott des Verkehrs, der Reisenden, der Kaufleute und der Hirten, andererseits auch der Gott der Diebe, der Kunsthändler, der Redekunst, der Gymnastik und somit auch der Palästra und der
Magie. Als Götterbote verkündet er die Beschlüsse des Zeus und führt die Seelen der Verstorbenen in den Hades (Unterwelt). Er gehört zu den zwölf großen Olympischen Göttern.
Als Gott der Wissenschaften ist Hermes eng mit der Chemie und besonders der Alchemie verbunden. Ein Gefäß so abzuschließen, dass nichts hinein und heraus kann, nannten die Alchemisten es mit dem Siegel des Hermes [cum sigillo hermetis] verschließen, woher das heutige Wort hermetisch stammt.
Durch die Alchemie wird Hermes in vielen Quellen in die Nähe der Zauberkunst gerückt und ist damit auch der Gott der
Magier, Gaukler und Diebe, eben eine Art schelmischer Tunichtgut (Trickster).
Agrippa von Nettesheim (15. Jhd. n. Chr.) schreibt in seiner De Occulta Philosophia (den Magischen Werken) über die Magie:
Sie lehrt uns die Verschiedenheit und die Übereinstimmung der Dinge kennen und Es sind also [..] die Physik, die Mathematik (worunter auch die Astrologie zählt) und die Theologie die drei mächtigsten Zweige der Gelehrsamkeit, welche die Magie umfasst, miteinander verbindet und in Ausübung bringt [..]. (Erstes Buch, Kapitel 2)
In seiner Vorrede kann man lesen:
und ein Magier bedeutet, wie jeder Gelehrte weiß, keinen Zauberer, keinen Abergläubischen, keinen, der mit bösen Geistern im Bunde steht, sondern einen Weisen, einen Priester, einen Propheten.
Vor allem weist er darauf hin, dass die Magie nichts Übernatürliches an sich hat und verweist in seinem zweiten Buch im 60. Kapitel u.a. auf Aristoteles, der sagte, dass es zwischen der oberen (Himmel/Universum) und der unteren Welt (Erde) eine natürliche Übereinstimmung und einen gegenseitigen Zusammenhang gibt, wodurch die Teile der Welt einander untergeordnet sind und in wechselseitigem Verhältnisse zueinander stehen. Durch dieses wechselseitige Abhängigkeitsverhältnis bewegen sich, wenn jemand einen Teil der Welt bewegt, auch andere Teile, sobald sie die erste Bewegung empfinden.
Nach Agrippa bedient sich daher der Magier durch seine Methoden einer natürlichen Kraft, die sich diese wechselseitige Übereinstimmung zunutze macht, wodurch die Dinge von selbst folgen oder bisweilen wider Willen gezogen werden.
Und er schreibt: Die Kenntnis der Abhängigkeit der Dinge voneinander ist daher das Fundament jeder wunderbaren Wirkung und durchaus notwendig zur Anziehung der oberen Kräfte.
Und da auch nach Agrippa Merkur der Mächtige im Guten und Bösen sowie der Vermittler zwischen den oberen und unteren Göttern ist, sollte deutlich werden, dass Merkur (unter anderem) der Planetengott der Magie ist. Wir brauchen also weder Neptun, noch Uranus, noch Pluto bemühen.
Es gibt sehr viele magische Methoden, Rituale und Disziplinen u.a. auch die Anfertigung von Bildern, Ringen, Spiegel, Talismane oder Amulette. Und dazu gibt Agrippa Anleitungen, die man durchaus als astrologische Elektion bezeichnen kann, wobei je nach Zweck die jeweilige Planetenstunde, der Zustand des Mondes, der Aszendent mitsamt Dekanat und die Gesamtkonstellation des Horoskops zum Zeitpunkt der Anfertigung des magischen Gegenstandes zu berücksichtigen sind.
LG
Jogi