Die Episode mit dem Feigenbaum ist derart peinlich und dazu noch kindisch, dass es allein ausreichen würde an Jesus Göttlichkeit zu zweifeln.
Ein sinnloser übermotivierter Machtmissbrauch aufgrund des Ärgers über etwas worüber sich ein vernünftiger Mensch nicht ärgern kann, da der Feigenbaum erstens kein rationaler Agent ist, auf den man sauer sein kann und weil es zweitens noch nicht einmal die Zeit war, zu der diese Bäume Früchte tragen.
Statt sich über sich selbst zu ärgern, dass man so doof ist zu einem Feigenbaum zu laufen um Früchte zu erhalten, wenn nicht einmal die Jahreszeit dafür ist, reagiert man sich also am Baum ab.

Sollte das so stattgefunden haben (als magischer Akt) wäre es ein Fluch, aber auch wenn ich ja nicht grundsätzlich an Magie zweifle ist es schlicht viel wahrscheinlicher, dass der Evangelist Markus irgendwas erfunden oder aus Erzählungen aufgegriffen hat.
Jedenfalls ein großer Lacher mit Unterhaltungswert in der Bibel. Das wäre sogar der Fall, wenn es so passiert wäre. In dem Fall würde dann einfach die Vernunft nicht so herausgebildet sein wie die magischen Fähigkeiten. Aber wie gesagt, ich nehme bestimmt nicht alle Legenden und Sagen ernst, erst recht nicht, wenn irgendeiner das später so aufschreibt.
LG PsiSnake
P.S: Eine metaphorische Deutung ist eigentlich nicht drin, weil dieser Teil eindeutig angeblich reale Ereignisse beschreibt.
Und das macht dich nicht stutzig, dass Jesus Christus, Gottes Sohn, sich abgeblich so kindisch aufführt und einen Baum verflucht, weil der gerade keine Früchte trägt? Nicht, dass er es nicht könnte, aber warum sollte er das tun?
Ein selbstbezogener, launischer Jesus, der willkürlich aus Ärger einen Baum verdorren lässt?
Jesus, der sagt: Liebe deine Feinde, der sagt: Vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun?
Glaubst du nicht, dass da mehr hinter stecken könnte?
Es ist natürlich einfacher, mal das zu glauben, was man glauben will. Deshalb ist ja durch die Kath. Kirche so viel Unheil entstanden. Die hat das auch so gemacht, und die Bibel so ausgelegt, wie es ihrem eigenen Denken entsprach, und es ihnen grad nützlich war für ihre Argumentation.
Man könnte aber auch mal in die Urtexte reinschauen (oder wahlweise Weinreb fragen, der sich von Kindesbeinen an damit beschäftigt, die Urtexte in Originalsprache kennt und die Bibel als Ganzes erfassen kann), dann würde das vielleicht den Blick erweitern.
Der wörtliche Text ohne die Erfassung des Wesentlichen ist wie eine Tasse ohne Inhalt.
Da kann man dann auch gleich zu den Zeugen Jehovas gehen.
Es ist keineswegs beliebig, was ich schrieb, es ist meine Wiedergabe der Deutung Weinrebs.
Natürlich kann man den auch anzweifeln, dazu müsste man sich aber auch erst mal damit beschäftigen. Für mich persönlich sind seine Ausführungen ein einziges Aha-Erlebnis.
Dort erkennt man auch, dass der Baum der Erkenntnis ein Feigenbaum ist, so wie Adam sich ja auch aus Scham ein Feigenblatt anpappt. Die Feige hat eine bestimmte Bedeutung in der Bibel, ebenso wie alle anderen Pflanzen oder Früchte.
Dass manche Menschen gern Schwarzmagisches in dieser Bibelstelle sehen möchten, ist auch verständlich. Es heißt ja: Jeder liest in der Bibel, was in ihm ist.