K
KameltreiberAli
Guest
was für eine Frage
sicher auch wegen dir
Ali
Glaubst du nun frei zu sein? Und was bedeutet frei zu sein?
Ich weiβ es nicht, Omar. Ich bin immer noch verwirrt, so wie nach einer mühsamen Reise durch schillernde Fata Morganas, ich sah sie nicht in der Ferne, Omar. Ich war mitten drin, in den Fata Morgans und versuchte mich da raus zu holen. Ich befand mich inmitten meiner Sehnsucht und kaum war ich drauβen, war ich schon wieder in der nächsten lauter spiegelnde, sich ständig verschiebende Flächen wie aus Glas. Ich konnte nicht Fuβ fassen, wollte dem entkommen und schaffte es nicht. Es war ein Aufschrei nach Freiheit, die Freiheit jedoch entfernte sich nur mehr und mehr und rückte in unnahbare Ferne Sie schwieg. Die Freiheit wurde schlieβlich zu einer Fata Morgana.
Die Sterne kamen in ihrem Tanz immer näher, unsagbar schöne Farben explodierten und von den Sternen tönten Melodien. Jeder Stern besaβ eine andere Melodie, welche sich in kosmischer Harmonie mit allen vereinigte und eine Symphonie erschuf, die unvorstellbar ergreifend war. Marisa begann zu weinen.
Was macht dich so traurig? Er nahm sie in den Arm und wiegte sie sanft. Du selbst hast dir diese ganzen Schmerzen zugeführt, weil du die Bindung nicht annehmen wolltest. Er strich ihr beruhigend übers Haar und drückte ihr einen sanften Kuss auf die Stirn. Freiheit kann nur durch Bindung entstehen. Und diejenigen, die sich frei wähnen, sehen ihre eigenen Ketten nicht. Er seufzte und sah sie ernst an. Erst in deiner Wehrlosigkeit findest du deine Sicherheit!
Erst in meiner Wehrlosigkeit finde ich meine Sicherheit, wieder holte sie nachdenklich seine Worte, lauschte dabei der groβen Symphonie des Universums zu. Danke, Omar, rief sie freudig aus. Endlich habe ich verstanden! Er nahm ihre Hand und schenkte ihr zum Abschied ein Lächeln. Salam, Marisa. Ich werde jetzt gehen. Irgendwann, irgendwo sehen wir uns vielleicht mal wieder. Dann war er verschwunden.
Während Marisa langsam die Düne hinunter glitt, machte sich eine Freude in ihr breit. Die Sterne waren längst verstummt und an ihren gewohnten Platz zurückgekehrt. Aber in ihrem Herzen, da erklang die Sternensymphonie und erfüllte ihr ganzes Sein. Sie warf sich in den Sand und rutschte und warf den Sand um sich. Ausgelassen schlug sie Purzelbäume und wirbelte den Sand herum, bis sie rutschend und völlig auβer Atem unten ankam. Jetzt hab ich es, rief sie hinaus in die Nacht.
Text von Ali Juli 2007
Ali