Sunde um Stunde fliegt die Steinwüste Marokkos am Fenster des Busses vorbei, das Auge hat nichts, woran es sich festsaugen könnte, was einer genaueren Betrachtung wert wäre ... nur die endlos scheinende Ebene schiebt sich lautlos von rechts nach links - immer gleich, monoton, ermüdend ...
Doch ebenso langsam ändert sich etwas - unklar werden die Konturen der entfernten Berge, federleichte Schwaden quellen aus dem Boden hervor, wirbeln immer höher und verdecken schließlich die Sicht auf jene Linie, wo die Ebene zum Berg wird ... und hohles Pfeifen läßt ahnen, dass dort draußen Wind aufgekommen ist, der Tonnen und abertausende Tonnen von Sand mit sich trägt und jenen, die dort draußen sein müssen, Augen und Nasen und Ohren damit füllt .... wehe, wer jetzt dort draußen sein muss und seine Djellaba nicht dabei hat oder zu arm ist, eine zu besitzen .... der Samum, der Wüstensturm, wird ihn lehren, das nächste Mal nicht mehr unaufmerksam zu sein ....
Im Bus ist davon kaum etwas zu spüren ....
Sandige Grüße
cerambyx