Liebe

  • Ersteller Ersteller 2003
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...was ist das?

Ist es Liebe, wenn man erwartet, dass der andere, also sein Dual, seine Sehnsucht stillt und befriedigt?

Ist es Liebe, wenn das Dual gewissenlos das Leben anderer Menschen zerstört? (Z.B. die Familie seines Duals und auch seine eigene)

Ist es Liebe, wenn man nicht ohne den anderen Leben mag?

Und wenn nein, wieso geschieht denn genau das immer wieder gerade in DS-Beziehungen? Der eine blockt und bekommt den schwarzen Peter zugeschoben.

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Ist es Liebe, wenn das Dual einem seine eigenen Baustellen aufzeigt und uns dazu "zwingt", sie zu lösen?

Ist es Liebe, wenn mein Dual mich mit der Lösung meiner Baustellen in ein geistiges Bewusstsein katapultiert, welches weit über das Bewusstsein der meisten Mitmenschen herausragt?

Ist Liebe denn wirklich nur vergänglicher, körperlicher Natur?

Und wenn nein, wieso erwarten das so viele Menschen von der Liebe, dass sie sich ablebt, vergeht?

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Da Leute sich selbst gerne schwatzen hören und lesen, möchte ich nur mit diesem Vergleich dieses Topic starten. Vielleicht regt es den ein oder anderen Suchenden zum Nachdenken an.

warum stellst du einen ganzen Fragenkatalog auf?
den du dir doch längst selbst beantwortet hast...


Der Fehler der romantischen Liebe ist, daß sie Gott, den sie im Unterbewußtsein sucht, auf der Ebene des Ich-Bewußtseins, des Irdischen, leben will. Da haben wir die zwei Spiegel, die die Perspektive ins Unendliche öffnen. Sie kann nie zur Ganzheit, nie zum Ziele führen. Ein Teufelskreis. Die romantische Liebe kann dann nur noch im Tode aufgehen.

Es gibt jedoch Menschen, die bewußt den Weg der romantischen Liebe gehen, des Wahns in den Augen der Welt, sie gehen ihres Schaffens wegen durch das läuternde Feuer. Es sind die Künstler. Sie leben die Anima nicht im irdischen Leben mit einem Mann oder mit einer Frau aus Fleisch und Blut sondern in ihren Träumen und in ihrem Werk. Das Kunstwerk ist ihr symbolischer Tod. Das Werk ist für sie die Drei, die Synthese. Sie brauchen nicht an der romantischen Liebe wirklich zu sterben. Sie haben „dieses Stirb und Werde“, sind „keine trüben Gäste auf der dunklen Erde“ (Goethe,

aus: Tristan und Isolde-Der Mythos Des Christlichen Abenlands
Dr. Françoise Saint-Onge


Sagt es niemand, nur den Weisen,
Weil die Menge gleich verhöhnet,
Das Lebend’ge will ich preisen,
Das nach Flammentod sich sehnet.
(…)
Und solange du das nicht hast,
Dieses Stirb und werde!
Bist du nur ein trüber Gast
Auf der dunklen Erde.
(…)
Soll ich nicht ein Gleichnis brauchen,
wie es mir beliebt?
Da uns Gott des Lebens Gleichnis
In der Mücke gibt?
Goethe, West-Östlicher Diwan, Selige Sehnsucht
 
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Eine Bruchlandung hat wohl schon jeder erlebt. Der Hintern tut weh und man ärgert sich. Aber die Sehnsucht nach Liebe bleibt doch oder kommt irgendwann wieder. Also kann es nicht an der Liebe liegen. Es sind die Erwartungen und der Mangel an Selbstliebe, sprich dem Gefühl für sich selbst.

da ist kein ich, nur ein gehäuf zerbrochener Bilder und eine Welt in Scherben
 
LIEBE


Liebe ist grenzenlos
du kannst sie nicht einzwängen
nicht festhalten


ja ja
sie führt dich zur bedingungslosen Liebe hin
der Weg geht durch Schmerz
du wirst gedroschen und dann
gemahlen wie das Korn...
und dann zu köstlichem himmlischem Brot gebacken:kiss4:


so sagt es Kahlil Gibran im Prohet

und wenn du das nicht willst
dann musst du die Tenne des Korndreschens verlassen
aber du wirst keine wahren Jahreszeiten mehr erleben

es gibt einen lauhen Winter
und einen lauhen Sommer...


und dein Herz verschliesst sich
es kommt nichts hinein
und nichts mehr hinaus

ist Liebe Vernunft?

ist Liebe Bedürfnis?

ist Liebe nicht der königliche Weg?
da brauchst du keine Bettelschale für Almosen


LG Ali:zauberer1
 

Anima Mundi-Die Weltenseele​


„Was ist die Liebe?“, fragte die Wüste.
„Die Liebe bedeutet, wenn der Falke über deinen Sand fliegt. Denn für ihn bist du ein grünes Feld und er wird nie ohne Beute zurückkehren. Er kennt deine Felsen, deine Dünen und deine Berge, du bist groβzügig mit ihm.“





„Wenn du die Liebe kennst, kennst du auch die Seele der Welt, sie ist aus Liebe gemacht worden.“
„Dort wo ich bin“, sprach die Sonne. „Kann ich die Weltenseele sehen. Sie spricht mit meiner Seele und zusammen lassen wir die Pflanzen wachsen und die Schafe weiden, auf der Suche nach Schatten. Dort wo ich bin – und ich bin sehr weit entfernt von der Erde – lernte ich zu lieben. Ich weiβ, wenn ich mich der Erde mehr nähern würde, alles auf ihr stirbt und die Seele der Welt aufhörte zu existieren. Und so vertragen wir uns, ich gebe ihr Leben und Wärme und sie gibt mir einen Grund zu leben.“
„Du kennst die Liebe?“, wiederholte der Junge.

„Und warum sagst du, ich kenne nicht die Liebe?“, fragte die Sonne.
„Weil die Liebe nicht unbeweglich wie die Wüste ist, weder die Welt wie der Wind durchreist, noch alles aus der Ferne sieht wie du. Die Liebe ist die Kraft die alles verwandelt und verbessert die Seele der Welt. Als ich das erste Mal in sie eintauchte, dachte ich sie sei vollkommen. Aber dann sah ich, dass sie ein Abbild aller Lebewesen ist, sie besaβ ihre Kriege und ihre Leidenschaften.
Wir sind es, die die Seele der Welt nähren, und die Erde, auf der wir leben wird dadurch besser oder schlechter, wenn wir besser oder schlechter werden. Durch die Kraft der Liebe, wenn wir lieben wünschen wir besser zu werden als wir sind.“

Und der Junge tauchte ein in die Seele der Welt, und wurde gewahr, dass die Seele der Welt Teil von der Seele Gottes war, und er sah dass die Seele Gottes seine eigene Seele war.
Und dass er somit Wunder vollbringen konnte.
Paulo Coelho - Der Alchemist
 
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