leidensfähigkeit

Hallo gilla,

was ist daran klassisch ?

wäre schön wenn es mal jeder machen würde, sich um sich selbst kümmern :)

Mal ehrlich, wenn jeder als erstes zusieht das er einigermassen im Lot ist, dann kann er auch viel besser helfen oder?
Und wenn es jeder machen würde bräuchte man dann noch jemanden helfen ?

LG
flimm

PS.: Mitfühlen heißt aber nicht -mitleiden- oder - das Leid anderer nicht ertragen können- .

Genau!

Unter "kümmern" verstehe ich Eigenverantwortung und das schließt das Bitten um Hilfe nicht aus. Hilfe hat unter diesem Gesichtspunkt, der leider oft vernachlässigt wird, eine ganz andere Qualität.
 
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Wäre schön, wenn es so einfach wäre.

Ich hab auch immer gedacht, ich schaff alles alleine ...

hallo Mondblumen,

ich meine es wäre einfach wenn man es von Kindheit an gelernt hätte und die Eltern und Familie es auch tun würden. Und die Umgebung usw.


Dann gäbe es viel Elend nicht auf dieser Welt.

LG
flimm
 
das sind alles unterstellenungen

Nein. Das sind Tatsachen, gilla. Und man muß nicht wirklich sein Gehirn amputieren lassen, um zu verstehen, daß man sich zunächst einmal SELBST gut behandeln muß, um von anderen gut behandelt zu werden und in weiterer Folge andere wirklich gut behandeln zu können... das hat mit Egoismus nicht das Bißchen zu tun. Sondern einfach mit dem Erkennen, was man sich selbst wert ist.

Oh du meine Güte, was war ich davon überzeugt, ein halbes Leben lang, anderen zu HELFEN - ich war doch so selbstlos und bin doch so im Leid anderer aufgegangen und habe sofort alle alle Hebel in Bewegung gesetzt...

In Wirklichkeit habe ich GENERVT, gilla - mit meiner Sucht, allen alles aus der Hand zu nehmen und für sie zu erledigen. Es war ZUVIEL des Guten und ich konnte die Grenzen nicht sehen - meine nicht und die der anderen noch viel weniger. Und ganz abgesehen davon ist dabei mein eigener Kram liegengeblieben, bis der Berg fast unpackbar geworden war... Wär echt eine Alternative gewesen, sich mal um meinen eigenen Krempel zu kümmern ;)

Heute weiß ich halt, warum all jene, denen ich so unglaublich geholfen habe, bei der ersten sich bietenden Gelegenheit die Flucht aus meinem Leben ergriffen haben :D - weil ich nämlich inzwischen selbst die Flucht ergreife vor so wem :)

Und allmählich lern ich, was der Satz bedeutet, den mir meine Therapeutin sagte. "Zuerst einmal müssen Sie sich SELBST gut behandeln..."

Also bitte nicht "Unterstellungen" und Hirnlosigkeiten unterstellen, wo doch nur der gesunde Hausverstand spricht.

Gruß
Kinny
 
danke,
es stimmt schon, mein leiden das ich in mir trage verursacht viel unruhe, es kommt hoch, wenn mein gegenüber es durch vermeintliche hilflosigkeit auslöst. doch ab wann weiss ich, das ich mitfühle oder nicht fühlen möchte?
 
danke,
es stimmt schon, mein leiden das ich in mir trage verursacht viel unruhe, es kommt hoch, wenn mein gegenüber es durch vermeintliche hilflosigkeit auslöst. doch ab wann weiss ich, das ich mitfühle oder nicht fühlen möchte?


Das wirst Du wahrscheinlich erst wissen, wenn Du das Leiden in Dir selbst in Ordnung gebracht hast. Wenn es Dir gut geht und alles verarbeitet ist was verarbeitet gehört und Du ausgeglichen bist, dann wird nichts mehr ausgelöst.

Ich glaub, dann kannst Du auch von einer ganz anderen Position aus helfen, wenn es nötig sein sollte.


(Ich hab genau das selbe Problem, bin aber noch nicht sehr weit. :o )
 
das sind alles unterstellenungen und wir sind so abgestumpft und gehirn manipuliert das wir nicht mehr fähig sind zu unterscheiden,

ja mir muß es gut gehen OBERTES GEBOT dieser gesellschaft??????????

aber wenn jemand mitfühlend ist dann hat er gleich ein helfer probleme und ist außer der norm,

es gibt bestimmt außer dir noch helfende hände,
gute ausrede das ich lieber die andern was machen lass als mir die arbeit aufbürde ,

das ist wieder das klassische verhalten unseren gesellschaft:banane:

lg gilla
das pro ist genauso falsch wie ein contra... weil das helfersyndrom immer aus einem schuldgefühl entsteht, und der hoffnung hilfe dadurch zu bekommen....keiner ist da um sich um andere zu sehr zu kümmern aber auch nicht sich allem zu entziehen.
man lebt zwar miteinander aber letztendlich muss jeder für sich sein.
den unterschied macht nur ...man soll mitfühlen aber nicht mitleiden...weil das leid anderer nicht sein eigenes werden soll, ansonsten schadet es diesem genauso wie dem betroffenen selbst.
 
hallo
mir hat man geraten, leidensfähiger zu werden, da ich die neigung habe den mitmenschen zu helfen. sobald mein gegenüber ins leiden kommt, werde ich aktiv und versuche sofort eine lösung zu finden.da ich seine not nicht ertrage.
wie weit sollte ich mich zurück halten, bzw. leidensfähiger werden um dem menschen sich selbst und seinem problem zu überlassen?

wie schaut denn die versuchte Lösung aus?
Hast du ein Bsp.?

Viele Menschen werden zu ihrem Gegenüber, heißt Sie fühlen sich so wie ihr Gegenüber, sie übernehmen dessen Leiden und machen es zu ihrem Eigenen. ...siehe Empathiefähigkeit. Ich fühle dein Leiden und auch Freude mit(Mitfühlen).

Im Aussen erscheint dies als ein Helfersyndrom, im Emotionalbereich ist es die Übernahme vom Fremdleiden das zum Eigenleiden gemacht wird.
Hier liegt die Problematik.

In Wahrheit versuchen sich "Helfende" durch das Finden von Lösungen selbst zu helfen, heißt konkret, das Leidempfinden des Gegenübers, das Sie an sich selbst spüren los zu werden.
Heißt im Vordergrund steht das eigene "Leidempfinden", nicht des Gegenübers Leiden.

Die Fähigkeit spüren zu können an sich Selbst was das Gegenüber fühlt ist uns in die Wiege gelegt worden. Es macht uns aufmerksam auf das Empfindungserleben unserer Mitlebewesen. Fühlen wir uns wie unser Gegenüber, wissen-erfahren wir was diesem Kummer und auch Freude bereitet.
Wir sind diesem Menschen näher weil wir uns geöffnet haben. Dies Empfinden macht uns liebesfähig.

Viele Menschen wissen nicht wie sie aus diesen übernommenen Gefühlen heraus kommen und glauben, wenn sie das Leiden des anderen lösen, werden sie ihr Leiden los. Dabei entsteht ihr Eigenleiden durch die Übernahme von Gefühlen des Gegenübers.

Ihnen ist nicht bewußt das sie darüber emotionale Abhängigkeiten erschaffen. Sie machen sich (unbewußt) unentbehrlich. Es entsteht ein Empfindungskreislauf "Brauche mich bitte". "Wenn ich gebraucht werde, werde ich geliebt"!!! Ich brauche dieses Gefühl gebraucht zu werden. Werden sie gebraucht und es kommt vom Gegenüber kein gleiches LiebesVerhalten zurück, empfinden sie sich mißbraucht.

Doch was kann das Gegenüber dafür das der Helfende dessen Leiden übernimmt?
Dieser ist nicht verantwortlich dafür.

Doch das Gegenüber(der Erstleidende) trägt auch Verantwortung, dieser kann sagen sofern dieser wahrnimmt das der "Helfende" dessen Leiden übernommen hat,...." Ich will nicht das du für mich meine Leiden trägst, ich will das alleine bewältigen, eine Lösung finden!

Der Helfende kann sich darüber bewußt werden, worin wirklich sein Leiden besteht, was es bewirkt.

*g Seyla
 
Hier geht es eher um Abgrenzung. Jeder Mensch ist für sich selber verantwortlich. Du bist sicher nicht immer die scheinbar einzige helfende Hand. Und wenn Dir das jemand so vermittelt, erpresst er Dich emotional.
Vertraue darauf das es auch ohne Dich geht!

Da diese emotionalen Übernahmen meist unbewußt ablaufen hilft dabei die emotionale Abgrenzung wohl kaum. Heißt in dem Moment wo ein Mensch bereits die Empfindungen des Gegenübers übernommen hat, an sich selbst fühlt, mitleidet ist die Abgrenzung vorbei.

Die meisten Menschen die wissen das sie Emotionen anderer übernehmen grenzen sich insofern ab das sie soziale Kontakte meiden. Dies führt in die Isolation, berührt nicht das eigentliche Problem.

*g Seyla
 
hallo inge,

also ich finde das gut wenn du kein leid sehen kannst ohne zuhelfen,

Leiden sehen und helfen, ohne das leiden anderer zu übernehmen wäre das was viele Menschen sich bewußt machen könnten.

Denn wenn der Mensch sich genauso fühlt wie der Leidende, ist niemandem geholfen.
Das führt beide in die Sackgasse.

die menschen sind so abgebrüht und egoistisch das für sie jedes argument zählt um ihre seele frei zukaufen von der verantwortung abzulegen und ihr ding durch zuziehen,

Fakt ist das es unterschiedliche Arten von Menschen gibt.
Die einen spüren was ihr Gegenüber fühlt und übernehmen diese Gefühle.
Die anderen spüren es nicht und erscheinen egoistisch.

wenn du auf deine innere stimme und dein gefühl hörst dann gehst du deinen weg ,

von welchem Gefühl ist die Sprache?
Denn Fakt ist auch die Gefühle die übernommen wurden, haben eine Stimme.

den weg der breiten maße zugehen halte ich nicht für den weg der uns zufrieden sein läßt,

der weg des herzens wohl schon eher,

du meinst die breite Masse fühlt nicht was das Gegenüber fühlt? Sie sind Empathieunfähig?

Oder liegts daran das die breite Masse nicht Leiden fühlen will, weder das Eigene Leiden noch das von seinem Nächsten?

Es wird einfach ignoriert zu seinem eigenen Wohle?


*g Seyla
 
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Der Weg des Herzens beinhaltet auch Selbstschutz und Selbstliebe!
Ich bin für gesunden Egoismus!

Das Problem der Abgrenzung ist das der Mensch seine Wahrnehmung für seine Mitlebewesen verschließt um nichts was von Aussen kommt reinfließen zu-lassen...heißt es geht auch nichts heraus.

Unbewußt dringen die Emotionen und Gedanken der Mitlebewesen trotzdem ins eigene Energiefeld rein und wieder raus. Doch es wird nicht bewußt wahrgenommen.

Diese Menschen sind hochgradig für Manipulationen offen trotz hoher Schutzmauern.

*g Seyla
 
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