Laozi

Zitate aus Tao Te King 7:


Unvergängliche Selbstlosigkeit

Geist und Materie währen schon lange.
Warum sie unvergänglich sind?
Weil sie nicht für sich selbst leben,
daher können sie lange leben.

Darum zieht sich der Weise zurück
und geht doch voraus,
mischt sich nicht ein –
und ist doch gegenwärtig.
Ist es nicht so,
weil er keine Eigeninteressen vertritt?
Gerade darum kann er
seine Ziele erreichen.
 
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Zitate aus Tao Te King 8:


FRIEDLICHE WERTE

Der höchste Wert gleicht dem Wasser.

Der Wert des Wassers bringt allen Dingen Nutzen.
Und doch geschieht dies ohne Wettstreit.
Es verharrt an Orten, die andere verachten,
Und ist daher dem Tao nah verwandt.

Der Wert einer Behausung zeigt sich an der Wahl des Platzes.
Der Wert eines Gemüts zeigt sich an der Tiefe.
Der Wert menschlichen Umgangs zeigt sich an der Wohlgesinntheit.
Der Wert von Worten zeigt sich an der Aufrichtigkeit.
Der Wert der Führung zeigt sich an der Ordnung.
Der Wert des Schaffens zeigt sich an der Tüchtigkeit.
Der Wert des Tätigwerdens zeigt sich an der Rechtzeitigkeit.

Fürwahr, weil dies ohne Wettstreit geschieht,
Kommt auch kein Unmut auf.
 
Könten wir weisen den Weg
währe es kein ewiger Weg
könnten wir nennen den Namen
währe es kein Ewiger Name
 
JeaDiama schrieb:
Hallo Fist!

Zitat von FIST
Könten wir weisen den Weg
währe es kein ewiger Weg
könnten wir nennen den Namen
währe es kein Ewiger Name

Kennst du auch die Antwort darauf, warum das so ist? :daisy:

Also gut, dann werde ich halt antworten.
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Meine Antwort: "Das Sterbliche kann das Ewige nicht beschreiben." ;)
 
Zitate aus Tao Te King 9:


Loslassen

Besser als festhalten und übersteigern ist loslassen.

Die überscharfe Klinge hält nicht lange.
Ein Haus voller Schätze kann nicht bewahrt werden.
Machen Reichtum und Ruhm allzu stolz,
ruft man das Unglück herbei.

Sich zurückziehen nach vollbrachter Tat,
das ist der Weg der Natur.
 
Zitate aus Tao Te King 10:


Fähigkeiten des Wirkens

Wer dem Geist die Seele eingibt
und Einheit umfängt,
kann ungeteilt sein.

Reguliert er den Lebensodem
bis zur Nachgiebigkeit,
kann er wie ein Kindlein sein.

Reinigt und öffnet er den tiefen Blick,
kann er ohne Schwachheit sein.
Liebt er das Volk und regelt er das Land,
kann er ohne Tun sein.

Öffnen oder schließen sich die Himmelspforten,
kann er wie eine Vogelmutter sein.
Lichthell alles durchdringend,
kann er ohne Wissen sein.

Er belebt und ernährt,
erzeugt und besitzt nicht,
wirkt und gibt nichts darauf,
erhält und beherrscht nicht.
Das heißt tiefe Tugend.
 
Zitate aus Tao Te King 11:


Schöpferisches Nichts

Dreißig Speichen laufen in einer Nabe zusammen:
gerade durch das, was nicht ist,
wird das Rad brauchbar.

Ton wird geknetet und gehöhlt zum Gefäß:
gerade da, wo nichts ist,
wird das Gefäß verwendbar.

Fenster und Türen werden ausgestemmt,
wodurch ein Wohnraum entsteht:
gerade durch das, was nicht ist,
wird der Raum bewohnbar.

Daher betrachte man das, was ist, als Vorteil,
das was nicht ist, aber als verwendbar.
 
Zitate aus Tao Te King 12:


Bändigung der Begierden


Die fünf Farben machen
des Menschen Äug' blind,

Die fünf Töne machen
des Menschen Ohr taub,

Die fünf Geschmäcke machen
des Menschen Mund stumpf,

Pferderennen und Feldjagd machen
des Menschen dumpf,

Schätze, schwer erreichbar, machen
des Menschen Wandel krumm.»

Deshalb: «Des Heiligen Tun ist seine Brust,
Nicht Augenlust.»

Darum läßt er jenes und ergreift dieses.

Schönen Sonntag
 
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Zitate aus Tao Te King 13:

DAS SELBST ERWEITERN

Gunst wie Ungunst bergen Schrecken.
Ansehn und Angst werden dem Selbst gleich gesetzt.

Was besagt "Gunst wie Ungunst bergen Schrecken"?
Gunst erhöht; Ungunst erniedrigt.
Sie erlangen bringt Schrecken.
Sie verlieren bringt Schrecken.
Das besagt "Gunst wie Ungunst bergen Schrecken".

Was besagt "Ansehn und Angst werden dem Selbst gleich gesetzt"?
Die Quelle unserer Angst
Ist unser Selbst.
Wenn wir selbstlos sind,
Wovor sich dann ängstigen?

Demnach: Wer die Welt als sein Selbst erachtet,
Der wird sich der Welt widmen.
Wer die Welt als sein Selbst liebt,
Dem wird man die Welt anvertrauen.


Schönen Sonntag
 
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