Läuse, Kirche, Braut, Teufel

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Filomena

Guest
Hallo Miteinander,
ich hatte vor ein paar Tagen einen ganz bizarren Traum,
habe lange überlegt, ob ich ihn poste, aber schließlich hat die Neugier gesiegt:
Die Neugier, ob vielleicht - bitte - wer was dazu sagen hat!

Nun im Traum hatte ich wunderschöne Haare, schön, wie sie in meinen besten Zeiten waren.
Braun, dicht , voll, seidig glänzend - wie aus der Shampoowerbung.
Na, ich nehme eine Strähne und sehe - da krabbeln lauter Läuse darin :(
Ich natürlich voll Ekel und Verstörung.

Nächste Szene, eine Kirche, eine Braut im prachtvollen Kleid mit langer Schleppe - ich sehe sie nur von Hinten. Kein Bräutigam.
Von irgendwoher weiß ich, dass, wenn die Braut " Ja" sagt, dem Teufel ihre Seele verschreibt.
Ich bin Gast in der Kirche - sie sieht aus wie die Dorfkirche meiner Kindheit.
Ich mache mir Sorgen um die Braut, wie sie es mit den Teufel händeln soll.
Da schiebt sich eine deckenhohe, dunkelrote Wand von der Seite vor dem Altar,
wo die Braut und der Pfarrer im goldenen Talar steht.
Nun fühle ich, die Braut ist in Sicherheit.
Ich sitze ganz alleine in einer der hinteren linken Reihen, der Teufel ist auch da, aber in der rechten Reihe.
Sonst sind bloss noch ein paar Leute, welche aber unwichtig sind.
Ich habe keine Angst vorm Teufel, er sieht auch nicht furchterregend aus,
sondern eher wie ein Krampuss aus meiner Kinderzeit - rot und golden mit rausgestreckten Zunge.
Ich sitze da, plötzlich fallen aus meinen Haaren wachsgelbe Bündel - wie Geldbündel sehen sie aus, halt Miniformat.
Ich weiß, dass dies Nissen( von den Läusen) sind,
die Bündel fallen zu Boden und lösen sie sofort zu klebrige kleine Pfützen auf,
und schon sind eine Menge Insekten mit langen Saugrüssel da, sehen aus wie Gelsen, aber groß wie Bienen.
Diese Tierchen fliegen zu den Pfützchen, drehen sich aber sofort - angeekelt - um und fliegen davon......

aus der Traum

Ich wache auf und denke - ich muss Läuseshampoo kaufen.
Schon ein seltsamer Traum, über den ich noch lange nachdachte.
Dazu möchte ich noch sagen - mir geht es mental gut, bin gut drauf, allerdings Geldsorgen hab ich.

Würde mich freuen, wenn ihr guten Traumdeuter etwas dazu sagen würdet - danke schonmal
 
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Ich wache auf und denke - ich muss Läuseshampoo kaufen.
Schon ein seltsamer Traum, über den ich noch lange nachdachte.
Dazu möchte ich noch sagen - mir geht es mental gut, bin gut drauf, allerdings Geldsorgen hab ich.
Ja und Geldsorgen sind auch existenzielle Sorgen. Und die können komplett ausufern und die Gefühle niederdrücken.

Schöne Haare symbolisieren schönes, gut gewachsenes Denken und Fühlen, eine Lebenshaltung, die du dir erworben hast.
Wenn die von Läusen durchsetzt sind, dann machen deine aktuellen Ängste dein zuversichtliches Selbstbild kaputt.

In der Kirche stellt man sich Sinnfragen, sucht man den Sinn des Lebens. Gilt besonders, wenn man eigentlich kein Kirchgänger ist.
Eine Braut will sich verbinden, und da es keinen Bräutigam gibt, will sie sich mit dem Guten und Höheren verbinden, das im weitesten Sinne jeder Mensch vor einem Altar sucht.
Wenn da nicht der Teufel wäre. Und der steht für eine Lebenshaltung, wo jede Hoffnung umsonst ist, also für Not und Verderben.

Das, Filomena, sind deine verborgenen Befürchtungen, und die hast du einfach mal in ein paar symbolische Bilder gepackt.

Weißt du, Geldsorgen hatte ich in meinem Zick-Zack-Leben mehrfach. Sie haben sich jedes Mal einfach so aufgelöst. Ich hatte immer das sichere Gefühl, ich werde geführt...
 
Das, Filomena, sind deine verborgenen Befürchtungen, und die hast du einfach mal in ein paar symbolische Bilder gepackt.
Danke, liebe @Renate Ritter für deine Deutung und deine lieben, tröstenden Worte!
Wunderbar, wie treffend du meinen Traum beschrieben hast.
Ich erkenne mich darin wieder.
Ich bin keine Kirchgeherin, aber habe mich nach der glaubenslosen Zeit meiner Jugend und dem frühen Erwachsenenleben zum Glauben zurück gefunden.
Immer wieder mal überkommt mich aber der Teufel der Mutlosigkeit und der Zuversichtslosigkeit.
Ich hatte bei diesen Traum auch keine allzu negativen, unangenehmen Gefühle, bloß das Entsetzen über die Läuse..........
aber der Gedanke "nun muss ich Läuseshampoo kaufen", zeigt wohl, dass ich fähig bin meine Probleme in Griff zu bekommen .....
 
aber der Gedanke "nun muss ich Läuseshampoo kaufen", zeigt wohl, dass ich fähig bin meine Probleme in Griff zu bekommen .....
Genau das. Es zeigt, dass du dich deinen Zweifeln und Ängsten stellen willst.
Zum Glauben gefunden, was heißt das? Glaubst du an den unsichtbaren Gott ganz weit da oben oder ...?
 
Hallo Filomena, ich hoffe, du liest das noch...
Gott ja - aber nicht unsichtbar und ganz weit oben, sondern allgegenwärtig in allem Guten und Schönen was mir widerfährt und begegnet......
Das ist der schöne Spruch zu einem nicht sicht-, nicht fass- und nicht begreifbaren Gott. Er meint genau das, verschleiert aber eben das.

Man sollte nun niemals einem Menschen seinen Glauben ausreden oder ihm einen anderen Glauben einreden wollen.
Ich erzähle deshalb mal nur, was ich mir unter Gott vorstelle:
Jeder Mensch hat seinen eigenen Gott (was die Gesamtgottheit ist, lasse ich mal außen vor).
Der eigene Gott ist ebenfalls unsichtbar, was das Dilemma ist mit den Göttern und Engeln. Man kann den eigenen ganz und gar persönlichen Gott auch als seinen Schutzengel verstehen, was aber zu eng gefasst ist für einen Gott. Ein Schutzengel erscheint ja erst, wenn es gefährlich wird irgendwie.

Dein Gott steht jetzt – wo immer du gerade bist – hinter dir und wartet nur darauf, endlich mal wahrgenommen zu werden. Er ist vielleicht vergleichbar mit einem Heinzelmännchen, falls du das kennst.
Heißt, er macht alles für dich, was du willst, dass es geschieht.

Und eben das ist meine Erfahrung mit meinem Gott. Der passt nicht etwa auf, dass mir nichts geschieht. Nein, weil dann könnte ich ja gleich sterben. Er führt mich hinein in Erfahrungen und auch wieder heraus. Was er macht und was das Ergebnis sein soll, das lässt er sich aber von mir sagen. Aber nicht einfach so mit meinen Worten, sondern über meine Empfindungen, meine innerseelischen Bewegungen, die allemal die Wahrheit sind.

Vertrauen ist aber die Bedingung, die ruhige Gewissheit, dass alles seinen Sinn und seine Richtigkeit hat und weiter die Gelassenheit, dass genau das herauskommt, was man – vielleicht unbewusst – tatsächlich will.
 
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@ Danke Renate Ritter - wunderschön, wie du das beschreibst - ich kann es nachvollziehen und empfinde es genau so!
 
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