hallo,
das netzwerk existiert bereits und es lebt sehr intensiv:
http://www.alpenschamanismus.de/Netzwerk/netzwerk.html
hier auch der hinweis auf die derzeitigen hüter und die philosophie:
http://www.alpenschamanismus.de/Netzwerk/Huter/huter.html
http://www.alpenschamanismus.de/Netzwerk/Huter-Philosophie/huter-philosophie.html
bisher war die initiative auf den alpenraum beschränkt, aber solange es keine anderen regionalen projekte gibt, will ich es ab sofort gerne ausweiten.
die prinzipien dazu:
Orte der Kraft - Prinzipien eines sanften und nachhaltigen Umgangs
Sagen und Mythen sind fast immer mit bestimmten Orten, mit einer Region, verbunden. Sie beschreiben das Wesen besonderer, heiliger Plätze. Die Hinweise der Sagen und Mythen können zur Grundlage der eigenen Arbeit mit den Orten der Kraft werden. Im Zuge eines zunehmenden Mytho- und Kultplatztourismus wird immer häufiger auf die negativen Folgeerscheinungen dieses Trends hingewiesen, der auch zu einer Verkommerzialisierung und Ausbeutung der starken Plätze führt(e). Heiligtümer, die vom mythischen Bewußtsein unserer Vorfahren zeugen, sollen für die nach uns kommenden Generationen erhalten werden. Aus diesem Grund werden Touristen, die sich auf die Spuren der Mythen und Kultplätze heften, ersucht, folgende Kriterien zu berücksichtigen, die für eine sanfte, nachhaltige Nutzung der Orte der Kraft bedeutsam sind:
Entgegen einer weit verbreiteten Meinung sind Orte der Kraft nicht dazu da, um von ihnen Energie »zu holen«; sie sind keine Tankstellen für ausgehungerte Seelen. Vielmehr benötigt der richtige Umgang mit diesen Plätzen den Prozeß des Gebens und Nehmens: Opfern und Danken ist untrennbar mit einer sinnvollen Kontaktaufnahme mit Kultplätzen verbunden.
Nicht die Quantität, sondern die Qualität entscheidet. In früheren Epochen wohnten die Menschen fast nie unmittelbar bei den Orten der Kraft. Sie zogen im Gefolge einer Wallfahrt oder Pilgerschaft hin, verrichteten ihre Zeremonien und zogen weiter. Wenn Sie unsere mythischen Orte besuchen, ist es oft sinnvoll, hinzugehen, zu spüren, zu danken und wieder weiterzuwandern. Sie müssen die Orte der Kraft nicht belagern. Die von diesen Plätzen ausgehende Inspiration kann auch noch nach Tagen in einem Traum zu Ihnen kommen wenn die Inspiration dies will; nicht, wenn Sie dies unbedingt wollen!
Heilige Plätze suchen Hüter, nicht Konsumenten. Wenn Sie wissen, daß Orte der Kraft durch Straßenbau oder geplante Kraftwerke etc. bedroht sind, engagieren Sie sich, um diese energetisch und geomantisch unverantwortlichen Vorhaben zu verhindern. Jeder vernichtete Kultplatz, jeder verwüstete Ort, der von alten Mythen und Sagen kündet, ist ein spiritueller und oft auch ökologischer Raubzug auf Kosten unserer Kinder und Enkel.
Viele wundersame Orte sind Quellen der Kraft für die Landschaft und die Einwohner einer Region. Bestimmte Wallfahrtskirchen oder Flurdenkmäler, die oft an geomantisch bedeutsamen Punkten stehen, sind Bezugspunkte für die Identität der Bewohner; auch, wenn dieser Bezug oft unbewußt oder »nur« im emotionalen Bereich angesiedelt ist. Respektieren Sie bitte als Tourist die Gefühle der heimischen Bevölkerung gegenüber ihren heiligen Orten! Dann werden sich vermutlich auch die Einheimischen freuen, wenn Sie Interesse für ihr Land zeigen.
Regional gebundene Orte der Sagen und Mythen sind nicht von der übrigen Landschaft losgelöste »Höhepunkte« oder Sensationen. Jede Region bildet einen einheitlichen Lebensraum, in dem sich Ökologie, Wirtschaft, Geschichte und soziale Gegebenheiten mit spirituellem Brauchtum verbinden. Wenn Sie örtliche Kraftplätze aufsuchen, dann fördern Sie bitte die dazu gehörende Region durch Einkauf bei den Bauern (»Direktvermarktung«) sowie in Gewerbebetrieben und Geschäften, die in regionaler Hand sind. So tragen Sie zu einer ganzheitlichen Revitalisierung der Region bei.
Seien Sie lernbegierig: Wenn Sie einen alten Kultplatz besichtigen welche Geschichte hat er aufzuweisen? Welche Bedeutung hat(te) er für die Geschichte der Region? Wird er heute noch genutzt? Welchen ganzheitlichen Stellenwert kann er für die Region haben? Beschäftigen Sie sich bitte mit der Gegend, die Sie bereisen. Lernen Sie neben den Orten der Kraft auch Land und Leute kennen. So überwinden Sie das trennende Teilwissen und gelangen zu echter ganzheitlicher Sicht.
Versuchen Sie nicht, von Einheimischen zwanghaft Hinweise auf Felsritzungen und mythische Plätze zu erhalten. Es gibt viele solcher Orte, die auch heute noch von einer Familie oder einem kleinen Ortsteil »genutzt« werden bzw. einzelnen als Orte der Besinnung dienen. Lassen Sie es zu, daß diese »stillen« Orte der Kraft im Schatten des Geheimnisses bleiben und nicht in das Licht der allgemeinen Bekanntheit rücken. Gerade heute, wo wir einen regelrechten Kultplatzboom haben, benötigen wir solche stillen Plätze, die Sie ohnehin rufen, wenn es so sein soll. Beschränken Sie sich bitte auf die bekannten Plätze und auf das, was Ihnen der »Zufall« oder die Inspiration weisen.
Seien Sie kein Kultplatz-Vampir und kein Mytho-Zombie! Unsere Zeit verlangt auch im Bereich des Mytho-Tourismus und Kraftplatzbooms den respektvollen, mündigen, verantwortlich handelnden Menschen! Die Einwohner einer Region und Ihre eigenen Nachkommen werden es Ihnen danken!
Diese Prinzipien zum sanften, nachhaltigen Umgang mit den Orten der Kraft wurden vom Arbeitskreis für Bioregionalismus und spirituelle Ökologie (Bad Aussee) im August 1995 erstellt.
und wer jetzt mitmachen möchte, der soll mich anmailen:
info@alpenschamanismus.de
liebe grüße aus den alpen
sonnentänzer