Also das ist doch völliger Unsinn, denn der Satz trifft auf jede Form des Investments zu.
Wie kann ein Satz denn zutreffend und gleichzeitig völliger Unsinn sein?
Das ist nunmal der Witz daran, Geld anzulegen.
Ich habe prinzipiell nichts dagegen, wenn Leute ihr Geld investieren und dabei Gewinne machen. Wenn diese Gewinne aber auf einer Technik beruhen, die innerhalb kürzester Zeit den Strombedarf eines kleinen Industrielandes entwickelt hat und riesige Mengen an zusätzlichem CO2 produziert, dann finde ich das allerdings nicht mehr so witzig.
as hat aber nichts mit irgendwelchen kleinen Eliten zu tun, die sich an der Mehrheit bereichern. 73% der Deutschen haben ein Sparbuch, dafür muss man auch Geld übrig haben, und daran findet sich auch nix Verwerfliches.
Das Sparbuch finde ich als Beispiel für eine Form des Investments ziemlich gewagt, und dass 73% der Deutschen eines hätten, sagt nichts über die Höhe und die Verteilung der Einlagen aus. Da sollte man wohl eher einen Blick auf die Vermögensverteilung werfen. Die ärmere Hälfte der Deutschen verfügt zusammen gerade mal über 2,5% des Gesamtvermögens und besitzt damit ungefähr so viel, wie die 45 reichsten Deutschen. Die meisten haben also gar kein Geld übrig, das sie anlegen können, oder so wenig, dass sie dafür praktisch keine Zinsen bekommen (Sparbuch). Der Kreis derer, die genug Geld haben, um es wirklich gewinnbringend zu investieren, wird dagegen immer kleiner. Ich würde in diesem Zusammenhang allerding nicht unbedingt von "Eliten" sprechen.
Ob etwas "verwerflich" ist, oder sich "bereichert" wird, sei dahingestellt, ich will das gar nicht moralisch bewerten Ich denke nur, dass eine so ungleiche Verteilung von Vermögen gesellschaftlich und auch volkswirtschaftlich auf Dauer nicht sinnvoll ist und man sich gelegentlich auch Gedanken darüber machen sollte, wie die Gewinne entstehen, die sich natürlich jeder Anleger erhofft.
Warum sollten spezifisch arme Menschen mehr daran leiden als andere?
Ich bitte dich - was für eine Frage. Weil sie sich keine Deiche leisten und nicht so leicht wegziehen können. Weil sie keine Versicherung haben. Weil sie bei Ernteausfällen nicht mal eben auf importierte Nahrungsmittel zurückgreifen können. Muss ich dir noch mehr Gründe aufzählen?
Fliegst du in Urlaub? Isst du tropische Früchte, oder sogar Avocados? Fährst du ein Auto? Darüber könnte man sich mindestens genauso viel, wenn nicht mehr aufregen, und es wäre ziemlich genauso sinnlos.
Nein, nein und nein. Und es ist nicht sinnlos, sich über solche Dinge "aufzuregen"!
Ich denke es steht mir nicht wirklich zu darüber zu urteilen, wofür Leute ihr Geld ausgeben, zumindest ist es schwer zu beurteilen, was jetzt "schlimmer" oder "besser" ist.
Wenn die Folgen mein Leben und meine Umwelt beeinflussen, so wie z.B. der Klimawandel, steht mir sehr wohl ein Urteil zu, finde ich. In diesem Fall ist es auch nicht wirklich schwer, zu einer Beurteilung zu kommen. Mehr CO2-Ausstoß ist "
schlimmer", weniger ist "
besser".
Ein Urlaub im Ausland ist z.B. ein reines Luxusgut - Bitcoin ist für manche Menschen ein Beruf, etwas an und mit dem sie arbeiten und ihren Lebensunterhalt verdienen, und etwas das ganz konkret Vorteile für die Gesellschaft bringen kann.
Alles hat irgendwo auch Vorteile. Wenn ich mit einem Oberschenkelhalsbruch ins Krankenhaus komme, bringt man mir dort wochenlang das Essen ans Bett. Auftragskiller ist für manche Menschen ein Beruf. Man muss doch immer abwägen, ob der Nutzen die Kosten rechtfertigt.
PS: In Ländern wie Venezuela, wo massive Hyperinflation herrscht, konnten sich tausende Menschen durch Bitcoin Mining ihren Lebensunterhalt sichern, weil sie damit etwas mit Wert schaffen konnten, das nicht der Inflation unterliegt.
Tausende Menschen. Von 30 Millionen Venezolanern. Welchen Gegenwert haben die wohl zusammen geschürft? Ein paar Millionen Dollar im Monat? Das ist doch kaum mehr als eine Randnotiz.
Verallgemeinern lässt sich dieses Beispiel ebenfalls nicht. In Venezuela lohnt sich Bitcoin Mining besonders, weil Strom dort von der sozialistischen (!) Regierung stark subventioniert wird und fast nichts kostet. Wenn es welchen gibt. Denn die Elektrizitätsversorgung des Landes hängt zu einem großen Teil am Guri-Staudamm und dessen Wasserpegel sinkt zeitweise bedrohlich. Dann muss der Strom stundenweise abgeschaltet werden, oder fällt einfach aus. Das vielleicht auch nochmal zum Thema arme Länder trifft der Klimawandel härter.