Was hat Deiner Ansicht nach "wirklichen Wert"? Was definiert bzw. erzeugt wirklichen Wert und warum sollte BTC nicht "wirklichen Wert" haben? Was denkst Du über Gold und welche Funktion erfüllt es?
Tauschmittel müssen an Wirtschaftsmacht gebunden sein, die weiterhin auch verteidigt und nicht (massiv) missbraucht werden darf. Wenn es in Zimbabwe wenig bis keine Güter gibt, die man für Zimbabwe-Dollar kaufen kann, dann gibt es Inflation, der Wert des Geldes wird immer geringer. Wenn jeder Geld drucken kann, ohne bestraft zu werden, gibt es auch ein Problem. Und wenn der Staat es selber in absurder Weise tut (= Missbrauch), wie in Zimbabwe, ebenfalls.
Bitcoins sind nicht an einen Staat bzw. dort verfügbare Güter gebunden. Jeder kann einfach so produzieren, so als würde ich selber Geld drucken. Mit welchem Recht? Das einzige wo die BlockChains helfen ist bei dem dritten Punkt, aber das reicht allein nicht aus.
Gold hat Wert weil es natürlich begrenzt ist (Krypto Mining ist im Gegenteil ein Witz). Gold würde den Wert verlieren, wenn man es künstlich in größeren Mengen herstellen könnte. Dazu hat man sich darauf geeinigt, dass Gold wertvoll ist (was auch an der Schönheit und Seltenheit liegt). Es ist komplett unrealistisch, dass die Menschheit den Wert von einer von beliebig vielen Kryptowährungen langfristig "hochhalten" wird. Daran ist nichts speziell, insgesamt sind sie prinzipiell nicht begrenzt. Klar, ein Land kann eine Kryptowährung (oder bestimmte Techniken daraus) zur Landeswährung erklären und die Produktion monopolisieren, aber dann sind wir wieder oben, nicht bei der dezentralen Produktion usw, es ist dann nicht wirklich Bitcoin und Konsorten. Das Prinzip kann so nicht funktionieren.
Und doch, BTC wird nach wie vor mit hohem Volumen gehandelt. Irgendwie scheinen viele zu glauben, dass wenn der Preis von etwas fällt keine Käufer da seien, aber jeder Verkauf ist auch ein Kauf und das Handelsvolumen der letzten 24 Stunden liegt immerhin noch bei ca. $4 Mrd.
Natürlich, sonst wäre der Wert ja jetzt schon Null (und nicht knapp 4000 Dollar für einen Bitcoin). Wenn keiner mehr kauft, dann muss man mehr Bitcoins für weniger Dollar bieten.
Was ich sagen wollte ist, dass es immer weniger der Fall ist, und das ist eben typisch für solche Blasen, es kann eskalieren und schnell gehen. Plötzlich will jeder verkaufen um Verluste zu minimieren, aber Käufer finden sich nicht mehr.
Niemand würde abstreiten dass man von einer Blase sprechen kann und sollte. Blasen sind Übertreibungen und Bitcoin ist durch viele gegangen. Auch das Preis-Hoch Ende 2013 war damals eine Blase, obwohl der Kurs auch jetzt noch vierfach darüber liegt. Auch Amazon-Aktien sind durch mindestens eine Blase gegangen und danach erst mal um über 90% gecrasht. Das sind normale Dynamiken, gerade bei Innovationen.
Amazon macht Gewinne als Handelsunternehmen, Bitcoin (oder Kryptos allgemein) sind kein Unternehmen, sondern wollen Währung sein. Es erfüllt aber nicht die Bedingungen, die einer Währung Wert verleihen. Weder sind sie generell einzigartig und natürlich begrenzt wie Gold oder Silber ("natürliche" Währungen), noch gibt es einen Staat, der den Wert durch Wirtschaftsmacht und Gesetze verteidigt. Es ist nicht viel besser als Spielgeld. Spielgeld, mit dem man alle Transaktionen nachvollziehen kann, schön. Aber das bringt langfristig gar nichts.
Ja, wir hatten das schon. Und nach wie vor hast Du Bitcoin und Blockchain, auch Währungen und Werte nicht verstanden.
Wie gesagt, es gibt genug Experten, sowohl Leute, die wirtschaftlich erfolgreich sind, als auch Wirtschaftsprofessoren, die nichts von Kryptowährungen halten, und das alles für eine Blase halten (also praktisch komplett, nicht nur das Hoch von 2017).
Was du aus meiner Sicht nicht siehst, ist was ich oben gesagt habe. Kryptos sind nicht begrenzt und nicht einzigartig. Und es gibt keinen größeren Wirtschaftsraum indem sie verteidigt werden. Es ist Spielgeld letztlich...
Geld ist quasi der gespeicherte Wert zwischen Produkten, die man nicht direkt miteinander tauschen will und/oder kann. Statt Kartoffeln mit Äpfeln zu tauschen, tausche ich Kartoffeln mit Euro, und gebe wiederum Euro für Äpfel. Damit Geld (Währung) für ein echtes Produkt stehen kann, muss irgendwer das garantieren (Staat meistens). Es braucht einen Wirtschaftsraum, wo ich das Geld wieder für ein Produkt loswerde. Es muss garantiert sein, dass jemand nicht einfach so tun kann, als ob er mal Kartoffeln hatte (Falschgeld muss bekämpft werden). Und ein Staat darf nicht so viel drucken, dass mein Anteil an der Gesamtgeldmenge sich massiv verkleinert, während die gesamte Produktmenge aber gleich bleibt (wäre massive Inflation).
Warum sollte man etwas als Tauschwert akzeptieren, dass von jedem willkürlich gedruckt werden kann? Etwas was austauschbar ist und anders als Gold unbegrenzt ist (es gibt beliebig viele Kryptos, selbst wenn die Anzahl der Bitcoins nicht beliebig hoch ist)?
Wie gesagt, Du verstehst nicht nur Bitcoin nicht. Du verstehst auch die normale Wirtschaft nicht. Abgesehen davon: Man kann auch mit Bitcoin Güter kaufen.
Ist klar
, wenn ich es nicht verstehe, müsstest du meine Argumente entkräften können. Sehe ich aber nicht.
Man kann damit übrigens kaum einkaufen, was daran liegt, dass es keinen wirklichen Wirtschaftsraum dafür gibt, was ja ein Problem ist (siehe oben).
Oh ja, es gibt immer Experten für jede Meinung. Aber eben nicht nur für Deine. Nimm z.B. die hier von Lagarde:
https://www.btc-echo.de/iwf-christine-lagarde-reagiert-auf-bitcoin-mit-zentralbankengeld/
Klar, aber dann kann man nicht mehr so abschmettern wie du es teilweise versuchst. Wenn nur Nonexperten eine Meinung vertreten, sollte man sich schon eher hinterfragen. Es sei denn man hält sich selbst für einen Experten und hat gute Gründe dafür (tue ich hier nicht nebenbei, aber ich denke, dass die Kritiker recht haben). Ist die Meinung geteilt, kann man auch annehmen, dass Leute Interessen haben und/oder, dass man eben auf der richtigen Seite steht.
Du hast vor einem halben Jahr gesagt er würde "komplett crashen"? BTC war vor einem halben Jahr schon fast ein halbes Jahr im Sinkflug. Ich habe vor genau einem Jahr Freunden abgeraten zu investieren. Damals war noch Luft nach oben, aber sie wurde dünn. Will sagen: Vorhersagen zu machen nachdem ein Ereignis eingetreten ist bringt nicht viel und das BTC, genau wie Aktien und Gold-Preis und auch alle anderen Werte Schwankungen unterliegt ist ja nun kein Geheimnis.
Ich habe dir auch meine Ansicht von 2014 verlinkt. Die war genauso im Prinzip, aber hatte da keinen Zeitrahmen vorgegeben. Jetzt vor einem halben Jahr habe ich gesagt, dass ich denke, dass es innerhalb eines Jahres (nun noch ein halbes) vorbei ist, weil es seitdem nur abwärts ging, und der Hype vorbei ist, und da ich denke, dass es nur Hype ist (und keine Substanz), ist das für mich eben unausweichlich.
Bitcoin hat nahezu keinen Wert, außer den Spekulationswert auf einen in Zukunft höheren Wert zu wetten. Und das wird nicht mehr grundlegend passieren. Es ist keine Aktie, keine echte Währung, kein seltener Rohstoff, sondern mehr oder weniger Spielgeld, mit dem einzigen Vorteil, dass die Mitspieler nicht betrügen können, aber das hilft am Ende auch nicht weiter.
Aber... lass uns diese Diskussion doch einfach dann weiterführen wenn klar wird wer von uns beiden Recht hatte. Du glaubst BTC geht mittelfristig auf Null oder nahe Null und ich bin davon überzeugt, dass sich der Preis nach Bildung eines "Bodens" wieder erholen wird. Ich glaube sogar das der bisherige Höchststand langfristig übertroffen werden wird.
Ja, wir werden sehen...
Die Situation jetzt könnte aber schon der Anfang vom Ende sein.