Etwas seltsam finde ich die Idee, dass Krankheiten ihren Ursprung im seelisch-geistig-emotionalen Bereich haben sollen, und sich dann auf der körperlichen Ebene ausdrücken.
Genausogut kann die Sache umgekehrt sein: Wenn man eine gesunde Person in Fesseln legt, und ihr lange genug verbietet, sich zu bewegen, dann wird früher oder später die seelisch-geistig-emotionale Seite verkümmern.
Es gibt keinen Grund anzunehmen, dass Krankheiten "eindeutig" ihren Ursprung in irgendeinem Bereich haben sollen.
Astrologisch gesehen kann das Chart zu einer - meist ziemlich unscharfen - Diagnosestellung hergezogen werden, und zwar Diagnose nicht des Ursprungs einer Krankheit, sondern der Krankheit selbst im Sinne: Worum geht's eigentlich? Wenn eine Person zum Beispiel plötzlich beginnt, müde zu sein und Gewicht zuzulegen, und wir erkennen im Chart irgendeine Störung des Fischezeichens und des 12. Hauses, dann können wir uns fragen, ob gegebenenfalls die Schilddrüse in Mitleidenschaft gezogen ist, statt blind auf die Müdigkeit und die Gewichtszunahme zu starren. Aber dann ist eine seriöse medizinische Untersuchung nötig.
Bloss: Ursachen sind dadurch keine (!) erkannt. Selbst wenn wir glücklicherweise richtig liegen sollten, so haben wir keine Ahnung, warum denn nun bei Person XYZ die Schilddrüse irgendwie nicht mehr richtig funktioniert.
Horoskope zeigen keine Ursachen auf, sondern nur Ereignisse. Sie sind lediglich diagnostisch verwendbar, nicht im Sinne kausaler Vorhersagen. Den Unterschied sollte hoffentlich jede/r Astrolog/in verstehen, und falls nicht, dann würde ich um eine/n solche/n Astrolog/in einen grossen Bogen machen.
Persönlich vermeide ich übrigens medizinische Diagnosen, auch wenn ich eine sehr rudimentäre astrologische Ausbildung darin habe. Das Problem ist, dass der Körper ein sehr komplexes System ist. Wenn jemand Schmerzen in den Augen hat, so kann das viele Ursachen haben, und es bedarf fundierter medizinischer Kenntnisse, um eine Differentialdiagnose zu erstellen. Diese Kenntnisse habe ich nicht, insofern lasse ich die Finger davon.