Allegra83
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Es war ein Uhr morgens. Ich war todmüde und hatte leider Nachtdienst. Es war unter der Woche, also war dementsprechend wenig los. Ich kämpfte gegen die Müdigkeit.
Um wieder halbwegs wach zu werden tanzte ich durch die Leitstelle zu einer Musik, die nur ich hören konnte.
Da schwang auf einmal die Tür auf und kein anderer als Michael kam herein. Er grinste mich an. „Na, übst du fürs Ballett?“ fragte er boshaft.
Ich wurde wütend. Es war das erste Mal, dass ich ihn nach unserer Nacht wiedersah und ihm fiel keine blödere Ansage ein. Ich funkelte ihn an. „Ich will mit dir reden. JETZT!“ sagte ich ruhig.
Teilnahmslos ließ er sich von mir aufs Parkdeck ziehen. „Es ist ein Uhr. Meine Kollegen wollen schlafen gehen!“ protestierte er.
„Keine Widerrede. Schlimm genug, dass dein Verhalten mich zwingt, HIER mit dir zu reden. Du wirst mir jetzt zuhören!“ zischte ich sauer.
„Schon gut. Ich komm ja mit.“ gab er sich geschlagen.
Wir gingen ziemlich weit nach hinten, weg von den neugierigen Blicken seiner Kollegen.
„So!“ rief ich und zündete mir eine Zigarette an. „Sprich mit mir, was ist los?“
Michael schaute mich verständnislos an. „Was soll denn sein?“
War der Typ wirklich so dämlich?
„Du weißt, dass ich in dich verliebt bin, oder?“ fragte ich.
„Ja schon, aber....“ Ich ließ ich nicht ausreden.
„Wie kannst du dann mit mir ins Bett gehen und dich danach nie wieder melden? Du hast von Anfang an gewusst, dass das für mich kein Spiel ist.“
„Aber ich....“
„Jetzt rede ich!“ fuhr ich ihn an. „Ich könnte dich so glücklich machen, wenn du mich nur lassen würdest. Du kannst nicht einfach so mit mir umspringen! Das lasse ich mir nicht bieten!“
„Für mich ist das auch nicht einfach. Nachdem ich mit dir geschlafen habe, hab ich mich gefragt, was ich da eigentlich getan habe. Ich meine wegen Marc. Sowas macht man einfach nicht!“ erklärte er.
„Das mit uns beiden hat nichts mit Marc zu tun. Es war schon aus, als wir miteinander geschlafen haben. Und dass ich ihn verlassen habe, hat nicht das geringste mit dir zu tun!“ log ich.
„Ja, aber trotzdem. Es war halt so ein blödes Gefühl.“
„Du musst hier nicht den Unschuldigen spielen. Du hast mir diese SMS geschrieben, du hast genau gewusst, dass es passieren wird in dieser Nacht.“
„Ja ich weiß. Aber vielleicht war es falsch.“
„Was ist nur los mit dir? Wieso kannst du dich nicht auf einen Menschen einlassen?“ fragte ich aufgebracht. „Wer hat dir so weh getan, dass du es nicht schaffst, jemandem zu vertrauen?“
„Du weißt ja, ich hab so wenig Zeit und soviel Stress wegen meinem Job und so. Da bin ich schon so oft mit Beziehungen eingefahren.“
„Aber gibt es dir nicht zu denken, dass ich immer noch beständig in dich verliebt bin und dich nicht so schnell aufgebe, obwohl du mich wahrhaftig nicht gut behandelst?“
„Doch sehr. Und es tut mir auch leid. Ich könnte jetzt sagen, dass wir es miteinander versuchen sollen. Aber was ist, wenn ich mich dann wieder zurückziehe? Ich will dir nicht wehtun!“ meinte Michael leise.
„Das lass nur meine Sorge sein.“ antwortete ich. „Schau mir in die Augen und sag mir, dass du nichts für mich empfindest!“
Michael schaute mich an.
„Ich müsste lügen, wenn ich sage, dass ich nichts für dich empfinde.“
„Aber nicht genug, um mich hier und jetzt an dich zu reißen und mich zu küssen, bis mir die Luft wegbleibt?“ fragte ich halb scherzhaft.
„Ich weiß es nicht.“ sagte er.
Ich holte tief Luft. „Okay, hör mir zu. Ich bin nicht bereit, dich vorschnell zu verurteilen und aufzugeben. Denk darüber nach. Überlege dir gut, was du an mir hättest und ob du das willst, oder nicht. Ich werde auf dich warten. Aber nicht ewig.“
Mit diesen Worten ließ ich ihn stehen und marschierte in die Leitstelle.
Als ich vom Nachtdienst nach Hause kam, stand Jörg gerade auf. Ich machte uns einen Kaffee, denn leider war in der Früh nicht ansprechbar, bevor er keinen Kaffee bekommen hatte. Und ich musste aber mit ihm reden.
Wir saßen zusammen in der Küche und frühstückten. ich erzählte ihn vom meinem Gespräch mit Michael. Jörg war empört.
„Der spielt doch nur mit dir! Wenn er dich wirklich lieben würde, müsste er nicht darüber nachdenken!“ meinte er.
„Ja aber er hat eben so viele schlechte Erfahrungen mit Beziehungen gemacht. Da verstehe ich schon, dass er erst überlegen muss, bevor er sich auf etwas Neues einlässt.“
„Du findest auch immer eine Entschuldigung. Ich sags dir noch mal: Der Typ spielt Zuckerbrot und Peitsche mit dir!“
„Sei nicht so gemein zu mir!“ bat ich.
„Aber warum denn? Je schlechter man dich behandelt, desto anhänglicher wirst du!“ sagte Jörg boshaft.
„Jörg! Was soll das? Lass deine schlechte Laune nicht an mir aus!“
„Tut mir leid Kristin, aber ich habe es satt mit anzusehen, wie du dich immer wieder erniedrigen und benutzen lässt. Ich bin dein ältester und bester Freund. Wer, wenn nicht ich darf dir so etwas sagen? Du hast etwas Besseres verdienst. Einen Mann, der nicht erst nachdenken muss, ob er dich liebt.“
„Er ist sich eben über seine Gefühle nicht im Klaren. Er ist schon oft enttäuscht worden.“ verteidigte ich Michael.
Jörg lachte. „Na klar. Aber seine Gefühle reichten soweit, dass er mit dir ins Bett steigen konnte! Enttäuscht worden sind wir alle schon mal, deshalb muss er noch lange nicht dich enttäuschen!“
Ohne noch ein Wort zu verlieren zog Jörg sich an und ging zur Arbeit.
Ich legte mich ins Bett und dachte über unser Gespräch nach. Hatte Jörg doch recht? Aber ich wollte nicht, dass er Recht hatte. Ich wollte Michael. Um jeden Preis.
Um wieder halbwegs wach zu werden tanzte ich durch die Leitstelle zu einer Musik, die nur ich hören konnte.
Da schwang auf einmal die Tür auf und kein anderer als Michael kam herein. Er grinste mich an. „Na, übst du fürs Ballett?“ fragte er boshaft.
Ich wurde wütend. Es war das erste Mal, dass ich ihn nach unserer Nacht wiedersah und ihm fiel keine blödere Ansage ein. Ich funkelte ihn an. „Ich will mit dir reden. JETZT!“ sagte ich ruhig.
Teilnahmslos ließ er sich von mir aufs Parkdeck ziehen. „Es ist ein Uhr. Meine Kollegen wollen schlafen gehen!“ protestierte er.
„Keine Widerrede. Schlimm genug, dass dein Verhalten mich zwingt, HIER mit dir zu reden. Du wirst mir jetzt zuhören!“ zischte ich sauer.
„Schon gut. Ich komm ja mit.“ gab er sich geschlagen.
Wir gingen ziemlich weit nach hinten, weg von den neugierigen Blicken seiner Kollegen.
„So!“ rief ich und zündete mir eine Zigarette an. „Sprich mit mir, was ist los?“
Michael schaute mich verständnislos an. „Was soll denn sein?“
War der Typ wirklich so dämlich?
„Du weißt, dass ich in dich verliebt bin, oder?“ fragte ich.
„Ja schon, aber....“ Ich ließ ich nicht ausreden.
„Wie kannst du dann mit mir ins Bett gehen und dich danach nie wieder melden? Du hast von Anfang an gewusst, dass das für mich kein Spiel ist.“
„Aber ich....“
„Jetzt rede ich!“ fuhr ich ihn an. „Ich könnte dich so glücklich machen, wenn du mich nur lassen würdest. Du kannst nicht einfach so mit mir umspringen! Das lasse ich mir nicht bieten!“
„Für mich ist das auch nicht einfach. Nachdem ich mit dir geschlafen habe, hab ich mich gefragt, was ich da eigentlich getan habe. Ich meine wegen Marc. Sowas macht man einfach nicht!“ erklärte er.
„Das mit uns beiden hat nichts mit Marc zu tun. Es war schon aus, als wir miteinander geschlafen haben. Und dass ich ihn verlassen habe, hat nicht das geringste mit dir zu tun!“ log ich.
„Ja, aber trotzdem. Es war halt so ein blödes Gefühl.“
„Du musst hier nicht den Unschuldigen spielen. Du hast mir diese SMS geschrieben, du hast genau gewusst, dass es passieren wird in dieser Nacht.“
„Ja ich weiß. Aber vielleicht war es falsch.“
„Was ist nur los mit dir? Wieso kannst du dich nicht auf einen Menschen einlassen?“ fragte ich aufgebracht. „Wer hat dir so weh getan, dass du es nicht schaffst, jemandem zu vertrauen?“
„Du weißt ja, ich hab so wenig Zeit und soviel Stress wegen meinem Job und so. Da bin ich schon so oft mit Beziehungen eingefahren.“
„Aber gibt es dir nicht zu denken, dass ich immer noch beständig in dich verliebt bin und dich nicht so schnell aufgebe, obwohl du mich wahrhaftig nicht gut behandelst?“
„Doch sehr. Und es tut mir auch leid. Ich könnte jetzt sagen, dass wir es miteinander versuchen sollen. Aber was ist, wenn ich mich dann wieder zurückziehe? Ich will dir nicht wehtun!“ meinte Michael leise.
„Das lass nur meine Sorge sein.“ antwortete ich. „Schau mir in die Augen und sag mir, dass du nichts für mich empfindest!“
Michael schaute mich an.
„Ich müsste lügen, wenn ich sage, dass ich nichts für dich empfinde.“
„Aber nicht genug, um mich hier und jetzt an dich zu reißen und mich zu küssen, bis mir die Luft wegbleibt?“ fragte ich halb scherzhaft.
„Ich weiß es nicht.“ sagte er.
Ich holte tief Luft. „Okay, hör mir zu. Ich bin nicht bereit, dich vorschnell zu verurteilen und aufzugeben. Denk darüber nach. Überlege dir gut, was du an mir hättest und ob du das willst, oder nicht. Ich werde auf dich warten. Aber nicht ewig.“
Mit diesen Worten ließ ich ihn stehen und marschierte in die Leitstelle.
Als ich vom Nachtdienst nach Hause kam, stand Jörg gerade auf. Ich machte uns einen Kaffee, denn leider war in der Früh nicht ansprechbar, bevor er keinen Kaffee bekommen hatte. Und ich musste aber mit ihm reden.
Wir saßen zusammen in der Küche und frühstückten. ich erzählte ihn vom meinem Gespräch mit Michael. Jörg war empört.
„Der spielt doch nur mit dir! Wenn er dich wirklich lieben würde, müsste er nicht darüber nachdenken!“ meinte er.
„Ja aber er hat eben so viele schlechte Erfahrungen mit Beziehungen gemacht. Da verstehe ich schon, dass er erst überlegen muss, bevor er sich auf etwas Neues einlässt.“
„Du findest auch immer eine Entschuldigung. Ich sags dir noch mal: Der Typ spielt Zuckerbrot und Peitsche mit dir!“
„Sei nicht so gemein zu mir!“ bat ich.
„Aber warum denn? Je schlechter man dich behandelt, desto anhänglicher wirst du!“ sagte Jörg boshaft.
„Jörg! Was soll das? Lass deine schlechte Laune nicht an mir aus!“
„Tut mir leid Kristin, aber ich habe es satt mit anzusehen, wie du dich immer wieder erniedrigen und benutzen lässt. Ich bin dein ältester und bester Freund. Wer, wenn nicht ich darf dir so etwas sagen? Du hast etwas Besseres verdienst. Einen Mann, der nicht erst nachdenken muss, ob er dich liebt.“
„Er ist sich eben über seine Gefühle nicht im Klaren. Er ist schon oft enttäuscht worden.“ verteidigte ich Michael.
Jörg lachte. „Na klar. Aber seine Gefühle reichten soweit, dass er mit dir ins Bett steigen konnte! Enttäuscht worden sind wir alle schon mal, deshalb muss er noch lange nicht dich enttäuschen!“
Ohne noch ein Wort zu verlieren zog Jörg sich an und ging zur Arbeit.
Ich legte mich ins Bett und dachte über unser Gespräch nach. Hatte Jörg doch recht? Aber ich wollte nicht, dass er Recht hatte. Ich wollte Michael. Um jeden Preis.