P
puenktchen
Guest
nein, ist noch kein Frühling. Ein paar schon wärmende Sonnenstrahlen, aber die Parkbank war noch kalt. Deshalb hatte sich Johann eine Zeitung darunter gelegt. Eine Wirtschaftzeitung, die er sich jeden Morgen kaufte. Er ging um halb acht aus dem Haus, das macht er nun schon seit über dreißig Jahren. Seit ein paar Tagen ist es anders, er geht nicht zur Arbeit, er geht im Park spazieren. Gerne hätte er bis 65 gearbeitet, dann hätte er noch fast 10 Jahre arbeiten können. Aber es kam anders, Johann hat keine Arbeit mehr. Und hat es sich nicht getraut es seiner Ilsebill zu sagen. Sie braust immer so schnell auf, sie quält ihn. Außerdem wird das Geld knapper werden, sie müssen sich einschränken. Noch hat Johann Gespartes, von dem Ilsebill nichts weiß. Ja, die Ilsebill, sein Leben lang hat er gearbeitet, damit sie sich alles leisten konnte was sie wollte. Ihr sollte nichts fehlen. Letztes Jahr erst hat sie eine neue Küche bekommen, weil ihre Nachbarin auch eine neue Küche hat. Sie sagtte sie würde sich für die Alte schämen und nicht mehr leben wollen, also hat Johann ihr eine neue Küche gekauft. Im Sommer will Ilsebill nach Florida fliegen, weil die andere Nachbarin auch so weit fliegt. Aber Johann weiß daß er den Urlaub nicht mehr bezahlen kann. Das quält ihn sehr. Er hat sein Mittagessen schon aufgegessen auf der Parkbank. Ilsebill gibt ihm jeden Tag einen mit Essen gefüllten Warmhaltebehälter mit, seit über dreißig Jahren. So kann Johann das Geld für die Kantine sparen. Johann hatte sich schon ein wenig daran gewöhnt nichts zu tun, obwohl es ihm sehr schwer fällt. Er überlegt sich seit Tagen wie er Ilsebill sagen soll, daß er keine Arbeit mehr hat. Er hat solche Angst vor ihr, heute ist es ganz besonders schlimm. Er bekam auf seinem Handy eine SMS: KOMM DU MIR NUR NACH HAUSE111
iCH WEISS ALLES; HAB AUF DER ARBEIT ANGERUFEN WEIL ICH WAS WISSEN WOLLTE! MACH DICH AUF WAS GEFASST!!!
Johann liest sich die SMS nochmal durch und bekommt weiche Knie. Er steht auf, ihm ist schwindelig, er torkelt den Weg entlang, sieht Sternchen vor den Augen. An der Hauptstraße angekommen sieht er von weitem daß die Schranken am Fußgängerweg runtergehen, aber er nimmt es nicht wahr. Dort angekommen geht er taumelig an den Schranken vorbei und sieht in ein grelles Licht, er bleibt auf den Schienen stehen und sieht mit weit aufgerissen Augen noch den quietschenden Metronom auf sich zurasen...

Johann liest sich die SMS nochmal durch und bekommt weiche Knie. Er steht auf, ihm ist schwindelig, er torkelt den Weg entlang, sieht Sternchen vor den Augen. An der Hauptstraße angekommen sieht er von weitem daß die Schranken am Fußgängerweg runtergehen, aber er nimmt es nicht wahr. Dort angekommen geht er taumelig an den Schranken vorbei und sieht in ein grelles Licht, er bleibt auf den Schienen stehen und sieht mit weit aufgerissen Augen noch den quietschenden Metronom auf sich zurasen...