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allesistgut
Guest
Die Tage warich wohl auch auf sonne Welle - dat Dingen hat mich ganz schön geschnappt, do.
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Die Tage warich wohl auch auf sonne Welle - dat Dingen hat mich ganz schön geschnappt, do.
war es denn nun ein Traum oder Wirklichkeit?
Obwohl...eigentlich nicht wesentlich wichtig, denn auch Träume sind duchaus die Realität
Lieber Tolkien, bei vielen Geschichten und Gedichten die Du bisher schriebst hatte ich Tränen in den Augen. Deine Geschichten und Gedichte sind so Tiefgründig, Weise, Rührend und auf ihre Weise vielleicht sogar wahr. Sie lenken die innere Stimme auf das Wesentliche und helfen dabei das, meiner Meinung nach, Wichtigste eines jeden von uns zu finden - unsere innere Mitte und unsere wahre Aufgabe in unserem jetzigen Leben. Ich glaube Du bist ein wunderbarer Mensch. Auch ich schreibe manchmal Geschichten und Gedichte wenn mir in einer stillen Stunde so manche Sehnsüchte, Gedanken oder der Blick auf das Wesentliche in den Sinn kommt:Der Heilpark
Die Herbstsonne hatte mich zu einem Spaziergang in einem nahe gelegenen Park inspiriert. Wir nennen ihn den "Heilpark", weil hier ganz früher Menschen zur Kur waren, die Tuberkulose und andere Krankheiten hatten.
Die Bäume hier sind teilweise schon über 100 Jahre alt und verströmen eine ganz besondere Energie. Gepaart mit der schon etwas tiefer stehenden Sonne und einem leichten, angenehmen Wind übten die herbstlich gefärbten Blätter einen besonderen Reiz aus und bewegten sich verspielt durch den Nachmittag.
Tausend Sachen gingen mir noch durch den Kopf und deshalb wollte ich ein wenig "abschalten". Bei meinem Gang auf den verschlängelten Wegen durch den Park fiel mir ein älterer Herr auf, der auf einer der weissen Bänke sass. Leicht vornüber gebeugt schien er in seine geöffneten Hände zu blicken.
Ich überlegte mich zu ihm zu setzen, doch etwas liess mich zögern und so entschied ich mich dazu, noch eine Runde zu drehen. Nach etwa 15 Minuten kam ich wieder an der selben Stelle an. Der Mann sass immer noch da. Immer noch blickte er in seine geöffneten Hände.
Ich fragte ihn, ob ich mich zu ihm setzen dürfte - er nickte nur kurz, ohne aufzublicken. Ein seltsames Gefühl beschlich mich, als ich so neben ihm sass. Ich überlegte, was das sein könnte. Ich war mir sicher, dass es mit dem Mann neben mir zu tun hatte. Irgendwie fühlte es sich an, als würde er auf einer inneren Ebene Kontakt zu mir aufnehmen wollen.
Ich versuchte möglichst unauffällig zu ihm herüber zu blicken. Er musste schon sehr alt sein. Mindestens 90 oder noch älter dachte ich. Ich blickte wieder nach vorn, hob meinen Kopf und schaute in die wunderschön herbstlich gefärbten Baumkronen. Dann schloss ich meine Augen.
Ich zuckte leicht zusammen und spürte plötzlich die Hand des alten Mannes auf meinem Knie. Dann fing er an zu reden....
War auch mal hier zur Kur - vor über 40 Jahren. Alle haben geglaubt, ich schaff' es nicht - aber ich bin noch da. Seine sehr beruhigend wirkende Stimme und ein Gefühl des Vertrauens liessen mich meine Augen geschlossen halten.
Hab' mich damals mit ihm angefreundet - mit ihm da "oben". Aber er wollte mich noch nicht. Sagte mir, ich hätte noch was zu tun hier. Dann hab' ich's plötzlich gemerkt. Die Energie in meinen Händen. Ein starker Fluss, der heilt, wenn er soll und wenn es richtig und angebracht ist.
Lag bei uns in der Familie. Mein Vater hatte es auch schon. Hat es aber nur bei Tieren angewendet. Hunde, Pferde, Kühe, Katzen - er hat alle geheilt. Nur mit seinen Händen. Ich mach's bei den Menschen - wenn es dran ist..... Ich spüre es, wenn es dran ist.
Ich hab' damals meinen Beruf aufgegeben. Hat mir nichts mehr gegeben. Nur noch mit meinen Händen gearbeitet. Macht nicht reich, nur innerlich. Hab' hier nix zu hinterlassen, wenn ich gehe - aber ich nehm' ne Menge mit, verstehst Du?
Plötzlich hatte ich meinen Vater im Kopf - ich weiss nicht warum- aber es war so. Ich bemerkte, wie Tränen mir über die Wangen liefen. Ich liess es einfach geschehen. Du hast es auch, sagte er zu mir. "Ich bin Achim", waren seine letzten Worte. Dann nahm ich nichts mehr von ihm wahr.
Als ich nach einer Weile meine Augen wieder öffnete, sass ich allein auf der Bank.
Hatte ich geträumt?
Achim...., so hiess mein Vater....
H.A. - hier genannt Tolkien