Waju
Sehr aktives Mitglied
Wusel, ich gebe dir prinzipiell recht und begrüße deinen Beitrag - viele Menschen verbraten ihr Geld zu hirnlos und klagen dann vorschnell darüber, dass zu wenig da ist (und das, obwohl das Preisniveau in unseren Gefilden eh schon unrealistisch niedrig ist - die Preise für Kleidung, Nahrung und Öl sowie vielem anderen werden ja künstlich gedrückt - teilweise zu Lasten derer, die das produzieren, teilweise zu Lasten der Umwelt). Was ich auch gut finde ist, dass sich in Österreich (zumindest Linz, wo ich gefeiert hab) ein Verbot von Böllern und Schweizer Krachern ("Reibkopfböller", diese Mini-Böller halt) durchgesetzt hat, denn von denen hat man ja eigentlich kaum was. Hingegen muss ich sagen, dass ich das 00:00-Feuerwerk schon toll und schön finde - vor allem, wenn man mit Freunden (oder Freundin) feiert und dann mit dem Lichtermeer überflutet wird. Katzen, Hunde und 2 Monate alte Zwillinge, die ebenfalls mit dabei waren, blieben erstaunlich ruhig, obwohls für alle 6 das erste Silvester ihres Lebens war
Deine Einwände bzgl. Umwelt und Geld sind allerdings völlig richtig - weswegen ich selbst auch nie Feuerwerkskörper gekauft hab.
So wie ich das verstanden habe regt sich Wusel ja nicht darüber auf, dass Leute (sinnlos) Geld ausgeben, sondern dass Leute (sinnlos) Geld ausgeben und gleichzeitig darüber klagen, dass zu wenig Geld da ist und die Löhne zu wenig steigen und der Hartz-Satz menschenunwürdig ist usw. Dafür ist die Schießerei zu Silvester ja nur ein Beispiel von vielen (zumal man ja nicht sagen kann, wer jetzt genau schießt), aber dem Anlass entsprechend in Anbetracht der Tatsache, dass man viel Geld halt buchstäblich verbrennt, und sich das wohl nur das bestverdienenste Viertel der Gesellschaft ohne schlechtes Gewissen leisten können sollte, in einem haushaltswirtschaftlichen Sinn. Anderes Beispiel - fällt mir gerade ein, weil es auf der vorgestrigen Silvesterparty war: hab dort mit einem Kerl geredet (etwa in meinem Alter, potentiell etwas jünger), der ne Ausbildung zum Tischler gemacht hat. Wir als wir über Handytarife redeten und ich verwundert war, warum er immer noch so einen uralt-Vertrag mit 25 (!) EUR im Monat für nur 1000 Min/SMS hatte, sagte er mir sinngemäß: "is mir wurscht, weil sei ma mal ehrlich: Wennst am Wochenende fort gehst, dann denkst aa ned drüber nach, obst jetzt 30 oder 60 EUR ausgibst, oder?". Ich hab Lachen müssen, aber ernsthaft; ich geb bei "normalem" Fortgehen am Wochenende fast nie auch nur 30 EUR aus, die meiste Zeit bleib ich weit darunter. Und jetzt noch ein bisschen Öl fürs Feuer: Der junge Kerl ist nach eigener Aussage schon seit einiger Zeit arbeitslos ("hocknstad") und bezieht Arbeitslosengeld. Nur ein etwas lebensnäheres Beispiel, um den Gedanken abzurunden.
Wie du richtig sagst gibt es sicher auch Leute, die "meckern", wenn Menschen sich generell einen Luxus leisten, auf den sie gespart haben bzw. das sie sich von ihrem Einkommen leisten können wie z.B. ein neues Auto, Designerkleidung oder einen neuen Plasma-Fernseher, aber da finde dann auch ich das "Meckern" ziemlich doof, denn das ist ja im Endeffekt nur Neid. Wenn aber Leute am einen Ende nicht sparen und am anderen Ende jammern, dann stimmt doch da was nicht. Und dann kommt man zum springenden Punkt; wieviel muss sich ein Mensch leisten können, sodass er zumindest menschenwürdig bezahlt wird? Und sind dann zum Beispiel Feuerwerkskörper eine notwendige Ausgabe ("Mindestteilhabe an der Kultur", um einen Beitrag aus nem anderen Thread mit ähnlichem Thema zu zitieren) oder sind sie unnötiger Luxus?
du ich glaube "der Wusel" meinte alle ohne Ausnahme!
wenn dann wirklich alle der lieben Umwelt zu liebe oder nicht?
oder wird hier einfach nur getrennt arm und reich... egal ob da jetzt ein paar dabei sind die gerne schnorren?