Man hat uns ja auch reichlich Angst eingeredet, dass die Eltern sterben könnten, bevor wir mit ihnen das Paradies auf Erden erleben. Alle tun das: Lehrer, Erzieher, Nachbarn, die Kirche sowieso.
Und nun stehen wir kollektiv da und haben es schwer, die Realität anzuerkennen- dass unsere Eltern Menschen sind... und einige davon mögen wir nicht mal. Ich gehe sogar soweit zu sagen, wir wären unter anderen Umständen nicht mal mit ihnen befreundet. Aber nun müssen wir ja... "Blut ist schliesslich dicker als Wasser". Der Höllengedanke funktioniert noch immer prächtig.
Was geblieben ist, ist der Schuldanteil, den wir meinen zu empfinden- der aber gar nicht unser Ureigenes ist.
Diese ganzen Verstrickungen erzwingen keine Liebe.
Liebe lässt frei, lässt atmen und leben. Sie nimmt nicht die Luft, und sie macht auch keine schlechten Leberwerte.
Nee, ne, lasst los die Eltern. Lasst sie einfach los, wer immer das liest.
Kommen sie zu euch zurück, lieben sie euch vielleicht tatsächlich. Tun sie es nicht, haben sie euch nie geliebt.
Na und? Andere tun es! Andere lieben euch! Gott/ Göttin liebt euch. Ihr seid auf der Welt, weil ihr Liebe empfindet und Liebe gebt... und falls eure Eltern das nicht nehmen können, lasst doch bitte endlich los! 