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Ja, da bin ich mir auch ganz sicher.

Ich bin ihm nämlich nicht unähnlich und kann ihn, zumindest nach dem was du hier erzählt hast, glaube ich, gut verstehen. Ich oute mich an dieser Stelle mal als Plutonier, auch wenn ich weiß, dass einige hier starke Abneigungen gegen diese hegen, aber was stört das einen Plutonier ;).

Ich habe u.a. meine Sonne im Krebs im 8. Haus.


Es ist einfach so, dass allein schon der Krebs (oder Krebs-AC) solange an einer Beziehung festhält, bis sie wirklich endgültig „tot“ ist, erst recht wenn Kinder da sind.

Er hat das 5. Haus (Kinder) auch im Skorpion, was seine starke Bindung und das Festhalten am Kind auch noch mal betont.


Ich hatte in meiner ersten Ehe auch einen anderen Mann kennen gelernt (war aber keine Affäre), die Gefühle waren enorm stark, viel stärker als sie bei meinem damaligen Mann jemals waren, aber ich habe mich genauso verhalten wie dein „Freund“.

Irgendwie war meine Ehe nicht kaputt genug, ich hatte immer noch Hoffnung auf Besserung und ich wollte meinen Kindern den Vater nicht nehmen. Hinzu kommt bei mir auch eine gewisse Jungfrau-Betonung wie bei ihm. Man hat ja auch in eine Beziehung „investiert“ und möchte dies alles nicht „umsonst“ getan haben. Nicht negativ gemeint, aber halt Mars in der Jungfrau.

Gedacht habe ich ständig an ihn, konnte auch genau fühlen, wann er an mich dachte, ob es ihm gut oder schlecht ging.

Es war eine harte und sehr schmerzhafte Zeit für mich, schwankend zwischen höchstem Glück und tiefster Sehnsucht und Trauer, aber ich habe mich trotz der tiefen Gefühle für meine „nicht intakte“ Ehe und sozusagen auch „zum Wohl“ der Kinder entschieden. Ich war auch einfach müde und hätte diese Gefühlsintensität nicht länger verkraftet. Jahre später erst war ich soweit, dass ich die Hoffnung auf die Ehe aufgab und mich trennte, dann allerdings auch endgültig.


In meinem Umfeld sind mir auch öfter Männer mit Krebs-AC begegnet und es war erstaunlich, wie lange sie, und immer auch wegen der Kinder an ihren Beziehungen und Ehen festhielten. Wenn, sind letztendlich die Frauen gegangen, aber jede nachfolgende Beziehung wurde den Kindern sozusagen „untergeordnet“.


Ich denke, du bist jetzt auf dem richtigen Weg.

Er wird dich ein Stück weit sicher immer lieben und immer wieder an dich denken, davon bin ich überzeugt. Wenn die Gefühle und die Sehnsucht zu stark durchbrechen kann es gut sein, dass er sich wieder mal meldet, aber aus eigener Erfahrung heraus glaube ich kaum, dass er sein Kind und seine Freundin verlassen wird.


Ehrlich gesagt, bin ich mir auch nicht sicher, ob es bei dieser enormen Gefühlsintensität auf Dauer mit euch gut gehen würde. Denn wenn wir zu tief fühlen, sind wir enorm verletzbar und damit können wir nicht gut umgehen. Denn wir mögen es überhaupt nicht die Kontrolle über unsere Gefühle oder über eine Situation durch tiefe Gefühle zu verlieren. Die kleinste Unstimmigkeit in so einer Beziehung erschüttert uns regelrecht bis ins Mark. Wir verlieren uns regelrecht, verlieren den Kontakt zu uns selbst und das ist kein schönes Gefühl.

Wir entwickeln enorme Angst vor dem Verlust, ja eigentlich schon Panik, werden eifersüchtig und durch diese starken Ängste werden wir auch echt „schwierig“.

Meist gehen diese Beziehungen auf Dauer nicht gut. Wir sind dann einfach zu verletzbar.

Wir können wegen der viel zu starken Gefühle nicht miteinander, aber auch nicht ohne einander und das führt letztendlich zu diesem typischen  „Hin und Her“, Abstoßung und Anziehung. Wir brauchen immer wieder diesen Abstand, um zu uns selbst zurückzufinden, um uns wenigstens kurzzeitig zu verankern und auch als Schutz. Was aber aufgrund der tiefen Gefühle meist nicht lange anhält und wehtut und die tiefe Sehnsucht uns wieder zu dem anderen hintreibt wie ein Sog, dem wir nichts entgegensetzen können.

Und ja, wir spüren es, wenn der andere uns loslässt und es tut weh.

Deshalb melden sich „eure“ Männer wohl gerade dann zurück :)

Die einzige Chance, die wir haben, um dem zu entkommen, ist früher oder später die rigorose Trennung oder es geht über viele Jahre hin und her, wie hier ja auch schon berichtet wurde, was für mich persönlich aber aufgrund der Kinder der falsche Weg gewesen wäre.


Vielleicht helfen dir diese Ausführungen ihn besser zu verstehen und vielleicht auch, ihn leichter und im Guten loszulassen.


Ich wünsche dir alles Liebe


Birgit


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