Jung, weiblich, katholisch - und will Priesterin werden

Nach historischen Ermittlungen soll es angeblich an die 50 Evangelien gegeben haben.
Vermutlich hat Kaiser Konstantin bestimmt, welche zu verwenden sind. Die anderen wurden vernichtet.
Lieber Fragewurm,

ja, es waren viele Evangelien im Umlauf und deshalb wurden auch schon sehr früh verschiedene Kanons erstellt. Das geschah aber schon lange vor dem Konzil von Nicäa und Constantin. Auf einen einheitlichen Kanon hatte man sich aber erst nach dem Tod Constantins geeinigt. Im Codex Sinaiticus ist zum Beispiel noch die Schrift vom Hirten Hermes enthalten.

Ja, die Evangelien hatten zunächst keinen Namen, die Zuordnung wurde aber schon durch den Kirchenvater Papias in der Zeit von 98 – 117 vorgenommen. Er hatte in diesem Zusammenhang auch erwähnt, dass es zum Evangelium nach Matthäus eine ursprüngliche hebräische Fassung gegeben haben soll.

Unabhängig davon, wer nun die Evangelien geschrieben hatte, ist anhand des Schreibstils zumindest klar, dass das Evangelium nach Lukas und die Apostelgeschichte aus der gleichen Hand stammen. So ist das auch mit dem Evangelium nach Johannes und der Offenbarung. Egal wer nun die Evangelien verfasst hatte, halte ich die Namensgebung der vier Evangelien für sinnvoll. So weiß zumindest jeder gleich, von welchem Evangelium gerade die Rede ist.

Die Evang.-Namen sollen sich nicht auf die Person als Autor direkt beziehen, sonder soll von mehreren geschrieben worden sein unter einem Namen.
Dazu gibt es keinen Anhalt, denn der jeweilige Schreibstil zieht sich kontinuierlich durch die einzelnen Evangelien. Etwas, das zum Beispiel im Alten Testament bei Jesaja anders ist und unterschiedliche Schreiber erkennen lassen (Kapitel 15; 16 und 40-55, die erst nach dem Babylonischen Exil eingefügt wurden).

Man muß sich bewußt sein, dass die Schreiber die Informationen im Wesentlichen vom hören - sagen weiter gegeben haben.

Sicherlich wurden von den Evangelisten auch Zeitzeugen befragt. Anderseits gibt es in den synoptischen Evangelien wörtliche Übereinstimmungen, die auf eine gemeinsame schriftliche Quelle schließen lassen (Quelle Q).

Papias war nach seinen Worten ja auch immer auf der Suche nach Berichten von Zeitzeugen. Bei ihm kommt das Evangelium nach Markus schlecht weg, aber wenn man dessen Argumente einmal genauer unter die Lupe nimmt, wird klar, dass dieses Evangelium den Ursprüngen noch am nächsten liegt.


Merlin
 
Werbung:
Hallo Merlin - es ist angenehm, mit jemandem zu Kontaktieren der von der Sache so viel versteht und weis.

Am stärksten hat mich bezüglich Testament das Buch von Johannes Greber beeindruckt.

Davon gibt es auch die Möglichkeit in 17 Lesungen den Inhalt sich anzuhören. Ich glaube ich habe diese, trotz Buchlesen, mindestens 3 x gehört.

http://www.gott-und-christus.de/greber_audio.html

einen schönen Tag
 
Zurück
Oben