Johannes oder Judas

:unsure:

Die Bestimmung der Personen im engeren Umfeld Jesus gestaltet sich ziemlich schwierig. Das Problem liegt darin, dass es in jener Zeit auf breiter Basis noch keine Nachnamen verbreitet waren.

Es blieb also beim Vornamen, dem gelegentlich zur Unterscheidung ein Beiname angefügt wurde. Diese waren aber nicht verbindlich und wurden nach Belieben ausgetauscht.

In den Evangelien wurden zudem auch verschiedene Personen unter einem Namen zu einer literarischen Person zusammengefasst. Stoff genug also, der zu Verwirrung und Widersprüche führt.

Hier also einmal die nähere Familie rund um Jesus:

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(Merlin, somit gemeinfrei.)

Zunächst fällt bei dieser Darstellung auf, dass sich hier anscheinend zwei Geschwisterpaare verheiratet hatten. Etwas, das in jener Zeit nicht so ungewöhnlich war. Zudem steht in den Evangelien, dass Josef sehr viel älter als Maria war. Jüdische Männer heirateten damals zwischen 18 und 24, Frauen hingegen schon mit 13 – 14 Jahren?

Weiters gibt es unter den Geschwistern gewisse Ungereimtheiten, die darauf schließen lassen, dass es unter diesen auch Halbgeschwister geben könnte. Der reale Hintergrund dürfte also darin liegen, dass Josef Witwer war und Kinder mit in die Ehe brachte.

Hier wurde also möglicherweise eine Frau für die Kinder des Witwers Josefs gesucht und da bot sich die Verbindung mit der Schwester von Kleopas Frau an.

Solche Zweckehen waren auch in unseren Regionen bis vor nicht allzu langer Zeit üblich. Ich habe mich über lange Zeit Familienforschung betrieben und da gab es auch solche Beispiele.

So ist mir unter den Geschwistern der Name Joses aufgefallen, der eigentlich eine Ableitung von Josef darstellt. Es war nun in der Tradition so, dass dem erstgeborenen Sohn eigentlich der Name seines Vaters übertragen wurde.

Das könnte bedeuten, dass Joses der Erstgeborene aus Josefs erster Ehe und somit der ältere Halbbruder von Jesus war. Jesus kann also dennoch der Erstgeborene Marias gewesen sein.

Tja und mit den Schwestern wird es erst richtig schwierig. Es steht dazu eigentlich nur bei Markus:
Markus 6[3] Ist er (Jesus) nicht der Zimmermann, der Sohn der Maria und der Bruder von Jakobus, Joses, Judas und Simon? Leben nicht seine Schwestern hier unter uns? Und sie nahmen Anstoß an ihm und lehnten ihn (Jesus) ab.

Man könnte dazu eventuell den Namen Salome nennen?
Markus 15[40] Und es waren auch Weiber da, die von ferne solches sahen; unter welchen war Maria Magdalena und Maria, Jakobus, des Kleinen und Joses Mutter, und Salome.

Markus 16[1] Und als der Sabbat vergangen war, kauften Maria Magdalena und Maria, des Jakobus Mutter, und Salome ...

Der Name Salome taucht in den Evangelien mehrfach auf, wobei es da nicht immer um die ein- oder selbe Person gehen dürfte. So soll auch die Frau des Zebedäus den Namen Salome getragen haben.

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(Merlin, somit gemeinfrei.)

Eine Verwandtschaft zu Jesus vermag ich da jedoch nicht so recht erkennen. Aus den Evangelien geht lediglich hervor, dass Zebedäus und seine Söhne Fischer in Galiläa waren.

Anders ist es bei Elisabeth und Zacharias (Geburtsgeschichte). Sie wird in Lk 1[36] von Luther in älteren Übersetzungen als die „Gefreunde“ und in neueren als Verwandte übersetz. Andere wiederum vermuten dahinter eine Schwägerin. Also habe ich da einmal wieder in den alten Schriften nachgeschaut. Da steht also:
(Luther)
Lukas 1[36] Und siehe, Elisabeth, deine Gefreunde/Verwandte ...

Codex Sinaiticus:

„και ιδου ελειςαβετ η ςυγγενις ...“ = „und siehe da, die Verwandtschaft Elisabeth ...“

Die Variante mit der Schwägerin müsste hingegen lauten:
„και ιδου ελειςαβετ η κουνιάδα ...“ = „und siehe da, die Schwägerin Elisabeth ...“

ςυγγενις (Syngenis)
κουνιάδα (Kouniada)


Im Koran wird „Elisabeth“ als eine Tante von Maria umschrieben. Es bleibt also ein Geheimnis, in welchem Verhältnis Elisabeth mit Maria verwandt war!


Merlin
 
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Eine Verwandtschaft zu Jesus vermag ich da jedoch nicht so recht erkennen.
Aus den Evangelien geht lediglich hervor, dass Zebedäus und seine Söhne Fischer in Galiläa waren.


Nein, es ist nicht kompliziert.
Die Dinge sind komplex.

Der Menschenfischer, der einen Messias ersetzen sollte.
Der Älteste Judas, der tun sollte, was zu tun angemessen gewesen ist,
und darauf hin, etwas später, der Zweitälteste der Gruppe, Jakobus, diese Funktion übernahm.

Wobei Jakobus Z. und Johannes Z. als Brüder angeführt wurden.
Aber Brüder waren sie doch alle.
Warum nicht gleich Johannes als Nachfolger von Judas?
Oder zumindest, nachdem Jakobus seinen Kopf verloren hatte?

Also Petrus (Kephas) gleich in der Form einer Personalunion.

War demnach Johannes der Täufer nur der Vorläufer von Petrus?
Oder galt Kephas lediglich als Nachfolger von Judas in einer vorgezogenen Variante im Recht des Ältesten?
Dies nachzuvollziehen ist wahrlich nicht einfach.

Begleitet von einer geborgten römischen Suggestion im 2. Rang,
wobei nicht von Ungefähr sowohl der Josef-Vater sondern auch der Josef-Bruder vermittelt wurde.
Wollte man auf die Zukunft setzen, dann sollte es wohl lauten:

Jesus sagte zu ihm: (zu Thomas)

„Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben;
niemand kommt zum Vater außer durch mich.“ (Joh 14,6)

Mit dem einen oder anderen Opa ist es genauso, nur etwas distanzierter im Standort.
Darum, und nur darum ist es möglich zu ermitteln in wie fern eine Seele noch als existent gilt, oder nicht ...


Lass gut sein, die Ähnlichkeit von Opa und Oper ist rein zufällig.
Von einem Erzengel Gabriel sprach man wohl nur wenn die ursprüngliche Person unbekannt war,
oder es im Sinne des Boten zweckmäßig gewesen ist seine Quelle nicht bekannt zu geben.
Anders formuliert: Jesus kannte den Erzengel Gabriel nicht; bzw. er hatte eine Formulierung in diese Richtung vermieden.


… und ein :sneaky:

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Mt 11,11

Amen, das sage ich euch:
Unter allen Menschen hat es keinen größeren gegeben als Johannes den Täufer;
doch der Kleinste im Himmelreich ist größer als er.

Mt 11,14

Und wenn ihr es gelten lassen wollt: Ja, er ist Elija, der wiederkommen soll.

Mt 14,8-10

Da sagte sie auf Drängen ihrer Mutter:
Lass mir auf einer Schale den Kopf des Täufers Johannes herbringen.
Der König wurde traurig;
aber weil er einen Schwur geleistet hatte - noch dazu vor allen Gästen -, befahl er, ihr den Kopf zu bringen.

Und er ließ Johannes im Gefängnis enthaupten.



Wird Johannes der Täufer nach seinem Tod nicht in den Himmel kommen? Das kann doch gar nicht sein!
Viel eher dürfen wir da von einer zeitlichen Vorwegnahme ausgehen.
Aber hierbei ist es üblich die besten Wünsche mitzugeben,
wogegen vor Ort von dem Geringsten und Kleinsten im Himmel die Rede ist.

Warum ist das so?


Aus meiner Perspektive haben wir es hier wieder mit dem Standort nach dem irdischen Leben zu tun,
und der ist gar nicht weit entfernt.


Besonders glücklich ist etwa die Mutter bei ihrem Kind – seelisch betrachtet.
Weniger vorteilhaft bewertete man die Befindlichkeit des Verstorbenen bei seinem Henker.


Aber, wie auch immer - Himmel bleibt Himmel! …


... und ein 😲
 
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