Jahrestag

silberstern

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Liebes Forum,

wollte mal fragen, ob und wie ihr den Todestag eurer Lieben begeht? Ist es für euch ein Tag wie jeder andere oder gestaltet ihr ihn irgendwie auf eine besondere Art und Weise? Was macht ihr am Geburtstag des Verstorbenen?

Ich kann es kaum fassen, aber in ein paar Tagen jährt sich der Todestag meines geliebten Papas zum ersten Mal. Jetzt nach fast einem Jahr bin ich durch verschiedene Phasen der Trauer gegangen, wirklich besser wird es aber nicht. Bin immer noch todtraurig.
An seinem Todestag treffen wir uns (Familie) und ich weiß noch nicht genau, wie wir den Tag verbringen. Ans Grab gehen und danach vielleicht einen seiner Lieblingsspazierwege gehen und an seinem Lieblingsplatz sitzen, eine Kerze anzünden,...
5 Tage nach seinem Todestag ist sein Geburtstag (und letztes Jahr war an seinem 65. Geburtstag seine Beerdigung). Ist total hart für uns :-(

LG
 
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hallo silberstern,
mein dad ist erst vor 5 wochen gestorben, also hab ich noch keine erfahrung mit jahrestagen, aber du hast mich zum nachdenken gebracht ! mein dad hat am 11.1. geburtstag ! ich werde wie jedes jahr einen geburtstagskuchen für ihn backen und die familie zum kaffee einladen. wie jedes vergangene jahr auch ! ich denke, das wird ihm gefallen !
wie ich seinen todestag verbringen werde, weiß ich noch nicht. für mich ist er ja fast zweimal gestorben. es gibt den letzten tag, den ich hier mit ihm verbracht habe , an dem wir noch geredet, gelacht und zusammen kaffee getrunken haben(08.06) . eine halbe stunde nachdem er gegangen ist hat er einen herzinfarkt gehabt.und den tag, an dem er im krankenhaus gestorben ist(15.06).er kam die ganze woche nicht mehr richtig zu sich, ich konnte also nichtmehr seine stimme hören. ich weiß nicht, wie ich diese tage verbringen werde. oder wie diese ganze woche sein wird ! an sein grab gehe ich 1-2 mal die woche.
ich denke ich werde ein gedicht für ihn in die zeitung setzen, damit auch andere , die es lesen an ihn denken in dieser zeit. damit ihn niemand vergißt !!
viele grüße, nici
 
Hi Nici,

dankeschön für deine Antwort. Ich dachte schon, ich bekomme gar keine Antwort auf mein Posting. Anscheinend interessiert sich kaum jemand für das Thema.

Find ich eine schöne Idee, einen Geburtstagskuchen zu backen. Erinnert mich an einen Brauch von meiner Mutter, an den Geburtstagen ihrer Kinder (auch wenn diese schon erwachsen und aus dem Haus sind) einen Kuchen zu backen und Geburtstagskaffee zu trinken.

Mir wird trotzdem schon schwindelig, wenn ich an den ersten Geburtstag meines Vaters ohne meinen Vater denke. Ich hab Angst davor. Wird bestimmt ähnlich traurig, wie das erste Weihnachtsfest ohne ihn.

Ich überlege ernsthaft, mich total in die Arbeit zu flüchten. Aber andererseits möchte ich auch bei meiner Familie sein.

Haben auch überlegt, ob wir ein erstes Jahresgedächtnis am Todestag in die Zeitung setzen. Wird aber kontrovers in der Familie diskutiert. Ich würde das schon gerne machen, weil ich Erinnerung wecken will. Die Gegenmeinung in meiner Familie ist: Damit signalisiert man doch nur, dass man noch total in der Trauer ist. Auch wahr ist: Eine Zeitungsanzeige hilft bei der Trauer auch nichts.

LG
S.
 
hallo silberstern,

ich hab mir gestern noch lang gedanken gemacht was ich tun werde, meinem papa sein geburtstag wird zu seinem tag gemacht,da wurde dieser großatige mensch geboren ! was für ein glück, für alle die ihn kannten ! denn ich glaube und hoffe er wird immer bei mir sein und er war ein sooooo lieber mensch, großartiger papa und opa. es gibt nicht genug worte um ihn zu beschreiben. er hat es verdient, das sein geburtstag nicht vergessen wird.
ein gedicht in der zeitung zu seinem todestag werde ich auf jeden fall machen, mehr für ihn, auch für mich ! und damit sich alle anderen die ihn kannten, wenigstens einmal im jahr wieder an ihn erinnern ! das hat er einfach verdient ! so ein wertvoller mensch, der immer für alle da war, der mit liebe geholfen hat, wenn er konnte, der darf nicht vergessen werden !
und ich möchte, das ihn niemand vergißt !
ich weiß nicht genau warum !


viele liebe grüße, nici

:blume:
 
Hallo,
mein Papa ist vor 5Jahren gestorben und es war eine schlimme Zeit.
Allerdings konnten wir uns darauf vorbereiten, da er todkrank war.

Er durfte gerade mal 66 Jahre werden.

Aber wißt Ihr ich bin mit seinem Tod vielleicht etwas anders umgegangen.
Sicher es hat sehr weh getan ihn zu verlieren. Aber verlieren ist das falsche Wort, da ich mir 100% sicher bin, ich sehe ihn wieder. Er ist mir nur vorausgegangen. Ich spreche heute noch immer mit ihm, wenn ich Sorgen und Probleme habe oder wenn ich sehr glücklich bin. Ich weiß er hört mir zu und manchmal habe ich dann kurze Zeit später die Lösung meines Problems im Kopf, einfach so.

Seinen Todestag begehen wir eigentlich ziemlich entspannt und fast lustig. Wir erzählen uns dann Geschichten die uns zusammen passiert sind. Was er so alles angestellt hat. Mama erzählt immer etwas aus ihrer gemeinsamen Zeit, als sie miteinander "gegangen" sind. Jeder trägt einen schönen Beitrag dazu bei. Wir gehen auch an sein Grab, aber für mich ist er nicht dort.
Er ist immer bei mir und beschützt mich.

Seit nicht so traurig, denkt daran eure Papas sind nicht verloren sondern immer bei Euch. Liebe kann nicht sterben, sie besteht über jede Zeit hinweg.

Drück Euch ganz fest

Krümmel
 
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Der Jahrestag des Todes meiner Omi jährte sich am 13. Mai 2006 zum ersten Mal (es passierte an einem Freitag, 13.!)und ich hatte wirklich Panik davor gehabt. Anundfürsich hatte ich geplant, auf den Friedhof zu fahren, diese Idee dann aber wieder verworfen, weil ich mir dachte, dass das sicher kontraproduktiv für meine Seele sein würde.Den Vormittag schlug ich im Fitness-Studio tot, um mich abzulenken, aber dann gings mir schlechter und schlechter, ich ging zu meinem Opa ins Pflegeheim, aber der wollte/konnte meine Trauer nicht teilen. Schlussendlich haben mich dann die Schwestern getröstet, weil ich nur mehr ein Häuflein heulendes Elend war. Eigentlich hatte ich den Tag bewusst allein verbringen wollen, aber für nächstes Jahr habe ich gelernt!

LG
Namikwa
 
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