Menschen tun Dinge die uns sehr verletzen. Aber jede Verletzung die uns jemand zufügt, ist ein Geschenk. Der andere stellt sich zur Verfügung einem Schmerzen zuzufügen, nur damit wir erkennen was in uns Heilung bedarf. Das ist ein Akt, dem große Dankbarkeit gebührt.
das ist eine seltsame einstellung.
möchtest du zu einem roboter werden, der nichts spürt, wenn ihn andere verletzen? und wirst du dich dann als vollkommen geheilt bezeichnen?

wenn dich jemand schlägt - egal ob mit hand oder worten - bist du ihm dafür dankbar?
aus meiner sicht entstehen verletzungen und wunden erst nach solchen "behandlungen" und danach wird ein weg gesucht, wie sie wieder heilen können.

ich möchte auf jeden fall meine verwundbarkeit und verletzbarkeit behalten - eben um erkennen zu können, was und wer meinem körper und meiner psyche/persönlichkeit schadet, um mich vor ihm schützen und ausweichen zu können. schmerzen sind vor allem zum schutz des körpers und der psyche da.
wenn ich fühlen kann, was mich verletzt, kann ich lernen, behutsamer mir anderen umzugehen, damit ich ihnen auch solche schmerzen nicht zufüge.
deiner sicht nach müsste ich es genau umgekehrt machen: so viele menschen und so viel wie möglich verletzen, in dem glauben, dass ich ihnen auf diese weise helfe und dass sie mir dafür dankbar sein sollen.

und sich dabei noch als "chirurg" fühlen.
Es ist wie bei einem Chirurgen, der mit seinem Messer uns verletzt, wenn er einen Tumor herausschneidet. Nach der Operation gibt es eine oberflächliche Wunde, und die schmerzt, und ziept und braucht seine Zeit bis sie verheilt, aber den Tumor, das eigentlich gefährliche, den hat er entfernt. In einer tieferen Schicht hat er geheilt.
Meine Frage jetzt? Sind wir dem Chirurgen böse und verachten ihn, weil er uns eine Wunde zugefügt hat, oder sind wir ihm dankbar weil er den Tumor entfernt hat?
tja, wenn mich jemand so viel geschlagen hat oder solange gequält und gedemütigt hat, bis ich davon einen tumor bekomme, dann werde ich wohl einen chirurgen brauchen, um mein gebrochenes bein in ordnung zu bringen oder um einen tumor beseitigen zu lassen.
den schmerz, den ich dabei spüren werde, würde ich als eine erinnerung und warnung interpretieren - dass ich so unvorsichtig oder dumm war, mich von anderen menschen so verletzen zu lassen.
