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hallo nervensache,


huiuiui, Du hast ja jede Menge Selbstbeobachtungsgabe. Das mal als Positives vorweg.


Wenn ich so lese, was du schreibst, dann kommt mir ganz laut das Wort "Stress" in den Sinn. Was du beschreibst, sind alles Stressymptome.


Nun muss man zunächst einmal davon ausgehen, dass das, was Du wahrnimmst auch tatsächlich da ist. Wenn Du wahrnimmst, dass in einem Raum jemand negativ über Dich denkt, dann halte ich das schon für wahr. Aber mir scheint, das bist du selber, der da so negativ über dich denkt.


Eigentlich weist das doch darauf hin, dass du etwas versteckst. Z.B. in dem Sinne, dass du etwas kannst oder in Dir hast, das Du anderen nicht zeigen darfst. In dem Zusammenhang fällt mir der Begriff Scham ein, also ein letztlich sexuell motivierter Komplex. Du kannst ja mal darüber nachdenken, wie bei Dir in der Familie so mit Natürlichkeit umgegangen wurde und damit, sich normal zu finden so wie man ist. Vielleicht war/ist es ja eher sehr "geregelt", wie man zu sein hat. Aber das ist ja überhaupt heute nicht so leicht, da heraus zu finden, wie man nun ist. Die Vorbilder fehlen ein bisschen, denke ich mal so.


Du sagst du sitzt in einem Wartezimmer- ich habe meine halbe Kindheit in Wartezimmern verbracht. Mit chronischen Abwehrgeschichten. Heute weiss ich, dass ich immer einen Angriff empfand durch alles was mir so begegnete. Die ganzen Umtände, in denen ich steckte- vom Körper über die Schule, die Familie bis zu diesem merkwürdigen Bilderuniversum hier aus unreifem Wissen hat mich irgendwie von Anfang an abgestossen. Du wirst in Geschichten hineingesteckt, die Du gar nicht erlebt hast, die Leute haben teilweise sehr merkwürdige Verhaltensweisen und alles ist doch mitunter recht merkwürdig ausgerichtet- wertemässig. Das fiel mir auch schon sehr früh auf.


Und mir sind auch schon gewissermassen die Sicherungen durchgebrannt, aber später als Dir, so mit 30. Also Sicherungen insofern, als dass ich Blicke spüren konnte und durch die Wände hören konnte, wenn wieder mal jemand über mich palavert hat. Dabei weiss ich da heute: ich war nur ein Teil eines riesigen Palavers und habe mitpalavert.


Und dann habe ich mit und mit gelernt, dass ich meinen Körper kontrollieren kann. Und dass Grenzen geistiger Natur sind und zum Beispiel sehr viel mit der Achtung vor sich selber zu tun haben. Wenn man Achtung vor sich selber hat, dann haben auch die anderen Achtung. Und auch: sei freundlich, dann wird Dir auch freundlich begegnet.


Nur heute ist das schwierig alles, so wie ich das höre, mit 20 hat man heute schlechte Karten, meine Nichte ist jetzt 19 und die kann nicht machen, was sie gerne machen würde mit ihrem Abi-Durchschnitt. Dabei könnte sie das gut. Das finde ich schon sehr schade. Mir scheint das gesamte Förderungssystem, das unsere Gesellschaft so anbietet, nicht sonderlich geeignet, wirklich zu wissen was man kann, oder?


So, das waren ein paar Worte für Dich, mich hat das sehr gerührt, was Du oben geschrieben hast und ich Drücke Dich, denn du brauchst ein bisschen Druck im Körper. Wenn von aussen die Dinge auf Dich einströmen, dann kannst Du dem ein bisschen entgegenwirken, indem Du die Luft anhältst und Druch in Deinem Körper aufbaust, so als wolltest Du dich aufblasen wie ein Ballon. Wenn Du richtig viel Gas gibst- aber das muss man üben- dann kannst du damit sogar Deine Tränenkanäle durchblasen. Dann heulste so schnell nirgenwo mehr.


hey, mach Dir keinen Kopp Alter, die anderen haben alle gar nicht die Gabe das zu bemerken, was Du in Dir bemerkst. Die hören innerlich nur ralalalalalala.... Echt!


:weihna1 ist witzig, aber das ist wirklich so, Du bist wahrscheinlich einfach nur zu achtsam für diese Welt. Kultiviere das und tritt ihnen in den Arsch, würde ich sagen. Gib Dir dabei Zeit. Geduld- puuh, eine grosse Übung.


Liebe Grüsse,

Trixi Maus


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