Humanismus und Gott - Ein Widerspruch?

pan1234

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Was denkt Ihr: Kann man an einen Gott oder eine göttliche Kraft glauben, aber trotzdem humanistisch sein?

Gott als persönliche, schöpferische und befreiende Kraft, die alles mit allen verbindet, die in uns Menschen als "Innere Stimme" zu uns spricht. Der Mensch nicht als schöpfung, sondern als schöpferischer Prozess (Evolution) einer schöpferischen Kraft, Namens Gott.

Humanismus als die Ehrfurcht vor allem Lebendigen, Wissenschaftlichkeit, die Ablehnung von Dogmen, das Eingebundensein in die Natur als einem ihrer vielen Teile - ohne Anspruch auf eine herausgehobene Position, ein äußerst hoher Stellenwert von Eigenverantwortung als Gegensatz zum fremdbestimmten Leben nach den Werten und Regeln anderer, ein demokratisches Staatssystem - in dem Mehrheiten zahlen, möglichst wenig Lenkung von „Oben", ein großer persönlicher Freiraum, die Freiheit von Unterdrückung aller Art, Gedankenfreiheit und die Freiheit, andere Überzeugungen zu pflegen, als die Mehrheit, Freiheit, die grundsätzlich mit Verantwortung gepaart sein muss, Gerechtigkeit, der Schutz von Minderheiten und Weltoffenheit.
Toleranz und Respekt im Umgang mit unseren Nächsten, Konfliktlosungen, frei von Gewalt, Ehrlichkeit, das Streben nach Glaubwürdigkeit, Freundschaft und Mitgefühl, Soziales Verhalten und Mitmenschlichkeit, Solidarität mit jenen, die Hilfe benötigen und nicht zuletzt auch die Erkenntnis, dass jeder Mitmensch einen großen Bereich seiner eigenen Lebensgestaltung besitzt, in den ihm niemand hinein zu reden hat.
 
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Was denkt Ihr: Kann man an einen Gott oder eine göttliche Kraft glauben, aber trotzdem humanistisch sein?
Ich denke, du trittst hier deine Gedanken allzu breit. Erst hast du deinen Atheismus gepredigt, nun stellst du ihn in Frage. Die mit diesem Prozess verbundenen Überlegungen, denke ich, sind für dich viel interessanter als für die meisten anderen Menschen.
 
Aha. Naja, vielleicht diese Grundfrage, die ich oben aufgeworfen habe, sehr interessant werden. Den für viele ist ja trotzdem die entscheidende Frage: Wenn ein Glaube an Gott, dann welcher?

Für viele sind die tradionell-monotheistischen Religion einfach ein großes Problem. Keiner glaubt mehr an einen Moses, Jesus oder Mohammed, weil es keinen Grund gibt, diesen Personen zu glauben. Man weiß ja nicht mal, ob diese Personen wirklich existiert haben und wenn schon, wer sie überhaupt waren.

Daher die große Alternative: Eine humanistische Religion, mit Gott und einer großen Porition Humanismus, wie wir ihn von den Säkularen Humanisten kennen.
 
Daher die große Alternative: Eine humanistische Religion

Mir scheint, wir haben eine Art davon bereits seit ein paar Jahren:


... heute habe ich Plätzchen gebacken...
... und ICH hab gekackt!...
... ist das nicht toll???? *kreisch* *gröhl*
... WOW Halleluja...


Oder meinst du was anderes damit?
 
Hätte jemand daran interesse, sich zum beten oder Erfahrungsaustausch zu treffen? Oder mag jemand direkt und persönlich über "Gott" sprechen? Ich war damals, als ich noch "römisch-katholisch" war bei den Lorettos, eine Art Gebetskreis für streng-religiöse Katholiken und Katholikinnen. Jetzt würde ich gern einen Gebetskreis bzw. Glaubenskreis gründen bzw. mich mit anderen treffen, die auch einen Austausch suchen! ;) Meldet Euch einfach!
 
Ich hab sogar schon eine Homepage dazu erstellt, aber den Link darf ich hier vermutlich nicht posten, oder?
 
Warum sollte denn der Humanismus im Widerspruch zu Gott stehen? Geistige, moralische Bildung und das Bestreben nach Vollkommenheit ist auch ein Ziel, das mit Gott verfolgt wird. Ich möchte daran erinnern, dass auch das Christentum sehr stark von Platon und der hellenistischen Gedankenwelt geprägt wurde. Paulus, Augustinus und viele andere christliche Denker schöpften aus dieser Denkschule, der griechischen Philosophen.

Niethammer hatte sich ja (1808) auch mit dem Gedanken vom inkarnierten Logos der Menschwerdung auf Jesus bezogen. Hatte Jesus nicht auch von dem Streben nach mehr Menschlichkeit (Nächstenliebe) und dem Streben zum besseren Menschen gesprochen (Reinheit und Vollkommenheit? Sicherlich war der Mensch Jesus kein Kind der Griechen, aber Paulus mit seinen Gemeinden in der griechischen Diaspora.

Humanist kann also auch ein Christ sein, nur ist nicht jeder Christ auch ein Humanist.


Merlin
 
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Zum Christ-sein gehört aber auch, zz glauben, dass Jesus der Erlöser ist, dass Gott die Welt erschaffen und das Gott den Heilsweg für die Menschen. Man soll sich da ordentlich in die Hände von einem Gott begeben, von dem man nicht mal weiß, ob er existiert. Aber das mit der Nächstenliebe, ect. stimmt schon! :)
Wenns nur darum gehen würde, wäre ich Christ, aber das Gesamtpacket Christentum vertrete ich nicht. Speziell denke ich, dass der Gott der Abrahamitischen Religionen nur in den Köpfen von Menschen existiert. Der wahre Gott bzw. das wahre Göttliche ist jedoch in allem und jedem!
 
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