Jetzt habe ich es schwarz auf weiß, ich nutze mein Gehirn falsch, nein, ich nutze es ab. Es kann gar nicht anders sein!
Lese gerade, das Gehirn sei zum Denken da und nicht zum Verwalten von Altdaten. Eine Reorganisation muss her, defragmentieren?
Nur wie?
Mein Alltag besteht aus einer schier unglaublichen Fresssucht an Daten: Ich folge einer Besprechung, denke an den Zahnarzttermin, schreibe unter dem Tisch ne SMS, antworte nebenbei und vergesse fast gar nichts und dem Kollegen der seine Notizen ganz nach unten in seine Mappe schob und am nächsten Tag nicht mehr wusste, wo sie sind, konnte ich es sagen! Ein Elefantengedächtnis sozusagen (weiß gar nicht, ob das nun ein Kompliment ist, muss ich mal googeln).
Noch ein Beispiel:
Ich stehe am Bahngleis und höre wieder einmal den Ausruf, dass mein Zug Verspätung hat und die Bahn um Verständnis bittet. Notiere mir, dass ich den Anschlusszug in XXX nicht erreichen werde und ich habe keinerlei Verständnis dafür. Aber Ärgern ist komplett nutzlos, dazu fahre ich zu oft Bahn.
Stehe in einer großen Gruppe von Wartenden und in meiner Nähe bemerke ich eine Frau, mein Gefühl sagt mir, dass gleich etwas passiert und sie spuckt plötzlich Blut, alles spritzt aus ihr heraus und sie muss sich gleichzeitig übergeben, bricht zusammen. Die Menschenmenge schreckt auseinander und weicht zurück, ich auch.
Fast im selben Moment sind Bahnbedienstete da, Hilfe wird geholt, geht alles blitzschnell. Während meine Augen dem Geschehen folgen, höre ich drei verschiedenen Gespräche einzelner Bahnreisenden zu, ich sehe einen Mann mit einem Flachmann in der Hand, sein Aussehen sagt viel über das Getränk aus, und in der Raucherzone steckt sich einer eine Zigarette an, während er die andere noch gar nicht zu Ende geraucht hat.
Die Frau ist fort, andere Reisende kommen auf den Bahnsteig und ziehen mit ihren Koffer gedankenlos durch das Blut und das Erbrochene, ohne zu bemerken, was vorher passiert war.
Und diese Wahrnehmungen sind ein ständiger Begleiter, ohne dass sie mir Angst machen oder mich bedrohen.
Und so geht es mir Tag für Tag, aber dass ich mich vollmülle, war mir so gar nicht klar. Da hat es Kelly Bundy schon besser. Sie lebt nach dem Motto: Kommt eine Information rein, muss eine auch raus! Das wird mir nie gelingen.
Die Idee, sich all das Kleinzeugs zu notieren, zum Beispiel Termine, Verabredungen, Einkaufsliste, um das Gehirn zu befreien von kurzfristigem Ballast, scheint mir ein guter Weg zu sein. Natürlich darf ich nicht vergessen, wo sich diese Zettel befinden, aber da habe ich zu mir Vertrauen, obwohl, während ich schreibe, fällt mir ein, dass ich einen Weihnachtseinkaufzettel gemacht hatte. Im Geschäft war er dann nicht mit im Gepäck, aber ich konnte mich an alles erinnern! Lag es etwa am Aufschreiben? Coool !
Und nicht umsonst heißt es: Denke an die wichtigen Dinge des Lebens! Obwohl, so nen paar PINs, Telefon- u. Handynummer, Adresse und Vor- u. Nachname müsste schon drinbleiben, sonst könnte es schwierig werden.
Vielleicht hat ja einer von Euch konstruktive Ideen? Ich würde mich über viele Kommentare freuen.

Lobanshee
Lese gerade, das Gehirn sei zum Denken da und nicht zum Verwalten von Altdaten. Eine Reorganisation muss her, defragmentieren?
Nur wie?
Mein Alltag besteht aus einer schier unglaublichen Fresssucht an Daten: Ich folge einer Besprechung, denke an den Zahnarzttermin, schreibe unter dem Tisch ne SMS, antworte nebenbei und vergesse fast gar nichts und dem Kollegen der seine Notizen ganz nach unten in seine Mappe schob und am nächsten Tag nicht mehr wusste, wo sie sind, konnte ich es sagen! Ein Elefantengedächtnis sozusagen (weiß gar nicht, ob das nun ein Kompliment ist, muss ich mal googeln).
Noch ein Beispiel:
Ich stehe am Bahngleis und höre wieder einmal den Ausruf, dass mein Zug Verspätung hat und die Bahn um Verständnis bittet. Notiere mir, dass ich den Anschlusszug in XXX nicht erreichen werde und ich habe keinerlei Verständnis dafür. Aber Ärgern ist komplett nutzlos, dazu fahre ich zu oft Bahn.
Stehe in einer großen Gruppe von Wartenden und in meiner Nähe bemerke ich eine Frau, mein Gefühl sagt mir, dass gleich etwas passiert und sie spuckt plötzlich Blut, alles spritzt aus ihr heraus und sie muss sich gleichzeitig übergeben, bricht zusammen. Die Menschenmenge schreckt auseinander und weicht zurück, ich auch.
Fast im selben Moment sind Bahnbedienstete da, Hilfe wird geholt, geht alles blitzschnell. Während meine Augen dem Geschehen folgen, höre ich drei verschiedenen Gespräche einzelner Bahnreisenden zu, ich sehe einen Mann mit einem Flachmann in der Hand, sein Aussehen sagt viel über das Getränk aus, und in der Raucherzone steckt sich einer eine Zigarette an, während er die andere noch gar nicht zu Ende geraucht hat.
Die Frau ist fort, andere Reisende kommen auf den Bahnsteig und ziehen mit ihren Koffer gedankenlos durch das Blut und das Erbrochene, ohne zu bemerken, was vorher passiert war.
Und diese Wahrnehmungen sind ein ständiger Begleiter, ohne dass sie mir Angst machen oder mich bedrohen.
Und so geht es mir Tag für Tag, aber dass ich mich vollmülle, war mir so gar nicht klar. Da hat es Kelly Bundy schon besser. Sie lebt nach dem Motto: Kommt eine Information rein, muss eine auch raus! Das wird mir nie gelingen.
Die Idee, sich all das Kleinzeugs zu notieren, zum Beispiel Termine, Verabredungen, Einkaufsliste, um das Gehirn zu befreien von kurzfristigem Ballast, scheint mir ein guter Weg zu sein. Natürlich darf ich nicht vergessen, wo sich diese Zettel befinden, aber da habe ich zu mir Vertrauen, obwohl, während ich schreibe, fällt mir ein, dass ich einen Weihnachtseinkaufzettel gemacht hatte. Im Geschäft war er dann nicht mit im Gepäck, aber ich konnte mich an alles erinnern! Lag es etwa am Aufschreiben? Coool !
Und nicht umsonst heißt es: Denke an die wichtigen Dinge des Lebens! Obwohl, so nen paar PINs, Telefon- u. Handynummer, Adresse und Vor- u. Nachname müsste schon drinbleiben, sonst könnte es schwierig werden.
Vielleicht hat ja einer von Euch konstruktive Ideen? Ich würde mich über viele Kommentare freuen.


Lobanshee