Ich habe es so erlebt, daß durch den Entspannungszustand die Wahrnehmung eine andere Qualität bekommt. Das betrifft nicht nur die Türchen, die sich im Entspannungszustand in andere Welten öffnen, sondern auch die Wahrnehmung des eigenen realen Lebens mit seinen Zusammenhängen. Warum bin ich so, wie ich bin. Was hat mich dazu gemacht, und will ich das überhaupt, so gestaltet zu sein?
Es ist doch klar: jede Entwicklung hin zu Freiheit und Unabhängigkeit führt dazu, daß ich mir selber bewußter werde in meinen Zwängen und Bedingungen. Wenn ich nicht unterscheiden kann, was in mir aus Unfreiheit heraus entsteht und was aus Freiheit, dann kann ich die Begrenzung nicht ablegen lernen, die durch meine eigene Abhängigkeit entsteht. Um meine Abhängigkeit abzulegen, muß ich meine Gefühle und meine Gedanken ändern, das, was mich bewegt, meine Motivation, muß etwas Anderes werden.
Je nachdem, wie weit ich mich geistig aus meinem eigenen Leben bereit bin zu entfernen, muß ich unterschiedliche Mengen von Abhängigkeiten loslassen lernen, die mein reales irdisches Verhalten ausmachen. Jeder, der ernsthaft reist, wird festgestellt haben, daß man auf der astralen Ebene mit den irdisch erlernten Verhaltensweisen nicht weiter kommt. Auch und besonders die eigenen Gefühle, die auftretenden Ängste, Zweifel und das, was man für bedeutsam hält hindert letztlich daran, in der astralen Welt zu sehen, was ist und während der Übung vollständig in sie einzusteigen. Das Einsteigen in diese Welt würde ich dann erst als Loslassen bezeichnen, und es führt in alle möglichen Richtungen. Eine Richtung führt dann auch zu den Aliens, die ja hier angesprochen wurden. Zu den Aliens als geistiges Konstrukt, wohlgemerkt, als Glaubensinhalt, und nicht zu realen alienautischen Wesen.
Wenn ich zum Beispiel eine Welt bereisen möchte, in der die Wesen androgyn sind, oder auch metrosexuell

, dann wird mir das nicht wirklich geistig gelingen, wenn ich mein eigenes Mannsein und Frausein nicht reflektiert habe. Das Mannsein und das Frausein gelingt mit 22 Jahren noch nicht, es sei denn man ist selber metrosexuell oder androgyn unterwegs.

Ansonsten muß man sich mühsamst durch die Fragen hindurcharbeiten: wie bin ich eigentlich durch meine Rollenvorbilder darüber "ins Bild gesetzt" worden, was ein Mann ist und was eine Frau ist? Denn jeder wird in sich feststellen, daß das Bild, das man von diesen beiden Aspekten der Mann und die Frau hat, möglicherweise noch nicht ausgereift ist. Man befindet sich vielleicht mit beiden noch nicht im inneren Frieden, sondern hadert noch mit einer männlichen oder weiblichen Person, z.B. mit der eigenen Mutter oder mit dem eigenen Vater. Solange diese innere Beschäftigung vorhanden ist, wird man in der astralen Welt auch vor allem diese "Energie" der eigenen inneren Verstrickung sehen. Erst wenn der Archetypus Mann und Frau in einem selber geklärt sind, kann man beim Reisen dann diesen Aspekt loslassen lernen, als Mann oder Frau zu existieren, und dann kann man auch Welten bereisen, in denen die Menschen "gleich" sind, und in denen der Aspekt des Mann- oder Frauseins keine Rolle spielt. Ja, und dann kann man die Liebe erleben, die entsteht, wenn man selber nicht Mann und nicht Frau ist und das Gegenüber ebenfalls nicht. Vorher geht das nicht.
Die Ebene, die ich beim Reisen erreiche, ist also immer abhängig von meinen Wünschen, mich selber zu erkennen. Wünsche ich, etwas zu einem bestimmten Aspekt meines Lebens zu entdecken, in der anderen Welt, dann muß ich eigentlich nur aufbrechen, und schon werde ich "die Energie" dieses Aspektes gezeigt bekommen. So kann ich lernen, was in mir ist. Wenn es mich erschreckt, dann sollte ich mir überlegen, wo meine Schreckhaftigkeit herkommt und wenn es mich verletzt, was ich erlebe, dann sollte ich mich fragen, warum ich verletzlich bin und wo und wie. Denn genau auf diese verletzte Stelle, auf diese Wunde, wurde man ja hingewiesen. Sieht man Monster, sollte man sich fragen, warum man diese Monster sieht. Man sollte solange hinschauen, bis man es versteht, mit etwas Abstand, damit keine Angst aufkommt.
Hm, und die letzte große Ebene, eine Art Spieloberfläche, das ist für mich die Begegnung mit der Angst selber, als Phänomen. Man kann diesen Komplex der Angst wie jeden anderen Komplex in sich lösen. Das ist sinnvoll, wenn man lernen möchte, die eigene Angst zu kontrollieren, z.B. wenn diese einen im realen Leben in der Weiterentwicklung blockiert. Ich selber mache aber die Erfahrung (würde mich interessieren, ob es Andere auch so erleben), daß die Beschäftigung auf der Ebene der Angst - also ein gezieltes Zugehen auf dieselbe - die Ganzheit betrifft. Also auch den Körper.
Es ist schon eine ganze Weile her, daß ich in meinem Geistkörper dieses Gefühl der Angst abgelegt habe. Ich habe geistig keine Angst mehr, ich kenne keine Situation mehr, vor der ich Angst habe. Mir fällt wenigstens keine mehr ein. Aber seit ich im Geist diese Angst immer mehr dann auch alltags weglasse, kann ich unmöglich so krumm stehen, wie ich früher stand. Also ich meine jetzt die Körperhaltung.

Es ist so, als hätte diese Angst, die in mir steckte, alles an mir zur Mitte hingezogen und hoch. Das ist ja auch so, wenn man Angst hat: man zieht unwillkürlich die Schultern hoch und den Kopf ein, der gesamte Körper geht in eine höhere Grundspannung. Man ist fluchtbereit und so weiter, unwillkürlich. Über die Jahre frißt sich diese Tatsache im Gefühl, daß man Angst hat, also in die eigene Körperhaltung ein.
Die Angst losgelassen zu haben sorgte letztlich dann für die Tendenz, die ich seit Jahren bemerke, mich in meinem realen Körper aufzurichten und mich aufrecht zu halten. Die Angstanspannung, die füher meinen Körper festgehalten hat innendrin, ist was das Geistige betrifft schon deutlich reduziert und daher kann der Körper im Alltag mehr oder minder so entspannen, wie auch "auf Reisen". Und so geht dann durch die Beschäftigung an der eigenen geistigen und psychischen Basis die Tendenz, sich anders zu halten und zu verhalten, als es einem entspricht, weg. Und das Krummsein entspricht dem Menschen meines Erachtens ganz allgemein ja eher nicht. Auch wenn hierzulande die meisten Menschen wirklich krumm sind und eine schlechte Körperhaltung haben - ich auch, wenn ich nicht drauf achte.
Dieser ganze geistige Morphinismus, den man da durch das astrale Reisen induzieren kann, sollte also m.E. möglichst solange fortgeführt werden, bis die Eigenschaften aller Körper gleich sind. Das kann nur bedeuten, daß alle Körper gesund und frei sind in ihrer Beweglichkeit. Das heißt, daß die Gefühle flexibel sind, der Geist wach und flexibel, und der Körper präsent und immer in einer kleinen, organischen Bewegung.
Dat wollt ich mal dazu schreiben, zu dem Thema. Flott.
