In der Fachsprache spricht man von WAHRnehmungsstörungen.
Worauf ich hinaus möchte ist der Unterschied zwischen persönlicher WAHR-Nehmung und Erkenntnis der Wahrheit. Man hält etwas für WAHR, sprich WAHR-Nehmung. Und WAHRheit ist nichts Persönliches, daher ist sie für jeden nachvollziehbar, also absolut unpersönlich. Solange Wahrheit als solches nicht erkannt wird, kann alles, was man für wahr hält, nur falsch sein.
Ja, es wird vieles anders wahrgenommen, als es in Wahrheit ist.
Schau, unser Gehirn hört Töne und nicht die Ursache, die sie ihm jene Töne definieren lässt. Das ist aber völlig in Ordnung. Etwas nicht zu wissen ist kein Verbrechen. Aber dennoch zu behaupten, man wisse bescheid, ist höchst fragwürdig und im Endeffekt auch Leid verursachend.
Ob der eine Mensch, der meint, hell zu hören (diese Wahrnehmung jedoch von der Wahrheit nicht getragen wird), die Ursache erkennt oder nicht, ist nicht ausschlaggebend auf das Gesamtergebnis, dass er seiner eigenen Fehlwahrnehmung unterliegt.
Fazit: Bei einer jeden Wahrnehmung gilt die Frage: „Wahr oder falsch?“, wie bei einem wissenschaftlichen Experiment. Antwortet die Wahrheit mit „falsch“ auf diese Frage, spielt es keine Rolle, ob der Wahrnehmender es akzeptiert oder nicht. Gesünder ist, wenn man bei jeder Wahrnehmung sich selbst beobachtet und sich selbst auch diese Frage stellt.
Und auch hier gilt das Relativitätsgesetz. Relativ zu was ist eine Wahrnehmung wahr oder falsch? Immer relativ zur Wahrheit.
Die Wahrheit ist klar definiert dadurch, dass sie Nachvollziehbarkeit inne hat, also nichts Persönliches ist, sondern etwas, was jeder vernünftig Denkender nachvollziehen kann.
Wenn also einer meint, er würde hell hören, dann kann er das auch der Wahrheit vorlegen und seine eigene Aussage daran prüfen. Wie macht er das? In dem er davon erzählt und schaut, wie andere darauf reagieren. Ist die WAHR-Nehmung tatsächlich wahr, dann wird sie als solche erkannt werden, nämlich mit der entsprechenden und nachvollziehbaren Resonanz darauf.
Das machen wir jeden Augenblick in unserem Leben: Wir erzählen, argumentieren,....etc.. Bei dieser ganzen Prozedur kristallisiert sich die Wahrheit immer wieder von der Fehlwahrnehmung. Genau so und nicht anders.
Ein kranker Mensch wird das aber nicht auf sich nehmen und stattdessen auf die Wahrheit seiner eigenen und persönlichen WAHRnehmung bestehen. Daran unterscheidet er sich von Gesunden.