Häusersystem - die leidliche Frage ...

Schrödingers Katze;1360008 schrieb:
...
Kultur! Du sagst es. Und geh mir bloss weg mit Hartz IV :escape:

Liebe Mieze-Katze,

wenn nichts an den Möchte-Gern-Kanzler Schröder in ferner Zukunft erinnert, diese Ungerechtigkeit bleibt an ihm haften wie die Schmeißfliegen am Kot...:angry2:

Lieben Gruß

Martin
 
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Im Grunde müßte man alles an Haussystemen über Bord schmeissen, das älter als 30 Jahre ist. Also alle...
Ich hab jetzt gerade Erinnerungsfetzen an eine Reportage im Kopf, in der es um die kulturelle Entwicklung der Menschen ging. Wir gehen immer von uns aus, wir, die in einem anderen Rhythmus leben als noch Naturvölker. Und Naturvolk und moderner Mensch leben ja nicht so arg voneinander getrennt. Wie geht das? Wie läßt sich das mit einem Haussystem erklären? Da kommt für mich die Astrologie, so wie sie mit ihren mehr oder weniger bewährten Hausmodellen daherkommt, an ihre Grenzen.
Es kann und will mir nicht in den Kopf, dass da Häuser mit Grenzen stehen sollen, weil sich das ja immer verschieben kann. Bogen zurück zur o.e. Reportage und der menschlichen Eigenschaft, sich den Aussenbedingungen anzupassen.
Ziehe ich an den Norpol oder ins australische Outback, oder nach Zentralafrika oder Papua Neuguinea ... wenn ich mich den dort gegebenen Bedingungen anpassen will, wird sich mein Leben schlagartig verändern - geht man mal davon aus, man läßt sein "altes" Leben daheim und lebt so, wie es dort "üblich" ist. Macht ja so gut wie niemand, ist schon klar, weil ja der moderne Mensch dazu neigt, nicht auf die Errungenschaften der modernen Welt zu verzichten. Warum sollte er auch?
Es würde aber zwangsläufig zu einer Verschiebung der Werte kommen, wenn man sich von den westlichen Maßstäben entfernt. Und in so einem Fall steht man mit jedem Haussystem ziemlich bedeppert da.

Die Werte-Verschiebung kommt ja auch von aussen. Nehmen wir ein kleines Dorf in Burkina Faso. Auch dort ist mittlerweile die moderne Welt angelangt, die Leute haben plötzlich Bedürfnisse, die sie vor 50 Jahren noch nicht hatten, weil sie sie nicht kannten. Und so kriegen Anteile plötzlich Bedeutung, die vor 50 Jahren noch mehr als unterentwickelt waren. Jemand aus der Kaste der Musiker hat damals im Traum nicht dran gedacht, denen der Kaste der Händler Konkurrenz zu machen, in dem er auf dem Markt in Ouagadougou Handys verschleudert. Gern gesehen isses heute immernoch nicht. Aber so richtig schert sich da kaum mehr wer drum.
 
Huhu Schrödi, :)

Schrödingers Katze;1360089 schrieb:
Es kann und will mir nicht in den Kopf, dass da Häuser mit Grenzen stehen sollen...

:liebe1: - vielleicht braucht man sich diese astrologischen "Häuser" halt einfach nicht nur wie z.B. ein niedersächsisches Reihenmittelhaus in ökologischer Bauweise, in zentraler Lage mit Busanschluss zum Bahnhof vorstellen, in das wir irgendwelche festgelegten Themen reinpacken, sondern als nicht vorgestellten Ort, wo wir "einfach nur" herkommen, wo wir vieles mitbekommen haben, was wir aber mitnehmen dürfen, auf unserer Reise....

Lieben Gruss
Martina
 
Schrödingers Katze;1360089 schrieb:
Es kann und will mir nicht in den Kopf, dass da Häuser mit Grenzen stehen sollen, weil sich das ja immer verschieben kann. Bogen zurück zur o.e. Reportage und der menschlichen Eigenschaft, sich den Aussenbedingungen anzupassen.

Klingt nach Pippi L., Mieze, und das ist gut so.:)
 
Huhu Schrödi, :)



:liebe1: - vielleicht braucht man sich diese astrologischen "Häuser" halt einfach nicht nur wie z.B. ein niedersächsisches Reihenmittelhaus in ökologischer Bauweise, in zentraler Lage mit Busanschluss zum Bahnhof vorstellen, in das wir irgendwelche festgelegten Themen reinpacken, sondern als nicht vorgestellten Ort, wo wir "einfach nur" herkommen, wo wir vieles mitbekommen haben, was wir aber mitnehmen dürfen, auf unserer Reise....

Lieben Gruss
Martina

Hi Martina :)

aber dazu reichen doch die Hauptachsen. Mir ist das bei mir echt aufgefallen, dass ich in letzter Zeit die Häuser überhaupt nicht mehr beachte. Es ergibt sich mir kein anderes Bild - egal, welches System ich nehme. Und es verleitet nicht zu solchen Diskussionen wie Martins Sonne oder meine Ju/Ne- Konjunktion. Woran liegt es, dass ich Jupiter und Neptun eher in 8 vermute? Ich hab - wenn auch eine weite - Sonne-Pluto-Oppo, die wiederrum im Trigon zu Ju/Ne steht.
Martin hat sooooo viel Pluto im HS, dass ich nicht verstehe, wie man da unbedingt noch die Sonne in Plutos Richtung schieben muss.
Ich hab manchmal - gerade wenn es um Hausfragen geht - das Gefühl, dass Ursache und Wirkung gerne verwechselt werden. Und dass der Mensch in seiner Wahrnehmung oft mehr auf dem Schlauch steht, als er es zugeben kann, wird das Hausproblem immer ein sehr abstraktes bleiben. :)
 
Klingt nach Pippi L., Mieze, und das ist gut so


Weißt du, was lustig ist? Mein Ex-Mann war bekennender Pippi-Langstrumpf-Hasser. Wenn seine Ziehtöchter Pippi geschaut haben, musste er immer fluchtartig den Raum verlassen.
Das hätte mir echt schon früher zu denken geben müssen :)
 
Hallo Schrödi, :)

solange wir nur die Häusersysteme gegeneinander austauschen und rumschieben ist mir das wurscht. Etwas wundern würde ich mich, wenn wir hochfliegen und anfangen würden, die Planeten zu verrücken, damit sie in unsere Häusersysteme passen. ;)

Lieben Gruss
Martina
 
Schrödingers Katze;1360150 schrieb:

Weißt du, was lustig ist? Mein Ex-Mann war bekennender Pippi-Langstrumpf-Hasser. Wenn seine Ziehtöchter Pippi geschaut haben, musste er immer fluchtartig den Raum verlassen.
Das hätte mir echt schon früher zu denken geben müssen :)



Weißt Du, es ist schön, Dir hier zu begegnen, Pippi. :kiss3:
 
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Ist die Welt so simpel gestrickt, dass sie mit schlichten Entweder-Oder-Schemata zu erfassen wäre? Oder ist manches an unserer Denke so simpel gestrickt, dass wir uns etwas Anderes als schwarz oder weiß oder richtig oder falsch oder Häuser oder keine Häuser gar nicht mehr vorstellen können/mögen? Und dann auch noch solche mentalen Monokulturen mit Zähnen und Klauen und allen unfairen Untergriffen, die die Rhetorik so anbietet, verteidigen?

Als im Buch Kohelet des Alten Testaments geschrieben wurde "Es gibt eine Zeit, Häuser zu bauen, und eine Zeit, Häuser niederzureißen", meinte der Autor wohl kaum astrologische Häuser (weil's die damals in unserer Ausprägung auch nicht gab, die Astrologie selbst ist älter als jedes Häusersystem), aber im Grundsatz stimmt es - die Abkehr vom Absoluten. Es gibt Rahmenbedingungen, unter denen bestimmte Häusersysteme Sinn machen, und es gibt Rahmenbedingungen, unter denen sie keinen Sinn machen. Das zieht m.E. zwei Konsequenzen nach sich: Die eine, die Rahmenbedingungen zu untersuchen und im Blick zu behalten, und die andere, sich zu entscheiden, ob man trotz dieser Gebundenheit eines Systems an konkrete Rahmenbedingungen damit arbeiten möchte. Wenn man sich dafür entscheidet, wird man vermutlich gut damit arbeiten können - weil man zugleich auch den Kontext im Auge behält. Wenn man sich dagegen entscheidet, weil man nichts akzeptieren möchte, was nicht mit einem globalisierten Gültigkeitsdekret versehen ist ... auch okay. Und wenn man glaubt, andere wegen einer anderen Entscheidung abklassifizieren zu müssen, gibt das der eigenen Sache zwar auch nicht mehr Gewicht, aber denen, die aufmerksam lesen, zumindest interessante Einblicke.

Zum Polarkreis: Auch wenn ich die Häuser weglasse, bleibt die größenmäßige Verscherung der Quadranten zwischen AC- und MC-Achse. Wie sich ja auch die Tages- und Nachtlängen am Äquator anders darstellen als am Polarkreis. Es gibt dort tatsächlich Mitternachtssonne und Polarnacht, und da kann ich hundert Mal wünschen, auch dort sollten die Tage gleichförmiger sein ... ich wäre jedenfalls einem astrologischen System gegenüber sehr skeptisch, das solche geographischen Unterschiede nicht abbilden würde.

Eine andere Frage ist, wie ich deutend damit umgehe. Solange ich nichts überzeugend Besseres gesehen habe, würde ich ungern auf die Raum-Zeit-Spezifität des Horoskops verzichten. Ich arbeite selbst immer wieder gern unter Ausblendung der "Häuser", speziell dann, wenn ich mit der Fraktalen Progression arbeite, weil dort die Achsen so schnell und mit hoher tagesspezifischer Signifikanz wandern, dass eine Betrachtung als herkömmliches "Häusersystem" völlig in die Irre gehen würde. Da sind die Achsen (und eigentlich vor allem die kardinalen) im wesentlichen Auslöser von Komplexen, die durch die Planetenkonstellationen gebildet werden. Und da ist es ebenso reizvoll wie sinnvoll, die Zeitqualität aus ebendiesen Planetenkonstellationen herauszufiltern - und das geht auch, und die Werkzeuge dafür sind wohlbekannt aus der astrologischen Tradition ... von den klassischen Würden bis hin zum Instrumentarium der Halbsummen, Feinaspekte etc.

Das war aber nun ein Sonderfall von Astrologie - die Interpretation progressiver, in Bewegung befindlicher Konstellationen. Ich habe den Eindruck, dass hier manchmal etwas statisch betrachtet wird (was die Bildschirmanzeige oder der Ausdruck nahelegen). Tatsächlich ist lediglich das Geburtshoroskop statisch, ein Schnappschuss, während alle anderen astrologischen Verfahren von den Transiten bis zu div. Progressionen und Direktionen Systeme in Bewegung sind ... und bei solchen Systemen in Bewegung würde es m.E. viel Sinn machen, zwischen auslösenden Achsen und Häusern, deren Definition immer eine statische ist, zu unterscheiden bzw. Häuser im engeren Sinn nur für das Geburtshoroskop zu verwenden. Wobei dort dann auch das jeweils bevorzugte Deutungssystem eine Rolle spielt, wie ich weiter oben schon betont habe. Wobei dann auch etliche Grundannahmen und Ideologien der verschiedenen "Schulen" zu betrachten wären. Wie gesagt, Häuser kommen immer in ganz bestimmten Kontexten vor, und eine Diskussion, die solche Kontexte außen vor lässt, ist ziemlich schwach fundiert.

Mich würde aber durchaus interessieren, eine schlüssige "häuserfreie" Horoskopdeutung und deren Vorzüge einmal an einem anschaulichen Beispiel vorgeführt zu bekommen ... wie wär's, Hi2U?

Alles Liebe,
Jake
 
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