Abhängigkeiten gibt es naturgemäß immer, aber das EU Diktat ist historisch schon herausragend.
Was für ein "EU Diktat"? Jedes EU-Mitglied ist freiwillig beigetreten, hat alle Verträge freiwillig unterzeichnet. Wenn die anderen Vertragspartner anschließend auf der Einhaltung dieser Verträge bestehen, ist das doch keine Diktatur. Und wie das Beispiel Großbritannien zeigt, kann man aus der EU auch wieder austreten, wenn einem etwas nicht passt.
In Brüssel und Straßburg sitzen auch keine Diktatoren, die Politik der EU wird vom Rat gemacht, der aus den in den jeweiligen Ländern vom Volk gewählten Regierungschefs besteht, vom Parlament, das ebenfalls von den Bürgern Europas gewählt wird, und der von diesen beiden Gremien eingesetzten Komission. Außerdem gilt bei wichtigen Entscheidungen das Prinzip der Einstimmigkeit, das heißt, jedes Mitglied hat im Prinzip ein Vetorecht.
Welche Macht diese vermeintliche "EU-Diktatur" hat, einzelnen Staaten etwas gegen deren Willen aufzuzwingen, konnte man ja beim Versuch erleben, Flüchtlinge zu verteilen.
In der EU ist sicher vieles verbesserungswürdig, aber von einem "EU Diktat" zu sprechen, halte ich für völlig unangebracht. Das ist doch - schon wieder - genau die Kampfsprache, die von denen genutzt wird, die dem Staat, bzw. den staatlichen Institutionen die Legitimation absprechen wollen.