Hochbegabung ist definiert als ein IQ >= 130.
Interessanterweise scheinen die Leute immer Hochbegabung mit irgendeiner Wertigkeit zu verbinden, teils positiv, teils negativ. Dabei haben die Leute einfach einen besonders hohen IQ. Nichts anderes. Das heisst, sie sind weder mehr noch weniger "lebenstüchtig" als andere, sie sehen nicht automatisch besser aus als andere, sie haben nicht automatisch mehr oder weniger Probleme, Depressionen, Ängste und so weiter als andere. Aber sie haben einen höheren IQ als der grosse Rest der Bevölkerung. Und das kann durchaus Probleme mit sich bringen, für sie selbst, aber auch für andere. Und es kann auch Vorteile mit sich bringen, für sie selbst, aber auch für andere.
Wenn dann jemand fragt, ob jemand Geburtsdaten von Hochbegabten habe, dann reicht das schon aus, dass eine ganze Menge Leute mit dem moralischen Zeigefinger um sich werfen und glauben, hier ganz besonders gescheit und wissend zu sein. Dabei wurde nur nach dem Geburtsdatum gefragt. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.
Meine Vermutung ist, dass in den Leuten sofort die Minderwertigkeitskomplexe aktiviert werden, wenn sie vor jemandem stehen, der ein offizielles Label "hochbegabt" hat. Und darum müssen sie dann immer sofort und ungefragt lauthals herausschreien, dass ja Hochbegabung noch lange nicht heisse, dass der andere nun ein besserer Mensch als man selbst sei. Was der Hochbegabte ja gar nie behauptet hat.
Ach ja, oder die alternative Reaktion ist - genauso automatisch und ungefragt hervorgebracht - sofort darauf zu beharren, dass es ja verschiedene Arten von Intelligenz gäbe, und dass ein hoher IQ ja nur eine davon sei, und so fort und so weiter. Minderwertigkeitskomplexe eben.
Leider habe ich keine solchen Geburtsdaten. Dafür aber einen IQ, der grob geschätzt bei ungefähr 130 liegen dürfte. Was beweist, dass ich ein besserer Mensch bin als 95% meiner Mitmenschen.