Hallo in die Runde,
ich würde gerne einfach mal eure Meinung zu einem Thema hören bzw. interessiert es mich, wie es bei euch so ist. Es geht um Folgendes: meine Mutter liegt im Krankenhaus und hat eine neue Bettnachbarin bekommen. Die Bettnachbarin hatte Besuch und unterhielt sich mit der Besucherin. Alles mitbekommen habe ich nicht, aber man hört schon zwangsweise zu. Jedenfalls meinte sie irgendwann zu ihrer Besucherin, dass man sich seine Familie nicht aussuchen könne, seine Freunde hingegen schon. Freunde seien die Familie, die man sich aussucht und Freunde seien viel wichtiger und wertvoller als die Familie. Über die Aussage war ich geschockt, denn das kann man nicht verallgemeinern. Gleichzeitig habe ich mich gefragt, was die dann wohl für eine Familie hat.
Bei mir ist es nämlich so, dass mir meine Familie über alles geht. Meine Mutter, meine Schwester und ich sind ein Team. Meine Mutter war immer für mich da, egal, was war. Sie war diejenige, die sich gekümmert hat. Ich litt sehr lange unter schweren Depressionen und hatte auch Suizidgedanken. Meine Mutter war für mich da. Freunde hingegen nicht. Als sich mein Verlobter von mir getrennt hat, brach für mich eine Welt zusammen. Meine Mutter hat sie mir neu zusammengesetzt. Sie war da, hat mich getröstet, ist mit mir spazieren gegangen, hat mit mir Gespräche geführt...etc. Das sind jetzt nur kleine Beispiele. Von meiner Mutter wurde ich noch nie im Stich gelassen - von Menschen, die sich meine Freunde schimpften, hingegen schon. Aufgrund meiner psychischen Erkrankung war ich 10 1/2 Wochen in einer psychosomatischen Klinik. Meine angebliche beste Freundin hat es nicht ein einziges Mal geschafft mich zu besuchen. Meine Mutter war jedes Wochenende da, obwohl sie selber krank ist mit unserem damaligen Hund zusammen. Auch angerufen hat meine angeblich beste Freundin nie. Das Band zwischen meiner Mutter, meiner Schwester und mir ist sehr stark. 2019 lag meine Mutter im Koma und ich habe eine Woche durchgeheult. Als es ihr besser ging und sie wieder zuhause war, hat sie meine Schwester und mich beauftragt uns allen ein Armband zu kaufen als Zeichen unserer Verbundenheit. Es sollte drei Mal das Gleiche sein. Mit meiner Mutter und meiner Schwester kann ich über so ziemlich alles reden.
Früher habe ich mich dafür geschämt und mich nie getraut es zuzugeben, aber heute stehe ich dazu und kann sagen, dass ich gar keine Freunde habe. 2011 beendete ich meine letzte Freundschaft, da ich mal wieder enttäuscht wurde. Ich bin Einzelgängerin und lebe zurückgezogen. Trotzdem sind die Türen für Menschen offen. Wer kommen will, kann kommen. Wer nicht will, kommt eben nicht. Nur laufe ich niemandem mehr hinterher. Das habe ich viel zu lange gemacht und musste immer wieder bittere Enttäuschungen einstecken.
Wie ist das bei euch so? Stimmt ihr der Aussage der Mitpatientin meiner Mutter zu und sagt: ohne Freunde geht es gar nicht und Freunde sind die bessere Familie. Oder gehört ihr eher zu denen, die sagen: meine Familie (egal, ob ihr eine eigene Familie gegründet habt oder eure Ursprungsfamilie) geht mir über alles und auf meine Familie ist Verlass. Vielleicht gehört ihr - so wie ich - auch zu den Menschen, die gut alleine zurecht kommen und gar keine Freundschaften brauchen oder haben wollen.
Auf eure Antworten bin ich gespannt.
Liebe Grüße und ein schönes Wochenende.
ich würde gerne einfach mal eure Meinung zu einem Thema hören bzw. interessiert es mich, wie es bei euch so ist. Es geht um Folgendes: meine Mutter liegt im Krankenhaus und hat eine neue Bettnachbarin bekommen. Die Bettnachbarin hatte Besuch und unterhielt sich mit der Besucherin. Alles mitbekommen habe ich nicht, aber man hört schon zwangsweise zu. Jedenfalls meinte sie irgendwann zu ihrer Besucherin, dass man sich seine Familie nicht aussuchen könne, seine Freunde hingegen schon. Freunde seien die Familie, die man sich aussucht und Freunde seien viel wichtiger und wertvoller als die Familie. Über die Aussage war ich geschockt, denn das kann man nicht verallgemeinern. Gleichzeitig habe ich mich gefragt, was die dann wohl für eine Familie hat.
Bei mir ist es nämlich so, dass mir meine Familie über alles geht. Meine Mutter, meine Schwester und ich sind ein Team. Meine Mutter war immer für mich da, egal, was war. Sie war diejenige, die sich gekümmert hat. Ich litt sehr lange unter schweren Depressionen und hatte auch Suizidgedanken. Meine Mutter war für mich da. Freunde hingegen nicht. Als sich mein Verlobter von mir getrennt hat, brach für mich eine Welt zusammen. Meine Mutter hat sie mir neu zusammengesetzt. Sie war da, hat mich getröstet, ist mit mir spazieren gegangen, hat mit mir Gespräche geführt...etc. Das sind jetzt nur kleine Beispiele. Von meiner Mutter wurde ich noch nie im Stich gelassen - von Menschen, die sich meine Freunde schimpften, hingegen schon. Aufgrund meiner psychischen Erkrankung war ich 10 1/2 Wochen in einer psychosomatischen Klinik. Meine angebliche beste Freundin hat es nicht ein einziges Mal geschafft mich zu besuchen. Meine Mutter war jedes Wochenende da, obwohl sie selber krank ist mit unserem damaligen Hund zusammen. Auch angerufen hat meine angeblich beste Freundin nie. Das Band zwischen meiner Mutter, meiner Schwester und mir ist sehr stark. 2019 lag meine Mutter im Koma und ich habe eine Woche durchgeheult. Als es ihr besser ging und sie wieder zuhause war, hat sie meine Schwester und mich beauftragt uns allen ein Armband zu kaufen als Zeichen unserer Verbundenheit. Es sollte drei Mal das Gleiche sein. Mit meiner Mutter und meiner Schwester kann ich über so ziemlich alles reden.
Früher habe ich mich dafür geschämt und mich nie getraut es zuzugeben, aber heute stehe ich dazu und kann sagen, dass ich gar keine Freunde habe. 2011 beendete ich meine letzte Freundschaft, da ich mal wieder enttäuscht wurde. Ich bin Einzelgängerin und lebe zurückgezogen. Trotzdem sind die Türen für Menschen offen. Wer kommen will, kann kommen. Wer nicht will, kommt eben nicht. Nur laufe ich niemandem mehr hinterher. Das habe ich viel zu lange gemacht und musste immer wieder bittere Enttäuschungen einstecken.
Wie ist das bei euch so? Stimmt ihr der Aussage der Mitpatientin meiner Mutter zu und sagt: ohne Freunde geht es gar nicht und Freunde sind die bessere Familie. Oder gehört ihr eher zu denen, die sagen: meine Familie (egal, ob ihr eine eigene Familie gegründet habt oder eure Ursprungsfamilie) geht mir über alles und auf meine Familie ist Verlass. Vielleicht gehört ihr - so wie ich - auch zu den Menschen, die gut alleine zurecht kommen und gar keine Freundschaften brauchen oder haben wollen.
Auf eure Antworten bin ich gespannt.
Liebe Grüße und ein schönes Wochenende.