Falknerei

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hab davon keine Ahnung, aber kürzlich hab ich zufällig eine tolle Tierdoku nachts im TV gesehen.
weiß leider den Namen nicht mehr und alles Suchen war bislang erfolglos, sorry. jedenfalls war da ein
junger Deutscher, ein hübscher dunkelhaariger mit bischen Bart, der reiste zu einer Gruppe Mongolen
(glaub ich), irgendwo im kargen Hochland, wo´s richtig kalt wird. sie haben ihm gezeigt -und ihn auch
selber probieren lassen- wie sie mit einem Adler jagen.
vllt kennst du die Doku ja.


Hi Yogurette,

danke für die Info, nein, die kenne ich nicht, werde aber danach suchen. Diese Greifer hier hatten keine Haube auf, was mich am meisten gestresst hat, waren die Langfesseln und die Volieren, also die wirklich mangelnde Bewegungsfreiheit. Und der Mäusebussard, der versuchte wegzufliegen und nicht konnte. Die anderen saßen soweit ruhig.

Die Falkner und Pfleger angesprochen hielten mir natürlich einen Vortrag, wann der Beutegreifer nur zu fliegen vermag in der freien Wildbahn.

Ehrlich? Das beobachte ich anders, gerade neulich ein Paar Turmfalken am Abend gesehen, die eine echte Flugshow hinlegten. Da war keine Jagd dabei, vielleicht natürlich ein Training dafür, aber sie segelten, trudelten und machten sogar eine Art Loop, obwohl man das nur den Kolkraben und ggf. den Rabenvögeln nachsagt. Hier war in den Aufwinden ganz viel Spiel dabei, nun es waren wohl auch die Jungvögel aus diesem Jahr, die ihre Flugkünste probierten. Aber ein Traum.

Auf jeden Fall ganz anders, als der junge Falke da oben, der aus dem letzten Jahr stammt.
 
Die fliegen auch in der Natur anscheinend hauptsächlich dann wenn sie Hunger haben.

Ich hab mich mal mit dem Falkner im münchner Tierpark unterhalten (die haben eine Greifvogelshow) und die meinen, wenn die Thermik gut ist sind die Vögel auch mal ein paar Stunden weg, weil die Stadt halt auch ihr Revier ist und sie gucken wollen, was da so los ist (es gibt da ja auch wilde Greifvögel) sie kommen aber zurück, weil sie wissen, dass sie da ohne Anstrengung an Essen kommen.

Man kann den Jagdantrieb wohl über den Fütterungsustand der Vögel steuern. Ein zu satter Vogel hat keinen Antrieb zu fliegen.

Hi Garfield,

"wenn die Thermik gut ist sind die Vögel auch mal ein paar Stunden weg, weil die Stadt halt auch ihr Revier ist und sie gucken wollen, was da so los ist (es gibt da ja auch wilde Greifvögel)"

Das werde ich noch erkunden dort, habe aber den Eindruck, dass solche langen Spazierflüge eher nicht an der Tagesordnung sind. Das wäre natürlich wesentlich erträglicher.
 
Moin Forum und grüß Euch,

gerade, na ja heute hatte ich die fast ersten Kontakte bzw. einen Besuch in einer Falknerei. Puh ....... das hat mich reizbar und ein bißchen ohnmächtig gemacht. Spätestens als ich sah, wie einer der Mäusebussarde mit der Langfessel am Block ständig versuchte davon zu fliegen und nicht konnte. (Dabei wollte ich mir heute mal etwas Angenehmes tun an diesem Tage ....)

Kennt sich jemand mit Falknerei aus und kann dazu etwas sagen? Mein erster Eindruck ist shiet, richtig scheisse!

Ich hoffe, ich liege zumindest teilweise falsch.

Anbei etwas Lesestoff:

"Entsprechend besteht ein Haltungsdualismus: 1. Die konkrete falknerische Anbindehaltung über Geschüh, Drahle und Langfessel an Block (für Falken), Sprenkel (für Habichte) und Reck (für alle Beizvogelarten) als relative Inaktivitätsphase mit Komfortbewegungen wie Putzen, Baden,Sonnen u.a., und 2. die aktive Phase der Beizjagd mit hohem Lokomotionsgrad während desAblaufs der Instinkthandlungen im Funktionskreis des Beuteerwerbs (Freiflug, Jagdflug,
einschließlich Transport).
Daraus folgt: Begrifflich und inhaltlich subsumiertfalknerische Haltung während der Jagdsaison die Anbindung des Greifvogelsund die Beizjagd, wobei Anbindung und Beize sich wechselseitig bedingen.
Anders formuliert: Die kurze Anbindehaltung ist nur dann art
-und individuengerecht und damit tierschutzethisch zu vertreten, wenn auch gleichzeitig der
Greifvogel regelmäßig jagdlich eingesetzt wird (s. Kapitel 2.1 und 2.2)."

http://d-f-o.de/tl_files/downloads/Falknerische-Greifvogelhaltung.pdf

Ist das wirklich mit so ein paar Flugrunden getan?

full

Der noch beste Moment, den ich fotografisch festhielt, die anderen mag ich nicht zeigen.

Und ich entdeckte zwei Rabenkrähen zusammen vergesellschaftet mit Bartgeiern in einer Voliere. Erst dachte ich, wie sind die denn da rein gekommen durch welches Schlupfloch? Bis ich das Schild sah, oh man!


na das hört sich gar nicht gut an...... ich sah mal was über einen Falkenzüchter im TV, der hat fast alle seine Tiere in die Emirate verkauft..... die sind nämlich verrückt nach den Vögeln...... ist halt nur Business, sonst nichts
 
der hat fast alle seine Tiere in die Emirate verkauft..... die sind nämlich verrückt nach den Vögeln...
Die haben auch keine Hemmungen, streng geschützte Vögel zu kaufen, z.B. Gerfalken.
Wenn ich dann das hier lese,...

Wiki schrieb:
Im Nahen Osten hat die Falknerei einen traditionell hohen Status, hier werden für weiße und schwarze Gerfalken nach wie vor sehr hohe Preise bezahlt. Durch ihre Hitzeanfälligkeit sind Gerfalken allerdings für die Falknerei im Nahen Osten ungeeignet. Sie gelten als „tuyur majlis“ (Wohnzimmer-Falken), die nur einen reinen Schauwert haben.

...dann könnte ich nur noch k***

obwohl man das nur den Kolkraben und ggf. den Rabenvögeln nachsagt.
Gehören solche Flugshows bei Raben nicht zum Werbungsverhalten, so nach dem Motto: "Schau halt mal her, was für ein toller Flugkünstler ich bin!" ?
Bei Rabenkrähen habe ich solche Shows auch schon beobachtet. Die haben wohl echt Spaß an der Freud, einfach so... Ein schöner Anblick! :)
 
Gehören solche Flugshows bei Raben nicht zum Werbungsverhalten, so nach dem Motto: "Schau halt mal her, was für ein toller Flugkünstler ich bin!" ?
Bei Rabenkrähen habe ich solche Shows auch schon beobachtet. Die haben wohl echt Spaß an der Freud, einfach so... Ein schöner Anblick! :)

Auf jeden Fall!

Bei den Raben und Rabenkrähen ist es wohl so, dass sie das Synchronfliegen üben und erst, wenn das eins zu eins funzt, entscheiden sie sich füreinander. Vorher läuft nix! :) Das kann man ganz oft beobachten, aber hier zu Hause waren es auch zwei Turmfalken und die waren derart verspielt und am Probieren mit dem Winde, dass ich gar nicht wegschauen konnte.
 
Bei den Raben und Rabenkrähen ist es wohl so, dass sie das Synchronfliegen üben und erst, wenn das eins zu eins funzt, entscheiden sie sich füreinander. Vorher läuft nix! :) Das kann man ganz oft beobachten, aber hier zu Hause waren es auch zwei Turmfalken und die waren derart verspielt und am Probieren mit dem Winde, dass ich gar nicht wegschauen konnte.

ach wie schön! :love:
ich freu mich schon, wenn ich zwei Kohlweißlinge durch die Luft turteln sehe. :D
große Vögel hat´s hier selten. höchstens mal nen Bussard in bzw über den Feldern,
der ab und zu auch mal hier über die Häuser fliegt und seinen Schrei hören läßt.

tja, wer kann wissen, was in den Vögeln vorgeht? daß frei zu sein ein hohes Gut ist
ist wohl unbestritten. die Frage ist ja, wieviel macht es ihnen aus, nicht frei zu sein
und unter den Bedingungen leben zu müssen, in die sie hineingesetzt wurden?
also auch nix anderes als das Dilemma der meisten von unsereins. :oops:
 
ach wie schön! :love:
ich freu mich schon, wenn ich zwei Kohlweißlinge durch die Luft turteln sehe. :D

Ja, das ist auch schön zu beobachten. :)

tja, wer kann wissen, was in den Vögeln vorgeht? daß frei zu sein ein hohes Gut ist
ist wohl unbestritten. die Frage ist ja, wieviel macht es ihnen aus, nicht frei zu sein
und unter den Bedingungen leben zu müssen, in die sie hineingesetzt wurden?
also auch nix anderes als das Dilemma der meisten von unsereins. :oops:

Diese Frage stelle ich mir gerade. Die Pfleger und Falkner erzählen natürlich eine Menge, aber wissen können auch sie es nicht!

Gerade habe ich eine Nachricht von einer österr. Tierfreundin in puncto Falknerei bekommen, die hatte mal einen Tag als Geb.-Geschenk bekommen und dort verbracht. Also das Abrichten ist offenbar genauso grausam wie jede andere Dressur! Sie bekommen eine Haube auf und werden drei Tage auf eine Schaukel gesetzt bis ihnen schwindlig wird und sie dann nach Abnahme der Haube auf ihre Bezugsperson geprägt werden.

Der junge Falke oben war noch kräftig am betteln bei seiner Bezugsperson, so fehlgeprägt war er. Traurig, aber ich suche immer noch Erleichterung.
 
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@Amant

sicher, wenn man ihnen erklären könnte, was man von ihnen will und wie die Zusammenarbeit
funktioniert, bräuchte es solche Tricksereien nicht. für andere Tierarten gibt es ja Leute, die sich
mit den Tieren super gut auskennen und sie so gut -tiergerecht statt vermenschlicht- verstehen,
daß sie auf sanfte und für das Tier verträgliche Weise erreichen, was sie mit dem Tier vorhaben.

ob es wohl auch Falkenflüsterer gibt? ich seh mir oft den Hundeflüsterer Cesar Millan an. btw,
seit ner Weile gibts auch einen Katzenflüsterer, Jackson Galaxy, der hat´s auch gut drauf.
 
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