Zur Frage "Aufstellung zum selben Thema" hat Harry für mich schon alles Wesentliche auf den Punkt gebracht.
Noch zwei grundsätzliche Gedanken zum Thema "Trennung" :
"Trennung : ja / nein" ist meist nicht die sinnvollste Fragestellung. Viele Menschen trennen sich von jemanden - und über kurz oder lang erleben sie mit einem neuen Partner dieselbe alte Misere. Zielführender ist es in der Regel, die eigenen Beiträge dazu zu erkennen und zu verändern, die zu einer unbefriedigenden Partnerschaft geführt haben.
Das Leben ist nicht digital : schwarz / weiß; ja / nein. Oft stimmen diese "großen" 100 % Entscheidungen einfach nicht. Manches will man von der Partnerschaft nicht mehr erleben - - manches fehlt einem - manches möchte man nicht verlieren.
Anstatt Radikallösungen (die wie bei einer extremen Diät zu einem Rückfall führen) ist es einfacher, die vielen kleinen Entscheidungen des Alltags ehrlich zu treffen. Will ich mit dem Partner jetzt reden und worüber, will ich mit ihm schlafen, will ich ihn küssen, will ich mit ihm einen Ausflug machen, will ich mit ihm ins Kino gehen etc. etc. . Wenn man sich durchgehend ehrlich verhält, und die vielen kleinen Entscheidungen stimmig trifft (und nicht immer wieder bei etwas mitspielt, das man gar nicht will) - dann geht die Reise ohnehin in die richtige Richtung (wohin immer das sein möge). Dann kommt man automatisch einander näher oder entfernt sich voneinander - ohne der Dramatik und dem Pathos "großer Entscheidungen".
Am zielführensten ist immer die Ausgestaltung der eigenen Liebesfähigkeit - zu sich selbst und zu anderen.
Reinhard