M
Mipa
Guest
Das ist nicht so einfach zu beantworten, denn es gibt die Heiligkeit einer Person, eines Ortes, eines Gegenstandes, einer Handlung, eines Augenblicks, ja sogar einer Erinnerung, wenn ich an das Dabeisein bei Geburt oder Tod denke .... (hier sind einige solcher Orte und Momente beschrieben ... )
Ein wunderbarer thread, habe eben ein wenig drin gelesen.
Heilig bedeutet für mich im weitesten sinne vollständig, ganz, erfüllt. Es fehlt quasi an nichts mehr.
....Wahrnehmen einer positiven Ausstrahlung, Loslassen-können, Kirche, ... ich fühle mich behütet, beschirmt, aber nicht auf beschränkende, einengende Art, sondern mit einem Gefühl der Weite, der Ausdehnung, des Verschmelzens, des Fließens ... ich verlgeiche es manchmal mit dem Spiel einer Wolke, die ausfasern, auseinanderdriften kann und sich wieder ballt ... dieses Gefühl empfinde ich als heiliges Gefühl! Weil es mir gerade in den Sinn kommt beim Wort "Verschmelzen" - auch die erotische Komponente fällt hier herein, die Heiligkeit ähnelt in Manchem diesem Verschmelzen und der gemeinsamen Auflösung als Paar; Heiligkeit und Liebe gehören zusammen, Liebe und körperliche Liebe ebenfalls ...
Schön beschrieben!
Das meinte ich auch im post zuvor mit dem eigenen anteil, den man mitbringt, der liebe und dem berührtsein. So kann eine unscheinbare kirche, ein unscheinbarer ort eben strahlend sein, weil ich empfindungen einbringe, die mit dem vorhandenen in eine symbiose treten, ja verschmelzen.
Die Ratlosigkeit überkommt mich mit der Frage, WAS ich da wahrnehme und WARUM; wieso andere das nicht so wahrnehmen; was tue ich mit der Wahrnehmung, der positiven Stimmung ... es endet oft auch in der Frage: liegt darin eine Aufgabe für mich? Nur die Wahrnehmung zu haben und zu denken, "Danke, das war sehr angenehm ..." kann's ja irgendwie nicht gewesen sein ...
Du bist auf den kern gestossen und damit auf die fragen, die ich mir selbst stelle und deren erforschung dieser thread im weitesten sinne auch dient.
Vorläufige antwort meinerseits geht in die richtung: Ich soll achtsam sein, diesem gefühl nachspüren, aufgehen im moment, ohne etwas herbeizwingen zu wollen. Eine aufgabe? Ja, das denke ich schon, allerdings fühlt es sich eher wie ein geschenk an. Vielleicht ist es beides in einem.
Das unterschreibe ich ... leider wird das Problem "Amtskirche" auf "Kirche" einfach übertragen; bewußt oder unbewußt ist dabei egal, es kommt dann nicht gut als Wort an ...
... und bezüglich 4 Wände: es braucht oft nicht einmal "Raum", es genügt dann ein "HIER" ... allerdings entstehen dann "Varianten": ist das "HIER" ein erhabener Standort, kann das Heiligkeitsempfinden am Ort verankert bleiben, war dort z.B. ein "besonderer Baum" und ist dieser verschwunden, verschwindet oft auch die Heiligkeit ... hier "markierte Orte" mit durchaus verschiedener Standortqualität
Es ist m.e. immer 'raum', egal ob mit kirche oder ohne, weil empfindungen diesen platz einnehmen, er also nicht leer ist, bzw. leer wird.
Schade, dass das wort 'kirche' generell nicht so gut ankommt. Für mich hat es eine weitreichende bedeutung.
Meine Wahrnehmung und Meinung: Jede positive Empfindung vor Ort verstärkt diese Ausstrahlung, diese Heiligkeit! Negative schwächen sie. Empfindung ist wohl auch eine Art positive Schwingung, und die hinterläßt ihre Spuren ...
*lach* "Der geliebte ist schön, weil sie ihn liebt." ... aha, andersrum wär er wohl häßlich?? (Is' ein Scherz!) Aber Schönheit ist für mich kein gutes Beispiel, weil ich selber durch meine intensive Beschäftigung mit der Natur oft Schönheiten dort sehe (guck mal hier), wo andere sich mit (anerzogenem, genetisch bedingtem oder auch nur effekthaschendem) Grausen abwenden. Nein, es genügt die erste Antwort: Das Hinterlassen einer positiven Schwingung bedingt ja die Bereitschaft, den Ort mit inneren Sinnen "zu erkennen" ...
Es mag sein, dass der geliebte hässlich/unscheinbar ist, ja, aber es spielt eben keine rolle, weil sie ihn mit den augen der liebe sieht. Kann sein, dass der vergleich hier hinkt.
Huldigen ist ein sehr sehr richtiger Begriff; Danke für den Hinweis ... ich tu mir mit "Gottheit" ein bissl schwer, versteh aber die für viele notwendige "Benamsung" als Ausdruck der Vielfalt des persönlichen Begreifens einer "Heiligkeit" ...
Ich nahm bewusst den begriff der gottheit (statt Gott), weil er m.e. alle formen des göttlichen erfassen soll und ich niemandem einen (bestimmten) Gott 'aufzwingen' will. Letztlich ist damit eine erscheinungsform gemeint, die heil-bringend, ganz-machend ist, nein genauer:
Ein mittler, der das bewusstsein weckt, dass alles schon da ist.
Ich hoffe, du verstehst, was ich meine.
Hm, ich würde das Kind da nicht mit dem Bad ausschütten. Ja, manchmal/oft zunutze gemacht, ok. Aber ebenso oft es auch gewürdigt und assimiliert, verändert, weiterentwickelt ...
Es gab sicher nicht nur die beinharte "Auslöschungsarbeit" - viele Sageninhalte berichten auch von gegenseitiger Beeinflussung ... Allerdings hat sich auf lange Sicht die Glaubenshierarchie durchgesetzt - und noch heute werden "alte Dinge" ausgelöscht ... Wahr ist aber auch, dass manche Stellen sehr stark an Heiligkeit gewonnen haben ... und da meine ich nicht unbedingt Massenveranstaltungen und Wallfahrten ...
Ja.
Du meinst mit der glaubenshierarchie das christentum speziell, oder? Es mag sein, dass sich das als etwas vom ursprünglichen 'alten heiligen ort' getrenntes durchgesetzt hat. Man kann das so sehen.
Für mich fand einfach eine weiterentwicklung statt, denn heidentum heisst ja nicht, dass man nicht doch etwas oder jemanden verehrt. Deshalb habe ich den begriff im letzten post in gänsefüsschen gesetzt.
du sagst richtig "kann" ... denn es war oft Marketing, Werbebotschaft, immer wiederholbar bis es geglaubt wurde ... die künstlerische Leistung bleibt unbestritten!
Früher sah ich den ganzen pomp nur als verschwendung und dekadent, ich sah nicht die liebe zum detail, den geist, der dahinter steckt. Heute kann oder will ich den zumindest sehen.
Fazit: wo Heiligkeit ist, kann sie empfunden, entdeckt, geübt werden ... .
Ich glaube, heiligkeit kann nicht nur empfunden und geübt werden, sondern wir können sie (mit)erschaffen, wenn uns bewusst wird, dass wir ein teil davon sind.
Gern.Bis bald wieder
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