Ethos

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Lieber Tuchos

ich bin glücklich
hab die erste Nacht für Stuuunden durchgeschlafen
und wachte heutemorgen mit einem Gefühl der inneren Freude auf
und als meine Augen noch zu sah ich in der Nacht Sonnenlinien in etwa wie Maoriemuster - sah so stimmig - so in Harmonie...

find jetzt leider keine treffenderen Worte... aber ich wollte die noch

in Liebe Simone

Liebe Grüße an Regina und Dorlis (Liebe Dorlis was Du geschrieben - ich auch lieben!)
 
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ich bin glücklich
hab die erste Nacht für Stuuunden durchgeschlafen
und wachte heutemorgen mit einem Gefühl der inneren Freude auf
und als meine Augen noch zu sah ich in der Nacht Sonnenlinien in etwa wie Maoriemuster - sah so stimmig - so in Harmonie...

find jetzt leider keine treffenderen Worte... aber ich wollte die noch

Liebe Mora, fern, doch nah,
Danke Dir, Du liebe Seele.
Ist so groß, was DA geschah,
Warst nicht Da, denn Du warst DA.


love

:)

T.
 



Liebe


Es gibt den Strom, der Leben ist,
das Lebendige, das SEIN.
Das Bewusste, das Du bist,
ist hier ganz allein.

Das 'Hier' ist eine and're Welt
die Dich hier gefangen hält;
stellt sich diesem Strom entgegen
auf allen Deinen Wegen.

Dieser Widerstand den Du
hier für Dich als Strafe denkst
deckt in Dir die Seele zu
bis Du an zu gehen (!) fängst.

Gehe aufrecht, ungebeugt
mit dem Strom des Lebens,
denn das SEIN ist ungezeugt -
Den 'Schöpfer' sucht man vergebens.

Welt ist Widerstand und gegen
jeden Strom der Seelen,
aber er ist keine Kraft
auch wenn Christen das erzählen.

Tod ist Leben, wie der Schlaf
macht die Seele Pause
dann erwacht sie wieder neu
hier, fern von zuhause.

Jeder Schritt, den Du hier gehst
gehst Du Deinem Selbst entgegen,
Welt ist, was dich hier festhält
leidvoll auf deinen Wegen.

Doch mit jedem tiefem Schmerz
tauchst Du in den Strom des Lebens
Klarheit wächst in Deinem Herz
Das Leid ist nicht vergebens.

Hölle ist der Widerstand
den die Welt, der Seele,
Dir als Widersacher hier
hinstellt, Du reine liebe Seele.

Beten, Beichte, Buße, Welt
sind Idole des Verstandes
die die Seele hier festhält
mit den Mächtigen des Landes.

Du kannst immer mit ihm sprechen,
denn er ist Dir nah, wie Du.
Er ist Du und Du bist Er.
Sprich zu Dir - er hört Dir zu.

Kirche, Welt und das im Außen
sind nur für den Blinden Seher:
der, der Gott im Außen sucht.
Suche Innen - das ist näher.



T.



 
Du spendest wie so oft schon Gänsehaut und Wärme
unter die Haut und ans Herz
wunderbar,
Danke dafür!
:blume:

Regina
 
Ethos



Der Philosoph

Der Ahnherr des Philosophen ist Aristoteles, sowie Moses der Ahnherr des Christen ist.

Lieber Tucholsky,

Dein Thread brachte mit, daß ich wieder mit Aristoteles Zwiegesprache hielt.
Meine Position bleibt, Ahnherr der Philosophen ist Platon.
Moses Ahnherr der Christen, insoweit Christentum eine jüdische Sekte ist.

In Freundschaft verbunden, wissend um nö - trotz oder gerade deswegen - Paula
 
Lieber Tucholsky,

Dein Thread brachte mit, daß ich wieder mit Aristoteles Zwiegesprache hielt. Meine Position bleibt, Ahnherr der Philosophen ist Platon. Moses Ahnherr der Christen, insoweit Christentum eine jüdische Sekte ist.

In Freundschaft verbunden, wissend um nö - trotz oder gerade deswegen - Paula
Liebe Paula,

Mein Aufsatz *) war eine Hommage an das Original, den Meister, der als Kaspar Hauser 1931 in der Weltbühne den Aufsatz Der Mensch veröffentlichte.

Dass es in einem solchen 'Schulaufsatz' nicht um das geht, wie es Alfred North Whitehead, in Process and Reality, p. 39 [Free Press, 1979] gesagt hat: "The safest general characterization of the European philosophical tradition is that it consists of a series of footnotes to Plato." , zeigt sich auch in dem Schulaufsatz von Kurt Tucholsky, den er als 'Kaspar Hauser' in der Weltbühne, am 17.05.1932 (!) veröffentliche:

Zitat: "Ein Schulaufsatz

Wenn wir das deutsche Volk und seine Geschichte überblicken, so bieten sich uns vorzugsweise zwei Helden dar, die seine Geschicke gelenkt haben, weil einer von ihnen hundert Jahre tot ist. Der andre lebt. Wie es wäre, wenn es umgekehrt wäre, soll hier nicht untersucht werden, weil wir das nicht auf haben. Daher scheint es uns wichtig und beachtenswert, wenn wir zwischen dem mausetoten Goethe und dem mauselebendigen Hitler einen Vergleich langziehn.

Um Goethe zu erklären, braucht man nur darauf hinzuweisen, dass derselbe kein Patriot gewesen ist. Er hat für die Nöte Napoleons niemals einen Sinn gehabt und hat gesagt, ihr werdet ihn doch nicht besiegen, dieser Mann ist euch zu groß. Das ist aber nicht wahr. Napoleon war auch nicht der größte Deutsche, der größte Deutsche ist Hitler. Um das zu erklären, braucht man nur darauf hinzuweisen, dass Hitler beinah die Schlacht von Tannenberg gewonnen hat, er war bloß nicht dabei. Hitler ist schon seit langen Monaten deutscher Spießbürger und will das Privateigentum abschaffen, weil es jüdisch ist. Das was nicht jüdisch ist, ist schaffendes Eigentum und wird nicht abgeschaffen. Die Partei Goethes war viel kleiner wie die Partei Hitlers. Goethe ist nicht knorke.

Goethes Werke heißen der Faust, Egmont erster und zweiter Teil, Werthers Wahlverwandtschaften und die Piccolomini, Goethe ist ein Marxstein des deutschen Volkes, auf den wir stolz sein können und um welchen uns die andern beneiden. Noch mehr beneiden sie uns aber um Adolf Hitler. Hitler zerfällt in 3 Teile: in einen legalen, in einen wirklichen und in Goebbels, welcher bei ihm die Stelle u. a. des Mundes vertritt, Goethe hat niemals sein Leben aufs Spiel gesetzt; Hitler aber hat dasselbe auf dasselbe gesetzt. Goethe war ein großer Deutscher. Zeppelin war der größte Deutsche. Hitler ist überhaupt der allergrößte Deutsche.


Liebe Paula, ich stimme Dir zu, auch wenn es Deine Position ist: Mit Platon wurden die Gespräche/Dialoge des Sokrates niedergeschrieben, die mich als junger Mensch schon berührten, und - die ich in dieser Welt der Einzeiler vermisse.

*) Es war ein Versuch für einen Dialog, kein Urteil.

love

T.
 

Die Fee

Ich hatte gemalt, viel Kaffee getrunken, und war hell wach. Es war 2 Uhr morgens, Anfang Dezember in den 60ern. Ich stieg in meinen betagten schwarzen Mercedes 190Db, der lange Jahre als Taxi seinen Dienst getan hatte und er hatte noch weiße Streifen unterhalb der Fenster, die aber schwarz übermalt waren.

Ich fuhr gemächlich auf der Autobahn nach Norden an die See bei Howacht und hörte dem Motor zu, wie er nagelnd mein Auto durch die Nacht trug. Ab und zu überholte mich ein chromblitzender Mercedes mit 150 Sachen, aber sonst war die Autobahn leer. Vor Lübeck stand da plötzlich wie vom Himmel gefallen eine kleine Gestalt, die mit dem Daumen winkte. Es war eine alte Frau. Hatte man sie ausgesetzt? Oder war es vielleicht eine Falle?

Ich hielt neben ihr. "Na, Oma? Was machen Sie denn hier? Ja. Steigen Sie man ein." Sie zitterte mit den Händen und war sichtlich erleichtert im warmen Auto zu sitzen.

"Gott wird es Dir danken, junger Mann. Sie haben mich alle stehen lassen, keiner hat gehalten."

Sie war wohl an die achtzig. Dann sagte sie: "Du darfst Dir etwas wünschen!" Ich lachte. "Ich bin nämlich eine Fee." sagte sie. "Drei Wünsche hast Du frei! Aber überlege es Dir gut."

Ich sah sie an, und es war tatsächlich eine Fee. Sie hatte sich nur als alte Frau verkleidet. Sie war unwahrscheinlich schön. So etwa wie die Garbo. Ich fragte. " Was sind sie denn für eine Fee?" - "Ich arbeite meistens auf Autobahnen. Und? - " lächelte sie, " was hast Du Dir überlegt?".

"Das ist schwer." sagte ich.

"Ich habe nicht die ganze Nacht Zeit, junger Mann", sagte sie dann schon etwas lauter. "OK," sagte ich, "Ich wünsche allen, die Dieselfahrer wegen unversteuertem Heizöl im Tank verfolgen, die schwarze Pest an den Hals."

Schweigen.

"Ich bin eine gute Fee. Wünschen Sie sich was anderes."

Leicht verärgert sagte ich: "Also wünsche ich mir, dass die Lübecker Autobahn jetzt bis Kopenhagen geht".

"Wie soll das gehen?" schüttelte sie den Kopf. "Das würde viele Arbeiter arbeitslos machen, bloß weil Sie nicht mit der Fähre über den Belt fahren wollen."

"OK, sagte ich, dann möchte ich, dass sich dieses alte Taxi stracks in einen Horch 853 verwandelt, in pink lackiert, und wenn das nicht geht, dann können sie wieder aussteigen!"

In dem Moment bremste mein altes Auto mit einer Vollbremsung. "Blödmann" sagte die Fee und stieg aus. Als ich weiter fuhr, sah ich im Rückspiegel eine alte Frau, die nach einem neuen Fahrer Ausschau hielt.

Seltsam, diese Feen.

Jetzt wird sie gebaut, die Brücke über den Belt. 2018 ist sie fertig. Dann fahre ich mal rüber. Hinten an meinem Golf steht dann: 'Ich bremse auch für Feen!'
(T.)

 
... schön von Dir zu lesen - so eine FeenGeschicht ;)

Ja - wenn wir schon mal da - warum nicht...

Brücke ist ein gutes Wort
Teile von ihr
Baumeister
Ein anderer der sich die Brücke gedacht
Vielleicht in jener FeenNacht ;)
Meine Aufgabe erfüllt
Brücke wurde benutzt
Ist über den Fluss...
Nur hab ich´s SO nicht gewusst
Das ES so kommen muss
Wusste nur
Ich muss...
aber WIE
erreiche ich das Ziel
War sehr unangenehm
Bestimmte Wege zu gehn
Man wird als Quälgeist angesehn
Ander können nicht verstehn
Was man da tut
Denken die hat einen unterm Hut
Und doch hab ich´s gesehn
wo ihre Seele stand
nicht mit ihr verwand
sie hat gesucht
sie hat versucht
hat sie gefunden
und nun ist sie wirklich Frei
ja mei
wär hätt das gedacht
in jener FeenNacht
mein Innenraum freut sich
das sie ihr Licht
dort verbreitet
wofür sie bestimmt
ich danke dir
dir IHR Kind
ich weiß du hast es gesehn
konnte nur deine Botschaft nicht so recht verstehn
aber nun
ist alles wieder gut
und sie
ist in ihrem Beruf
der wahre Ruf
hat sie gefunden
haben sich gelohnt
ALL die Stunden
 
...hat sie gefunden ...


Liebe Mora,

bin verbunden mit dem Innen,
wo es keine Distanz gibt.
Keine Trennung wie im Denken
das den And'ren von sich schiebt.

Bin ergeben Deiner Liebe
die Du ausstrahlst wie das Licht.
Manche spüren es im Innen,
manche spüren es auch nicht.

Manche sehen nur den Mangel
in dem Andren, schlagen ihn,
seh'n nicht, dass wir sind verbunden
Alle: Mitakuye Oyasin

Wie es die Lokota wussten,
viele wissen es nicht mehr.
'Mein Gott, Dein Gott, Määh, Määh, Määh!'
streitet das Verstandes-Heer.

Danke Liebe Mora, Mora,
für das klingende Gedicht,
das so vieles sagt und IST
Danke Mora, für das Licht.

:)

love

T.
 
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Ich liebe das Experiment; das reine Forschen im Unendlichen. Es offenbart uns das wahre Dasein.

Es ist aber nicht leicht zwecklos zu forschen. Betrachten wir uns, wenn wir forschen, so hat dieses Forschen doch immer den Beweggrund etwas zu erreichen, was Probleme erklären und damit lösen soll. Es macht uns scheinbar frei von der Ungewissheit, welche uns bedrückt. Wir machen uns das Forschen zum Prinzip und sehen, dass es in einem Leben unmöglich ist, alles zu erforschen. Das macht uns unsicher und wir schließen Kompromisse; wir lassen die Probleme fallen und erklären sie als nicht existent, dann wenden wir uns den schönen Dingen des Lebens zu. Wir versuchen so viel wie möglich zu erleben, - und sehen dabei, dass Erleben nicht geplant werden kann, weil eben dieses Planen des Erlebens dem reinen Erleben ein Ende macht.
Außerdem haben wir beschlossen, nur schöne Dinge zu erleben; die schlechten haben wir mit den Problemen fallen gelassen.

Was ist unser Dasein? Ist es nicht das dauernde Streben zur Zufriedenheit? Werden wir diese jemals erreichen? - Wir sind selbst skeptisch. Was aber treibt uns denn so, diese Zufriedenheit trotzdem zu erreichen zu versuchen? - Wir wissen es nicht. Die Unwissenheit ist ja der Grund zur Unzufriedenheit. Wenn wir unser Dasein so betrachten, sieht es doch recht hilflos und blind
aus. Aber schon wenden wir uns wieder ab von unserer eigenen Verwirrtheit. Sie erscheint uns gefährlich; nämlich gefährlich für unser Dasein: Wir fürchten unsere bisherige Klarheit zu verlieren und dann sind wir überhaupt nichts mehr. Jetzt sind wir wenigstens noch etwas! -

Etwas? - Was sind wir denn? Sind wir denn überhaupt etwas? Wenn wir sagen, wir sind Individualist oder Katholik, sind wir selbst es dann wirklich, oder möchten wir es nicht nur zu gerne sein? Wir geben uns einen Namen, und unser Dasein scheint damit erklärt zu sein; uns kann niemand mehr sagen, wir seien nichts!

Warum haben wir denn solche Angst davor NICHTS zu sein?

Ist nicht unsere Einstellung schuld? Wir glauben nur etwas verstehen zu können, wenn wir etwas wissen. Wir meinen eine Basis haben zu müssen‚ von der wir ausgehen, um etwas zu verstehen. Wenn wir aber so handeln, liegt der Wert unserer weiterten Erkenntnisse doch nur im wahr oder unwahr der Basis. Wenn wir noch nicht wissen, ob wir über oder unterm Bruchstrich stehen, sind alle weiteren Werte nur noch unsicherer; denn wie schmerzlich, einmal erfahren zu müssen, dass je größer uns der Wert erschien, umso kleiner ist.

Können wir also sagen, dass überhaupt etwas feststeht? Dass es so ist und nicht anders? - Wenn wir zweifeln können, dann haben wir uns dem Leben verschrieben. Alles Erklären ist tot und falsch. Der Zweifel ist also die Voraussetzung des Forschens.

Solange wir aber Forschen um etwas zu erreichen, forschen wir nicht; reines Forschen ist zwecklos. Jedes zweckbestimmte Forschen hat eine Basis in unserem Denken.

Da Denken aber nur hin- und her geschobene Erinnerung ist, wird das Ziel oder Ergebnis des Forschens immer unwahr sein, weil es nichts Neues ist und daher auch kein Resultat des Experiments sein kann; sonst ist es kein Experiment. Wenn wir experimentieren und sind innerlich beteiligt, so wird es uns nie etwas Neues bringen.

Nur etwas Unbeteiligtes kann etwas Neues aufnehmen, weil es nicht gebunden ist. Ein unbeteiligtes Ich ist aber empfindlich für alles. Es kann nicht entscheiden für schön oder hässlich. Das ist die größte Schwierigkeit, die uns so viele Probleme bringt. Wir sind lieber innerlich verschlossen und überlassen es einem Wunder uns Klarheit zu bringen. Einerseits wollen wir Klarheit aber andererseits lassen wir nichts an unser Innerstes heran. Wir tauschen nur eine bessere Ideologie gegen die alte aus.

Wer wirklich forscht, der weiß um seinen Wert.

Johannes Kepler sagte (1602): "Des Himmels Kraft entschlüssele der Mensch; denn erkannt wird sie nutzbar."

Kepler hatte sich mit den Bewegungen der Planeten beschäftigt und in den Verhältnissen ihrer maximalen und minimalen geozentrischen Geschwindigkeiten musikalische Intervalle entdeckt, wie eine Oktave mit einer kleinen Terz, einer Diesis, einem Halbton, einer Quint, einer kleinen Terz und einer großen Terz für die Planeten Merkur, Venus, Erde, Mars, Jupiter und Saturn.

Über seine Entdeckung schreibt Kepler: “Nachdem mir vor 18 Monaten das erste Tagesgrauen, vor drei Monaten der Tag und vor ganz wenigen Tagen die Sonne des wunderbarsten Anblicks aufgegangen ist, hält mich nichts mehr zurück, in heiliger Begeisterung zu sagen: Ich habe die goldenen Gefäße der Ägypter geraubt, damit ich Gott ein Heiligtum errichte fern von den Grenzen Ägyptens. Ob die heutigen oder spätere Menschen das Buch lesen, das verschlägt nichts. Mag es hundert Jahre auf den Leser warten, wenn Gott selber 6000 Jahre dessen geharrt hat, der sein Werk erblickt.“

Ein solches Bewusstsein zeugt von einer Leidenschaft für das Forschen, dass das, was IST, zu erkennen sucht und erst langsam und dann plötzlich weiß, und enthalten ist darin das Erkennen eines Zusammenhangs in der Natur.

Omar Khayyam, war ein Wissenschaftler aus Neyshapur, Persien. Wie alle Großen der Wissenschaft, forschte er auf vielen Gebieten der Wissenschaft, und natürlich hörte er verschiedenen Lehrern zu, von denen er lernte:

"Ich war nicht imstande, mich dem Lernen dieser Algebra und der anhaltenden Konzentration nach ihr zu widmen, wegen der Hindernisse der Launen der Zeit. Wir sind des Wissens beraubt worden, außer einer Gruppe von Leuten, klein an der Zahl, die mit viel Mühe und Interesse im Leben die Gelegenheit ergreifen, wenn die Zeit schläft, sich der Untersuchung und der Vervollkommnung einer Wissenschaft zu widmen. Die Mehrheit der Leute, die Philosophen nachahmen, verwechseln das Wahre mit dem Falschen, und sie tun nichts außer betrügen und Wissen vorzutäuschen, und sie verwenden nicht das, was sie von den Wissenschaften wissen, außer zu niedrigen und materiellen Zwecken und wenn sie eine bestimmte Person sehen, welche das Wahre sucht und die Wahrheit bevorzugt und sein Bestes tut, um das Falsche und Unwahre zu widerlegen und Heuchelei und Betrug vermeidet, machen sie aus ihm einen Dummkopf und verspotten ihn."

Es erinnert mich immer an das, was heute immer noch der akademische Pöbel, der meist aus den Schulen kommt, welche den Stoff und die Lehrsätze büffeln und wiedergeben, wie es auch in Koranschulen Praxis ist, und damit um der Gunst der Menge willen und wegen des eitlen Ruhmes etwas verbreiten, das sie gelernt haben aber nicht in einem Zusammenhang sehen können.

"Die Welt neigt sich vor mir und auch die sieben Himmel, ja selbst das Allerhöchste beugt sich meinem Geist!
Ich lasse vom Gemeinen offen und verborgen, ja, selbst mein Fastenbrechen noch den Schöpfer preist.
Wie viele irrten fern der Wahrheit in den Schluchten und fanden nur durch mich zum rechten Weg zurücke!
Ich aber wandle wahrlich auf dem "rechten Pfade", der übers Tal der Blindheit führt wie eine Brücke.

Dies Weltenmeer "Dasein" ist aus dem Verborgenen hervorgekommen:
keins ist, das diesen "Edelstein der Forschung" je durchbohrte,
ein jeder sagte wirren Kopfes eine Ansicht ..
Von dem, was wirklich ist, weiß keiner was zu sagen!

Nicht einem jeden Bösen und Guten kann ich mein Geheimnis sagen,
mein kurzes Wort kann ich nicht als langes Wirt sagen:
Ich eigne einen Zustand, den ich nicht erläutern kann:
Ich eigne ein Geheimnis, das ich nicht offen sagen kann!"
Omar Khayyam zeugt in seinem offenbarten Bewusstsein, von der tiefen Stille, in der man das finden kann, das er sein Geheimnis nennt. Mathematiker kennen ihn wegen seiner Bücher über die Algebra und wegen seines graphischen Verfahrens Kubikwurzeln zu lösen.
(Omar Khayam)

Kabir war ein Weber und er goss seine Begeisterung für das, was er erkannte in Lieder und Shaloks die kaum ein Verstand versteht, aber sie geben die Leidenschaft wieder, die er für seinen Geliebten hatte.

"Lieber Freund. Ich bin so ungeduldig meinen Geliebten zu treffen!
Meine Jugend war blumig und der Schmerz der Trennung von Ihm bekümmert meine Brust.
Ich wandere jetzt in den Gassen der Erkenntnis ohne Ziel,
Dennoch habe ich seinen Nachrichten empfangen in diesen Gassen der Erkenntnis.
Ich habe einen Brief von meinem Geliebten:
Dieser Brief enthält eine unaussprechliche Nachricht und nun ist meine Angst vor dem Tode vorbei.
Kabîr sagt: "Oh mein liebender Freund! Ich habe für mein Geschenk den Unsterblichen bekommen".

Attar stellte Parfüm her. Er verbarg seine Begeisterung für das, was er fand in Parabeln die Vögel sprachen, und in denen die Ausreden der Skeptiker, nicht aufzubrechen zu können um einen Simurgh zu finden, fabelhaft wiedergegeben sind, aber auch die Berichte der wenigen Vögel die aufbrachen und ...

"Oh Attar! Du hast die Inhalte des Fasses der Düfte des Verborgenen über die Welt verstreut.
Die Horizonte der Welt sind gesättigt mit Deinen Parfümen und Liebende sind erregt durch Dich.
Deine Verse sind Deine Siegel;
und sie sind bekannt als Mantiq al-Tair und Makamat ut-Tiyur.
Diese Konferenzen, Gespräche und Reden der Vögel sind die Schauplätze des Weges der Verwirrung;
oder, man könnte sagen, sie sind der Diwan der Berauschung.
Betrete diesen Divan mit Liebe.
Wenn das Pferd Deiner Liebe lossprengt und Du etwas begehrst, so handle in Übereinstimmung mit Deinen Wünschen.
Liebe ist das Heilmittel für alle Krankheiten,
und es ist das Heilmittel für die Seele in den zwei Welten.
Oh, Du, der Du den Weg der inneren Erkenntnis betreten hast,
lies mein Buch nicht nur als ein poetisches Werk, oder ein Buch der Magie,
sondern lies es mit Einsicht; und dafür muss man hungrig sein auf etwas,
unzufrieden mit sich selbst und dieser Welt.
Der, der nicht am Wohlgeruch meiner Reden gerochen hat,
hat den Weg der Liebenden nicht gefunden.
Aber der, der es aufmerksam liest, wird belebt werden,
und wird würdig sein den Weg zu betreten von dem ich sprach.
Jene der äußeren Welt werden hinsichtlich meiner Reden wie ertrinkende Menschen sein;
doch die Menschen der inneren Welt, werden meine Geheimnisse verstehen.
Mein Buch ist die Zierde seiner Zeit; es ist zum Einem ein Geschenk für besondere Menschen
und eine Gabe für die gewöhnlichen Menschen.
Wenn ein Mann, kalt wie Eis, dieses Buch liest,
wird er fort geschossen wie Feuer aus einem Schleier der das Mysteriöse vor ihm verbirgt.
Meine Schriften haben eine erstaunliche Besonderheit -
sie geben mehr Gewinn, je nachdem wie und auf welche Weise sie gelesen werden.
Wenn Du oft über sie nachdenkst, werden sie Dir jedes Mal mehr geben.
Der Schleier dieser Haremsfrau wird für Dich nur allmählich beiseite gezogen am Ort der Ehre und Barmherzigkeit.
Ich habe Perlen des Ozeans der Meditation verstreut;
dadurch bin ich frei zu sprechen, und dieses Buch ist mein Beleg."

Rumi sagt:
"Was ist dieser Sinn, Oh Moslems: »Weil ich mich selbst nicht kenne.«
Weder bin ich Christ, Zarathustrier, oder Moslem;
Ich bin kein Orientale noch Abendländer, in keinem Land und auf keiner See:
Nicht aus der Natur, noch aus dem Himmel: Nicht von Indien, China, Bulgarien oder Saqsin;
Nicht aus dem Iraq, noch aus dem Land Khorasan.
Mein Ort ist alokal: Mein Zeichen ist kein Zeichen.
Ich habe keinen Körper und kein Leben: Weil ich vom Leben des Lebens bin.
Ich habe Dualität überwunden: Ich habe die zwei Welten als EINE gesehen:
Ich bitte EINEN, ich weiß EINEN, ich sehe EINEN, Ich rufe EINEN."
(aus dem Divan-i-Shams-i-Tabriz.)

Ob Kepler, Omar Khayyam, Attar oder Rumi, oder all jene, welche ihre Leidenschaft zu Forschen nach dem, was IST, immer in sich trugen, wie auch Sokrates, den der demokratisch Pöbel zum Tode verurteilte, weil er 'die Jugend verderbe, die Götter nicht anerkenne, die die Stadt anerkennt, an die Dämonen zu glauben und religiöse Praktiken zu üben, die uns fremd sind.', hatten etwas gemeinsam, das wohl nur der versteht, der auch zwischen den Welten steht; der erscheinenden Welt und der verborgenen Welt.

love

T.
 
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