und Ihr habt mein Mitempfinden, bezüglich Enttäuschung und Co.
Doch was mich ein wenig wundert?
Ich bin doch im Esoterik-Forum: Ist es nicht so, dass alles, was mich
im Außen stört, in mir ist. Un umgekehrt, alles, was ich in mir verändere
sich im Außen anders präsentiert. Wenn ich also in mir Freude produziere,
ich die Freude auch im Außen erlebe ... Aber wie mache ich das mit der
Freude?
Gestern habe ich im Newsletter von www.einfach-wuenschen.de etwas
Interessantes gelesen:
Liebet Eure Feinde (also auch der "Feind" der Enttäuschung)
Ich hab nicht die Hauptverkehrsstraße vor meinem Fenster in mir. Nein, nein, nein
Aber man gewöhnt sich dran, sagen manche. Ist es gut, sich an alles zu gewöhnen? Gesund fürs Nervenkostüm? Seltsam, da fällt mir auf, ich sitz so am Schreibtisch hier, dass mein linkes Ohr etwa 1 Meter vom Fenster entfernt ist. Kann direkt sein, dass es deswegen schon ganz kaputt ist und seit einem halben Jahr nur noch rinnt und rinnt, grad so, als würde mir der Gehirnrest ausfließen. Weil ich es unbewusst zu mach, das Gehörteil. Ich kann den Lärm auf der Straße esoterisch hin und her schütteln wie ich will. Der bleibt.
Auch gibts sicher wissenschaftliche Studien zur Lärmbelastung und ihre Auswirklungen auf Leib und Gemüt. Die interessieren mich natürlich auch nicht, weil sie nichts an der Situation verändern.
aber ich geb zu: es hat was mit mir zu tun, das ich hier gelandet bin. Das schon. Ich weiß nicht, wenn ich den Lebenswandel anders gestaltet hätte, hättich vielleicht ein Häuschen im Grünen. so gesehen bin ich selbst dafür verantwortlich, dass ich jetzt mit diesem Lärm klarkommen muss. Das ist richtig.
Wenn ich nun sage, ich liebe meine Feinde, dann mein ich in dem Zusammenhang - die Autos auf der Straße. Und da Dinge nicht wirklich feindlich sein können, sind es eben die Fahrer.
Tja, was bleibt mir anderes übrig, als meine Feinde, die autofahrer zu lieben. Würde ich die Autofahrer vor meinem Fenster hassen, müßte ich alle Autofahrer hassen weil theoretisch jeder wiener Autofahrer mal an meinem Fenster vorbei kommen könnte. aber ich bin fortschrittlich im Denken, jaja .... ich sage: "Auch Autofahrer sind Menschen"

Und ich müßte mich selbst hassen, weil ich ja auch schon mal KFZ`s besessen habe und damit auch an Fenstern von anderen Menschen vorbeigefahren bin und die Luft verpestet hab. Natürlich nur notwendigerweise. Ich hab also den Feind, den Autofahrer auch in mir selber. Das ja.
Und natürlich liebe ich meine Feinde. Im Extremfall sogar noch, wenn sie mir das Gesicht zerdellen, ich bin da nicht besonders empfindlich. Aber Lärm bleibt trotzdem Lärm und Gewalt bleibt Gewalt. In manchen Lebenssituationen scheint mir ein gewisser Grad an asexuellem Sadomasochismus unumgänglich zu sein.
Asexueller Sadomasochismus bedeutet für mich schmerzhaft Gegebenes ertragen und lieben (lernen) (mal annehmen als Gegeben) und je nach Möglichkeit verändern natürlich.
Das ist für viele sicher wieder nicht nachzuvollziehen, das ist schon klar. Wie kann man lieben, was einem Schmerzen zufügt im Gehörgang oder sonst wo? Wie kann man verändern wollen, was man einmal liebt? die Liebe kann alles, hab ich mal gehört.
Gut. Ich habe die Wahl, die Autofahrer und den Güterzug vor meinem Fenster zu lieben oder zu hassen. Ich kann sie auch einfach ignorieren und mich ablkenken. Dann werden psychosomatische Krankheiten die folge sein. Egal, wie mans dreht oder wendet, die Liebe, das annehmen der Situation hat mir bisher die besten Ergebnisse geliefert und wenn es mal machbar ist, werd ich hier wegziehen. Klar ist das annehmen bereits Liebe. Wie könnt ich ohne Liebe etwas annehmen, das mir mißfällt. Etwas häßliches also.
In der Zwischenzeit lieb ich den Güterzug und zeig ihm das, indem ich ihn hin und wieder mit mittelgroßen, handgerechten Rundkiesel bewerfe. Dem Zug tuts nicht weh und mich entspannt das im Sommer oft, wenn ich das Fenster geöffnet haben muss, wegen dem Luftgemisch, das ich auch noch brauch zum überleben. Und trainiert gleich meinen Wurfarm ein wenig mit. Auf die Autofahrer werf ich keine harten Gegenstände. Ich hab alle Unfallrisiken und Gefahren im Überblick und weiß noch was ich tu. Einigermaßen. Die Autofahrer bewerf ich mit feuchten Wattebällchen.

WAS HÖR ICH DA?
Ich darf nicht mit Steinchen und Wattebällchen werfen? Das schau ich mir aber an. 1.) muss es mir mal bewiesen werden, weil vielleicht erzähl ich nur einen Schmäh und 2.) erfordert es die Gerechtigkeit. Wenn der Lärm zu mir rein darf, darf auch ein wenig Aggro raus aus mir, sonst werd ich verspannt.
jaja, ich könnts natürlich auch intelligenter angehen und Unterschrifen sammeln, dass die Straße vor meinem Fenster verlegt wird. oder der Verkehr umgeleitet. Da gibts politisch interessierte und Engagierte genug auf der Welt. Der Rechtsweg ist nicht mein Ding und die Politik war und bleibt immer eine .... nein ... wir wollen schön sprechen heute. Politik is was für Eingeweihte, kluge Köpfe.
Enttäuscht von der Welt war ich mal. Vor 30 Jahren war ich noch enttäuscht von der Welt. Heute nicht mehr.
