Also ich finde das Beispiel gut. Zum Einen ist ja nicht jeder der im Knast sitzt schuldig, zum Andern ist er trotzdem ein Mensch, auf den das Prinzip innere/äußere Freiheit ja trotzdem anzuwenden ist.
Aber ich hatte ja auch ein anderes Beispiel gebracht, wo uns einfach die Gesellschaft bzw. wirtschaftliche Interessen die Freiheit nehmen ... und das ist anscheiend das was Du meinst, oder nicht?
Naja, das ist eher deine Meinung. Ich sage mal so... Ich bin in das System eingebunden, aber ich fühle mich nicht abhängig. Und das ist wohl der springende Punkt. Sobald man sich von etwas oder jemand abhängig fühlt, entsteht innere Unfreiheit.
Da hast Du recht. Ja, die meisten Menschen denken in zu kurzen Zeitspannen. Was natürlich dem Wunsch entspricht, dass man das was man verändern möchte gerne selber auch noch erleben möchte. Natürlich lassen sich Veränderungen auch durch kulturelle Einflussnahme erzielen. Doch das Problem bleibt letztendlich das Gleiche ... es muss sich eine Mehrheit für die Veränderung finden. Und je unbewusster und höriger die Menschen sind, desto weniger wird sich etwas verändern.
Das ist klar. Aber die Krisen und Skandale in den vergangenen Jahren (und wohl auch die aktuellen) haben in vielen Menschen etwas ausgelöst. Die Menschen werden immer mehr "munter". Und das ist es, was letztendlich Veränderung bewirken kann. Veränderung muss immer im Inneren des/der Menschen beginnen.
Nehmen wir das Beispiel TTIP. Wenn der Vertrag abgeschlossen wird, dann haben wir es, der Import von Billigmüll aus den USA, der unter schlechten Bedingungen produziert worden ist, wird zunehmen. Natürlich ist es ein Vertrag, der jederzeit aufgekündigt werden kann. Aber so ist es leider nicht. Denn durch den Vertrag wird eine Spirale in Gang gesetzt, es gibt bei uns weniger Arbeitsplätze, die Menschen werden durchschnittlich ärmer. Was dazu führt, dass mehr Menschen den US-Müll kaufen müssen. Eingriffsmöglichkeiten in die EU-Gesetzgebung ermöglichen weitere Verbreitung und eine bessere Erschließung des europäischen Marktes. Also muss der Vertrag HEUTE verhindert werden ... und nicht schön langsam durch kulturelle Veränderung.
Ähnliche Probleme haben wir genauso beim CO2, bei der Aholzung des Regenwaldes etc.
Muss ist gut........ den "Grossen" geht es nur um eines, um Geld. Wie willst du bei dieser Riesenlobby eine Verhinderung des TTIP erreichen? Da bleibt nur das Vertrauen in die Politik, dass die entsprechend verhandelt bzw. bei strittigen Fragen nicht weich wird.
Und hier liegt es sehr wohl auch am Verbraucher, derartige Produkte NICHT zu kaufen. Ich achte sehr darauf, keine Palmölprodukte mehr zu kaufen, und ich werde auch ganz bestimmt kein Chlorhuhn und schon gar keinen Gen-Lachs kaufen. Mag für dich zu wenig sein, weil du glaubst, man müsse jetzt eben mal einen Schalter umdrehen und alles wäre anders, aber ich sehe das anders. "Kleinvieh macht auch Mist."
Je mehr Menschen hier nach- und umdenken, umso grösser wird die Chance einer Veränderung.
Ich selbst bin gegen TTIP im Lebens-/Nahrungsmittelbereich, bin gegen Globalisierung im Nahrungsmittelbereich allgemein. Ich halte nichts davon, diese Produkte quer über den Erdball zu schicken (exotische Produkte ausgenommen). Ergo achte ich auf Lebensmittel, gerade im Obst-/Gemüsebereich, auf kurze Transportwege.
Ja. Nur das Problem - für das ich auch noch keine Lösung gefunden habe - ist halt ... Du machst an einer Stelle eine Kleinigkeit (die vielleicht sogar noch das System unterstützt, obwohl es ein soziales Mäntelchen anhat), mit dem Rest deines Lebens stützt Du aber in jedem Fall das bestehende System.
Es gibt keinen Schalter zum Umlegen. Bewusstsein muss entstehen (Same), gehegt und gepflegt werden (Wachstum), vermehrt werden (Aufklärung).
Klar will ich provozieren

. Ich will einfach darauf hinaus ... Du kannst tun was Du willst, Du kannst dem Großkapital keinen Schaden zufügen. Denn wenn Du wirklich nervst, dann kauft sich derjenige jemanden der dich verschwinden lässt. Also ... wo ist tatsächlich unsere Freiheit etwas zu verändern?
Ich habe einen anderen Blickwinkel als du. Du schaust nur auf das System, und wie man das ""abschalten"" kann - mir geht es um Menschen und Natur und bin in kleinem Rahmen aktiv. Nenne es "Lichtpunkte", nenne es "Nester", wie auch immer, die in dieser Richtung aktiv werden. Und je mehr diesbezüglich getan wird, umso mehr Menschen tun sich selbst (z.B. mit naturbelassener Ernährung) und der Natur etwas Gutes. Es geht nicht immer nur um diese abgehobenen Fond-Manager und sonstige "netten" Leute. Die kochen eh da oben ihre eigene Suppe. Es geht erstmal darum, kleine Brötchen zu backen, im kleinen Rahmen zu bleiben.
Nein, kann er nicht. Denn das grosse Geld läuft nicht über die Einlagen der kleinen Sparer. Sondern z.B. über Rentenfonds, über Versicherer, über Abfertigungfonds ... und hier gehört die gesetzliche Basis verändert, damit nicht noch mehr Geld in Organisationen fließt, deren einziger Zweck es ist, uns um unsere Arbeitsplätze und unser Geld zu bringen.
Natürlich kann jeder Private, jeder Unternehmer etc. selbst entscheiden, wo er sein Geld anlegt. M.E. macht es Sinn, nicht immer nur nach oben zu schauen, wo die Finanzgeier kreisen, sondern am Boden zu bleiben und "da herunten" etwas zu bewegen. Der nächste Finanzcrash kommt sowieso früher oder später. Und dann? Dann hast du zwar den Flug der Geier beobachtet, hast aber keine Ahnung, was du herunten auf der Erde machen kannst, um dein Überleben sichern und dein Leben konstruktiv gestalten zu können.
Hast Du dir den "unheiligen" Kreislauf schon mal überlegt? Wir spenden unsere Abfertigung in einen Fonds, der Aktien kauft und das Kapital zu vermehren (was uns ja gut gefällt) ... die Aktionäre sind jetzt daran interessiert, aus dem Unternehmen möglichst viel Ertrag zu erwirtschaften (auch da applaudieren wir wieder mit den Ohren) ... und das führt dazu, dass wir unsere Abfertigung ziemlich schnell bekommen, und unser Job nach Rumänien, Polen, Indien oder Taiwan wandert ... bis auch die zu teuer werden und brav in die Abfertigungsfonds eingezahlt haben.
Nö, ich nicht.
Ja, brauchen wir gar nicht diskutieren. Nur ... dazu braucht es halt auch die Unterstützung durch den Gesetzgeber, braucht es auch neue Konzepte ... bzw. wird unsere Rettung einfach sein, uns wieder auf Kleingruppen (Gemeindeebene) zurückzuführen, und dort halt möglichst alles zu produzieren was benötigt wird. Was halt auch ziemliche Abstriche im Luxus bedeutet ... nur, das wird sowieso passieren, entweder wir machen es kontrolliert selber, oder es wird uns in die Eisenzeit zurückwerfen - über Krieg oder wirtschaftlichen Breakdown (diverse mögliche Naturkatastrophen mal ausgeklammert).
Wäre wünschenswert, dass Politiker umdenken, ja. Ansonsten ist es besser, sie vertschüssen sich und es tritt jemand an deren Stelle, der auch die Menschen im Blickfeld hat und nicht nur die Euroscheinchen.