Hallo zusammen in die Runde!
Konkrete Zeitdeutungen beim Kartendeuten zählen mit zu den schwierigsten Deutungsaufgaben. Im Laufe vieler Jahrzehnte wurden hierzu von den verschiedensten Kartendeutern die verschiedensten Deutungsmethoden angewandt, mal mit mehr und mal mit weniger Erfolg.
Tendenziell lässt sich aber häufig schon feststellen, dass Karten, die einer Personenkarte am nächsten liegen, auch in zeitlicher Hinsicht am schnellsten eintreffen, während demgegenüber Karten, die von einer Personenkarte weiter entfernt liegen, in zeitlicher Hinsicht nicht selten eher später eintreffen.
Leichter wird die Zeitbestimmung immer dann, wenn der Fragesteller in seine konkrete Frage an sein Kartenblatt zugleich eine konkrete Zeitangabe mit eingebaut hat.
Ohne die Einbeziehung eines bereits in die konkrete Frage eingebauten Zeitrahmens gehört die Bestimmung der ungefähren zeitlichen Größenordnungen in einer großen Tafel meines Erachtens zu den herausforderndsten "Königsdisziplinen" des Kartendeutens.
Gerade weil eine einigermaßen zutreffende Bestimmung der zeitlichen Größenordnung so schwierig und problematisch ist, wird einem Fragesteller deswegen auch vielfach empfohlen, in seine Frage an die Karten möglichst zugleich auch eine konkrete Zeitdauer mit einzubauen, also etwa in dem Sinne: "Wie entwickelt sich ... innerhalb der nächsten 3 Monate / oder 6 Monate / oder 12 Monate oder ... (andere Zeitdauer) weiter?"
Für den Fall einer derartigen zeitlichen "Vorab-Festlegung" dividieren einige Kartendeuter in einer (von mehreren) Zeitbestimmungsvariante anschließend die vorab selbst gewählte Zeitdauer z. B. durch die Anzahl der in der Zukunftsrichtung des Fragestellers liegenden Kartenspalten (= sog. Zeiteinteilung nach Kartenspalten).
Fiktives Beispiel:
Nehmen wir denktheoretisch mal an, wir hätten eine weibliche Fragestellerin = Dame (29), die in der 2. Kartenreihe und dort in der 6. Kartenspalte liegen würde, also so:




























Und nehmen wir denktheoretisch mal weiter an, dass diese Dame (29) wissen möchte, wie sich eine bestimmte Angelegenheit innerhalb der nächsten 10 Monate weiterentwickeln wird, dann könnte man z. B. die vorab selbst gewählte Zeitdauer (in diesem fiktiven Beispielsfall 10 Monate) durch die Anzahl der in der Zukunftsrichtung der weiblichen Fragestellerin liegenden Kartenspalten (in diesem fiktiven Beispielsfall 5 Kartenspalten) dividieren, um dadurch eine ungefähre zeitliche Größenordnung für die Dauer jeder einzelnen Kartenspalte zu errechnen, also
10 Monate : 5 Kartenspalten = 2 Monate pro Kartenspalte.
In der nachstehenden Grafik soll jede Karte des Klees (2) jeweils eine Zeitdauer von 2 Monaten symbolisieren: 5 mal Klee = 5 mal 2 Monate = 10 Monate.
Zeiteinteilung nach Kartenspalten:




























Der Bedeutungsgehalt der Karten, die im vorstehenden fiktiven Beispiel also nahe der Personenkarte der Dame (29) liegen, wird nach dieser Zeiteinteilungsvariante also zeitlich schneller eintreffen, als der Bedeutungsgehalt derjenigen Karten, die von der Personenkarte der Dame (29) weiter weg liegen und die dementsprechend mehr Zeit zum Eintreffen benötigen.
Hat sich ein Fragesteller beim Mischen seiner Karten jedoch auf
keinen bestimmten Zeitrahmen und damit auf
keine bestimmte Geltungsdauer seiner großen Tafel gedanklich konzentriert, kann man den einzelnen Kartenspalten in seinem Kartenblatt im Nachhinein meines Erachtens auch keinen jeweils bestimmbaren Zeitrahmen mehr zuordnen.
Eine quasi "rückwirkende" Zeitrahmen- und Zeitspaltenbestimmung dürfte meines Erachtens nicht funktionieren.
Allerdings gibt es auch in einem solchen Fall Kartendeuter, welche - da diese der Auffassung sind, dass eine große Tafel im Grundsatz angeblich immer für ca. 1 Jahr gelten soll - jeder einzelnen Kartenspalte dann sozusagen abstrakt eine zeitliche Größenordnung von zwischen 4 - 6 Wochen beimessen.