Heute Nacht habe ich es wieder gewagt, allerdings mit vernichtendem Ausgang. Ich wurde um ca. 4 Uhr physisch wach, stand auf, holte mir etwas zu trinken und legte mich dann wieder zu Bett. Ich begann, die immer stärker werdenden Traumbilder bewusst zu verfolgen, und schließlich war es soweit - ich blickte vollbewusst in eine wunderschöne, klare Landschaft, bereit, mich "hineinziehen" zu lassen. Sofort spürte ich ein starkes Rauschen und einen Sog aus dem Körper, aber im gleichen Augenblick fand ich mich wieder im Bett, die dunkle Präsenz nur wenige Meter von mir entfernt. Sofort wurde ich von purer Angst und schreiender Panik erfüllt. Diesmal sah ich hin - es ist eine durchschnittlich große, schlanke Gestalt mit kurzen, dunklen Haaren, unauffälligem Gesicht, und obwohl ich mir beim Geschlecht nicht sicher bin, vermute ich weiblich. Es hatte eine Art Lächeln im Gesicht, fast nicht erkenntlich, aber ich spürte es irgendwie. Der ganze Körper wirkte nicht fest, sondern eher geisterhaft durchlässig.
Ich zwang mich hinzusehen, dabei keuchte ich wie verrückt und schrie ständig: "Wer bist du?! Was willst du?!" Immer wieder und wieder...es kam näher, bis es direkt vor mir stand, dann ging es in einem kleinen Bogen so, dass es seitlich von mir stand (meinen Kopf konnte ich nicht mehr drehen, erstarrt, und ab da schaffte ich auch das Rufen nicht mehr), und senkte seinen Kopf auf meine rechte Schulter. Ich rechnete damit, dass jetzt ein schmerzhafter Biss oder ähnliches folgen würde, und stellte mich bereits darauf ein; aber ich spürte lediglich eine Art kühler Windhauch (oder Atem?).
Schließlich erwachte ich physisch im Bett, und da es diesmal noch heftiger war als jemals zuvor, war ein Großteil der Angst noch präsent. Gänsehaut lief mir in unglaublich intensiven Wellen über den Rücken und durch den ganzen Körper. Ich machte das Licht an, öffnete das Fenster (bei offenem Fenster erschien es noch nie, und ich fühle mich dabei auch irgendwie sicherer) und wartete auf den Sonnenaufgang.
Erst als es wirklich hell war verschwand die Angst und ich fand wieder Schlaf.
Heute bin ich nicht besonders gut drauf, und mir fehlt auch die Energie und der Mut, mich dem wieder zu stellen. Ich weiß nicht was ich tun könnte, damit es verschwindet. Ich war eigentlich IMMER der Meinung, dass alles, was ich in luziden Träumen oder zum Teil auch in OBEs erfahre, meinem eigenen Unterbewusstsein entspringt, aber dieses Phänomen wirft mein Weltbild irgendwie über den Haufen. Ich kann mich mittlerweile zu 100% darauf verlassen, dass, sobald ich meinen Körper verlassen will, es auftaucht.
Ich schließe auch eine Seele aus dem Jenseits nicht mehr aus. Das Äußere ähnelt sehr stark einer Verwandten, die mir nahe stand, ein sehr schweres Schicksal erlitt und mit nur 35 jahren verstarb, wobei nicht geklärt ist, ob es ein Suizid war. Als sie starb war ich noch ein Kind; ich selbst trauerte nicht so stark, aber ich merkte den Schmerz vor allem in meiner Mutter.
Nun, ich kann wirklich nicht sagen, was es sein könnte, aber im Grunde ändert es wohl auch nichts. Ich muss langsam die Konsequenzen daraus ziehen. Es wird wohl so sein, dass ich keine luziden Träume/OBEs/Astralreisen mehr durchführen werde. Das ist wirklich extrem schade, weil ich mittlerweile einen wirklich guten Zugang dazu gefunden hätte, und da sicher noch sehr viel möglich gewesen wäre. Aber diesen alptraumhaften Zustand (was eigentlich eine Untertreibung ist - es ist mehr eine schreckliche Realität) kann und will ich nicht mehr ertragen.