Was ist ein Echnaton?
Also mal ganz allgemein, ein Pharao ist der Oberbefehlshaber aller Oberbefehlshaber, bei den Menschen wie auch sonst. Er herrscht also etwa über das Totenreich, über alle Ägypter, die vor ihm existiert hatten, aber er herrscht genauso über die Götter, als oberster Gott, und er herrscht über das Universum, als Versteher und Manipulator der Naturkräfte.
Ich weiß jetzt nicht genau, inwieweit die anderen Pharaonen das hingekriegt hatten, oder ob sie etwas zu unfähig waren, um der Sache auch nur ansatzweise gerecht zu werden, aber beim Echnaton, da ging es.
Und weil er als Herrscher aller Herrscher halt so gerne herrscht, herrscht er auch über alle anderen Pharaonen, und wenn sie nicht wollen, dann werden sie halt vernichtet.
Ich hatte ja mal ein etwas seltsames Erlebnis, anno 1996, in Los Angeles, da habe ich zehn Schwarze kennengelernt, einen nach dem anderen, und heute weiß ich, das waren ein paar von den anderen Pharaonen. Nicht zu verkennen waren der Ramses und der Cheops und der Tut-Ench-Amun, und die anderen kenn ich halt nicht, und will die eigentlich auch gar nicht kennenlernen. Sie wollten mich damals in ihr System initiieren, aber es klappte nicht. Das einzige, was klappte, war, dass ich sofort merkte, die sind ungleich mächtiger als die ganzen Castanederer, mit denen ich damals so rumhing, also hörte ich bei denen dann schön langsam auf und begann mich auf andere Sachen zu konzentrieren.
Na gut, und nachdem ich den Echnaton anno 2007 kennengelernt hatte (er selber kennt mich ja anscheinend seit meiner Geburt, oder sogar seit meiner Zeugung), da gab's in den Jahren danach total heftige Aufeinandertreffen mit den anderen Pharaonen, epische Gefechte und Schlachten, aus denen ich natürlich, wohl auch mit Hilfe meines Echnatons, siegreich hervorgegangen bin.
Und seither sind die anderen Pharaonen eher eine Randnotiz der Geschichte. Manchmal werden sie noch etwas aufmüpfig und melden sich kurz, wie vor ein paar Wochen, aber eigentlich sind sie voll unter Kontrolle und total ruhiggestellt.
Na gut, aber die Frage war: Was ist ein Echnaton?
Die gute Geschichte geht so: Als er gezeugt wurde, wusste das Universum nicht nur, das ist der beste Mensch, der jemals existiert hatte, sondern es wusste sogar, das ist der bestmögliche Mensch. (Keine Ahnung, wie sich das heute darstellt, und wie ich in dieses Bild passe. Wäre mir auch egal. Ich bin genauso gern treuer Untergebener des Echnaton, oder sein gleichberechtigter Bruder, oder auch höhergestellt.)
Und weil er halt der bestmögliche Mensch war, hatte er sein eigenes Schicksal. Er ist in ziemlich frühen Jahren auf die Verschwörung der Tiere draufgekommen, wollte dann das tiergötterverseuchte Theben verlassen und hat seine eigene Stadt gegründet.
Dort hat er dann halt 1000 Jahre gelebt, und am Ende die Zeit so manipuliert, dass es nicht auffällt, nichtmal mit unserer guten C14-Methode. Und natürlich hat nicht nur er solange gelebt, sondern sogar die normalen Arbeiter wurden damals hunderte von Jahren alt.
Übrigens war dieser Echnaton ein komischer Geselle. Er hat mir mal erzählt, dass er eines Tages seinen Palast verlassen hat, mit ganz normalen Klamotten bekleidet, und zu den Arbeitern hingegangen ist und mit ihnen mitgearbeitet hat. Er wollte halt wissen, wie es ist, ein Arbeiter zu sein. Die waren zwar anfangs etwas überrascht, dass der Pharao höchstpersönlich zu ihnen herniedersteigt, aber weil sie eben gut drauf waren, wie alle Leute damals halt gut drauf waren, haben sie ihn akzeptiert, und ihm gezeigt, wie das Steineschleppen und Steinebehauen so geht, und Echnaton hat sich dabei natürlich ziemlich gut angestellt.
Übrigens ist Echnaton einer der reichsten Menschen der Welt. Er hat 100 Tonnen Gold in hochwertigen altägyptischen Kunstschätzen des Neuen Reiches, das sind nach dem heutigen Marktwert ein paar 100 Milliarden Euro. Und seine Schätze, die liegen nicht etwa irgendwo im Wüstensand vergraben, sondern er hat sie in das Universum hinausgebeamt. Und wenn die Zeit mal reif ist, und wir in unserem Palast sind, werden wir sie wieder herbeibeamen, natürlich nicht, um sie zu verkaufen, sondern um uns an ihnen zu erfreuen, und sie an unsere auserwählten Freundinnen zu verschenken.
Der zweite Goldschatz, den wir haben, sind 100 Tonnen hochwertige ptolemäische Kunstschätze, die der Kleopatra gehören und auch irgendwo versteckt sind, schwer zu sagen, wo. Können auch mal herbeigebeamt werden.
Und wir haben sogar noch einen dritten Goldschatz, und zwar hatte der alte Cheops damals ebenfalls an die 100 Tonnen Gold gesammelt. Wie ich vielleicht erzählen könnte, war Cheops einer der schlechtesten Pharaonen aller Zeiten. Er war kein Magier und kein Mystiker, sondern bloß ein Geschäftsmann und jähzorniger Aufschneider. Er schickte Expeditionen in alle Teile der Welt, in den Sudan, und sogar bis hin nach Mali, um die Leute dort auszurauben, ihnen ihr Gold zu stehlen, oder es durch schlitzohrige Geschäfte irgendwie zu bekommen. Er ließ dann das ganze Gold nach Ägypten schleppen, es in potthässliche Alte-Reich-Schmiedewerke ummünzen, und vergrub das Ganze im Wüstenboden, und hat zur Ablenkung oder Abschreckung seine doofe Pyramide darüber errichten lassen.
Ich weiß nicht, wo wir dieses wissen, ob wir das Recht haben, dieses Gold als ganzes zu stehlen, indem wir es herüberbeamen, oder ob wir den heutigen Ägyptern einen Teil davon lassen sollen. 30 % Finderlohn wäre immer noch eine stolze Summe, ein paar Dutzend Milliarden Euro sicher, wenn man es vertickt, und dann könnte man es offiziell verticken und müsste nicht über den Schwarzmarkt gehen, weil ich hätte eh keine Ahnung, wie man 100 Tonnen Cheops-Gold unbemerkt verticken kann. Und wenn man es einschmelzen würde, wären es nur mehr ein paar Milliarden Euro.
Also Geld haben wir dann mal genug. Übrigens gibt es auch andere Einnahmequellen. Man könnte Gold oder Platin oder die noch wertvolleren Seltenen Erden von Meteroriten oder anderen Planeten herunterbeamen und ganz normal verkaufen. Man könnte natürlich auch das Gold aus Ford Knox herausbeamen, oder das Geld aus den Geldautomaten, aber das wäre unredlich und wird deshalb auch nicht gemacht.
Übrigens ist das Beamen derzeit verboten, sogar mir selber, und wird erst gemacht, wenn das Universum sicherer ist.
Aber das Universum selber darf natürlich beamen, vor allem zur Selbstverteidigung. Wenn zum Beispiel jemand auf mich schösse, und die Kugel fliegt in meine Richtung, wird sie einfach rausgebeamt und ist ein Staubwölkchen auf dem Mond. Oder sie wird in der Richtung umgedreht und fliegt in den Kopf des Schützen.
Oder wenn jemand auf mich losstürzt und mich umbringen will, wird gleich der ganze Körper rausgebeamt und ist ein Staubwölkchen auf dem Mond. Geht von selbst, man muss dabei gar nichts machen.
Ihr seht also, ich bin beschützt, und ich würde diesen Schutz gerne auf andere ausdehnen. Also wenn sich wer unserer Sache zugehörig fühlt und dabei teilnehmen will, möchte ich sagen, bekommt sie diesen Schutz automatisch zugeteilt. Ebenso den Schutz vor Alterung und Krankheit. Geht von selbst. Man kann natürlich ein bisschen beten, damit es stärker wird, aber man kann es auch einfach genießen.