Hi, Doris.
Sie sind am 19. April 2004 um 23.09, 23.10
in St. Pölten / Österreich
Das sich stellende Problem ist nicht ohne und mit "klassischen Mitteln" wird niemand einen "brauchbaren" Unterschied feststellen. Der Tag hat 1440 Minuten, und der Kreis 360° -- also dreht sich die Erde mit einem Grad pro vier Minuten -- damit ist die Auflösung klassischer Kreisbetrachtung bei weitem überfordert.
De facto sind alle Planetenstände auf die Winkel-Minute identisch, da lässt sich einfach nichts finden. Entsprechend sind auch die Halbsummen wenig brauchbar. Bloss AS und MC verschieben sich ein wenig:
AS Schütze: 6°54' (1), 7°05' (2), 7°17' (3)
MC Waage: 1°16' (1), 1°32' (2), 1°49' (3)
Das war's dann aber -- mehr Variation findet sich nicht in den "Rohdaten".
Natürlich gibt es Unterschiede bei den Positionen, die Erde hat sich auch in der jeweiligen Minute bis zur nächsten Entbindung weiter gedreht (*). Nur sind die Unterschiede im Bereich von Winkel-Sekunden zu finden, unerreichbar für die traditionelle Kreissicht, wo alles unter einem Grad praktisch verschwindet.
Mit den Harmonics wurde jedoch vor langer Zeit eine Art "Zoom" gefunden -- ich will hier das Verfahren nicht erläutern, das sollte sich jeder, den es interessiert, selber erlesen. Für alle "Standard-Astrologen" wichtig zu wissen: bei Harmonischen werden nur Planeten und Winkel betrachtet, Häuser und Zeichen werden nicht mehr beachtet - ich hab' da schon mal was dazu geschrieben...
Ich habe hier -- weil ich eine große Vergrößerung benötige -- den Teiler 16 gewählt. Weil ich aus technischen Gründen (Spenden für ein leistungsfähigeres Programm werden gerne entgegen genommen

nur zwei Datensätze gleichzeitig betrachten kann, habe ich hier nur den Erst- und Letztgeborenen verglichen:
Da die Darstellung wohl vielen nichts sagt: hier sieht man den Kreis, aufgespannt auf eine Linie (ein so genanntes Linear). Oberhalb der Linie ist der Bogen (wie im Kreis), unterhalb der Gegenbogen (der Kreis im Retourgang). Wenn nun Planeten zusammenrücken, sieht man einen der bei Harmonic 16 ausgelösten Aspekt -- also Aspekte, die sich ohne Rest durch 360/16 = 22,5° teilen lassen. Darunter also auch die Konjunktion, Opposition, Quadrat, Halbquadrat... Beim 16. Harmonic wird der Kreis mehrfach "gefaltet", so dass der Kreis letztlich auf 22,5° (statt 360°) abgebildet wird (die Planeten-Abstände werden gespreizt). Das ergibt die gewünschte "Zoom-Funktion" und in der Grafik sieht man die Auflösung in Grad: 0° 5,6° und 11,25° sind oben angezeigt, entsprechend 90° und 180° im Vollkreis. Weil unten ohnehin der Gegenbogen zu sehen ist, kann die zweite Hälfte des Kreises entfallen.
Zum Beispiel stehen hier Jupiter und Uranus "übereinander" -- zwischen diesen beiden besteht also einer dieser Aspekte. Welcher genau, ist bei den Harmonics egal, uns interessiert nur, ob überhaupt ein sich verändernder Aspekt existiert. Die Messung der Distanzen erfolgt hier vom Widderpunkt aus, und Jupiter hat den selben Abstand zum Widderpunkt separativ wie Uranus applikativ: der Widderpunkt steht also an der Halbsumme der beiden Planeten oberhalb und unterhalb des Linears.
Und tatsächlich, gleich ganz links sieht man die (einzige) Änderung zwischen den beiden Horoskopen. Das obere Linear ist der Erst-, das untere der Letztgeborene:
Neptun und Jupiter sind oberhalb der Linie die beiden "Grenzen" der Veränderung, alles andere bleibt identisch...
Hier sieht man deutlich, dass sich der MC ("M") in den fraglichen zwei Minuten von "zwischendrin" bis nach Jupiter bewegt hat. Der AS lief im Gegenbogen an Neptun heran.
Aussage:
Während beim Erstgeborenen keine Aspekte zwischen Neptun, Jupiter, Uranus, AS und MC gegeben sind, laufen beim Letztgeborenen Aspekte zwischen AS und Neptun, sowie Jupiter, MC und Uranus an.
Da der AS sich langsam an den Neptun annähert, hat auch der Zweitgeborene keinen AS/Neptun Aspekt, sehr wohl aber einen Jupiter/MC/Uranus Aspekt, da der MC applikativ an Jupiter gelaufen war.
Also haben wir bei ansonsten identen Horoskopen Unterschiede bei den Dreien:
#1: keine Aspekte zu Neptun und Jupiter/Uranus
#2: Jupiter/Uranus/MC
#3: Neptun / AS und Jupiter/Uranus/MC
Deutung: ich zitiere nur grob aus dem Ebertin die beiden relevanten Bezüge, mit fehlt leider die Zeit, tiefer zu graben:
#2 und #3 haben Jupiter/Uranus/MC im Paket:
Die beiden werden optimistisch sein, weniger "Pech" haben, einen "guten Schutzengel". Wahrscheinlich sind sie Abwechslungen gegenüber aufgeschlossen. Großzügigkeit und Zufriedenheit, starkes Geltungsbedürfnis und Durchsetzung. Erfolgsmenschen.
#3 hat den Neptun/AS Bezug:
Da handelt es sich wohl um einen beeinflussbaren Menschen mit erhöhter Sensitivität. Die Durchsetzungskraft dürfte reduziert sein, es könnten (wie bei Neptun immer) Täuschungen/Enttäuschungen (aktiv wie passiv) erlitten werden. Hier besteht auch die Gefahr von Sinnestäuschungen (Defekte der Sinnesorgane?).
Daraus schließe ich:
#2 wird wohl das Alpha-Tierchen der Truppe sein, #3 sein Stellvertreter, wahrscheinlich manchmal "Erster" durch Tricksereien, vielleicht auch vom Durchsetzungsdruck von #2 manchmal enttäuscht/beleidigt. #1 hat von beiden Aspekten nichts mitbekommen, wird also gegen die beiden Strahlemänner einen empfundenen Nachteil auszugleichen haben, sich häufig als drittes Rad am Roller fühlen... Die Details macht hier wohl die Gruppendynamik, aber ich nehme mal an, dass #1 das "Zünglein an der Waage" zwischen den beiden anderen sein wird.
Das ist alles bloss auf diesen Ausschnitt mit zwei Aspekten und nur die 16. Harmonische bezogen -- insgesamt gibt es weit über 40 Aspekte, wobei eben 38 ident sind. Allerdings ergeben sich im 16. Harmonic individuell einige geänderte/zusätzliche Aspekte zu anderen Objekten, aber da müsste ich zumindest einen Tag durch die Variationen arbeiten...