Regina.Svoboda schrieb:
Der Drache muss sterben? Was hältst Du von Wandlung (lächel)
Hallo Regina,
In der Astrologie ist Pluto das Symbol des Sterbens und der Erneuerung (Wandlung). In der vedischen Religion ist es das Prinzip Shiva, das dieses Sterben und das Erneuern symbolisiert. Pluto ist z.Zt. im Schützen und zeigt z.Zt. den noch (Zu-)Hörenden, was stirbt und was sich erneuert in den Ideologien, Religionen und 'ethischen Werten' dieser Welt durch ihre handelnden Menschen.
Enkidu (Ki =Erde) ist im Gilgamesh Epos der physische irdische Mensch - Gilgamesh ist zu zwei Teilen Gott und zu einem Drittel Mensch.
Die Wandlung ist im Epos so beschrieben:
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"Gilgamesch sprach zu ihm, zum Jäger:
»Geh, führ, o Jäger, mit dir
Die Priesterin nun, die Hure!
Wann denn das Wild herankommt zur Tränke,
Dann werfe sie ab ihr Kleid, sie enthüll' ihre Wollust!
Sieht er sie erst, so wird er ihr nahn:
Doch sein Wild wird ihm untreu, das aufwuchs mit ihm in der Steppe.«
Es ging der Jäger, führend
Die Priesterin mit sich, die Hure
Sie nahmen den Weg, wählten die rechte Straße.
Am dritten Tag langten sie an am Ort der Bestimmung.
In ihr Versteck setzten der Jäger sich und die Hure.
Den ersten Tag, den zweiten Tag setzten sie sich gegenüber der Tränke.
Es kam das Wild und trank an der Tränke,
Es kam das Getier, fand sein Wohlsein am Wasser.
Aber Enkidu, der dem Steppenland entsprossen ist,
Er verzehrt auch mit den Gazellen das Gras,
Trinkt mit dem Wild an der Tränke,
Ward wohl seinem Herzen am Wasser mit dem Getier.
Ihn sah die Hure, den Wildmenschen,
Den würgerischen Menschen aus dem Innern der Steppe.
»Dies ist er, Hure! mach frei deine Brust,
Deinen Schoß tu auf, daß deine Fülle er nehme!
Scheue dich nicht, nimm hin seinen Atemstoß!
Sieht er dich erst, so wird er dir nahn.
Dein Gewand entbreite, daß auf dir er sich bette,
Schaff ihm, dem Wildmenschen, das Werk des Weibes:
Dann wird sein Wild ihm untreu, das aufwuchs mit ihm in der Steppe
Sein Liebesspiel wird er über dir raunen!«
Ihren Busen machte die Hure frei,
Tat auf ihren Schoß, er nahm ihre Fülle,
Sie scheute sich nicht, nahm hin seinen Atemstoß,
Entbreitet' ihr Gewand, daß auf ihr er sich bettete,
Schaffte ihm, dem Wildmenschen, das Werk des Weibes -
Sein Liebesspiel raunte er über ihr.
Sechs Tage und sieben Nächte war
Enkidu auf,
Daß er die Hure beschlief.
Als er von ihrem Genusse satt war,
Richtet' er sein Antlitz hin auf sein Wild:
Da sie ihn, Enkidu, sahen,
Sprangen auf und davon die Gazellen,
Wich von seinem Leibe das Wild der Steppe.
Anspringen ließ Enkidu seinen gereinigten Leib,
Doch ihm versagten die Knie, da hinwegging sein Wild.
Gehemmt wurde Enkidu, seines Laufens ist nicht wie zuvor.
Er aber wuchs, ward weiten Sinnes,
Kehrte um und setzte sich zu Füßen der Hure,
Ihr ins Antlitz schauend, der Hure
Der Priesterin, wie sie redet, hören zu seine Ohren.
Die Hure sprach zu ihm, zu Enkidu:
»Weise bist du, Enkidu, bist wie ein Gott!
Warum läufst du in die Steppe mit dem Getier?
Komm, ich führ dich hinein nach Uruk-Gart,
Zum strahlenden Tempel, dem Wohnsitz von Anu und Ischtar!
Wo Gilgamesch ist, vollkommen an Stärke,
Und wie ein Wildstier seine überragende Kraft erprobt an den Mannen!«
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Es ist wohl nur einer Frau möglich, diese Wandlung zu erreichen.
Und Kabir sagt:
"Tod nach Tod, die Welt stirbt, aber niemand weiß wie man stirbt:
Der Diener Kabir ist so einen Tod gestorben, daß er nie wieder sterben muß.
Wenn der Heilige stirbt, warum weinst Du dann? Er geht nachhause ...
Trauere über den elenden Sakta, der von einem Markt zu anderen verkauft wird! Ich sehne mich nach dem Tod, aber wenn ich sterbe, möge es sein vor der Tür von Ram.
Und ich hoffe Hari fragt nicht, 'Wer ist das, der gegen meine Tür gefallen ist?"
Es scheint, als gäbe es keine Wandlung ohne das Sterben (?).
Mara würde wahrscheinlich sagen, es ist sowohl Wandlung als auch Sterben (und Erneuern) ...
Und wie Gilgamesh diese Unsterblichkeit, von der auch Kabir spricht, sucht und findet, suchen wahrscheinlich viele, welche sich bewußt sind, daß sie einmal sterben werden, danach.
LG
Namo