Die "ungelebten" Optionen

Odysseus69

Sehr aktives Mitglied
Registriert
24. November 2018
Beiträge
3.367


Die ungelebten Optionen


Ich glaube es war Neale Donald Walsh, der in seinem Buch " Gespräche mit Gott", das Leben mit einem Computerspiel verglich. Wie auf einer CD-ROM wären somit
alle Möglichkeiten und Handlungsstränge bereits vorgegeben und die jeweiligen Resultate festgelegt. Demnach bewegt sich unser freier Wille jede Minute unseres
Daseins durch eine Vielzahl von Optionen und erst der physische Vollzug einer dieser Entscheidungen ist es, der letztendlich unsere sichtbare Realität ausmacht und
im Rückblick betrachtet unser bisheriges Leben beschreibt.
Doch gleichgültig wie bedeutsam oder trivial der Anlass unserer Wahl auch ist, bevor ich eine Entscheidung
traf, war jede einzelne Wahrscheinlichkeit gleichermaßen gültig. Ob ich also heute abend ins Kino gehe, zuhause bleibe und fernsehe oder mit dem Motorrad zu der Frau
fahre, die ich liebe - bis zu dem Moment meiner getroffenen Entscheidung darüber, hatte jede dieser Variablen eine 100%ige Chance verwirklicht zu werden.

Eine von zig1000 Möglichkeiten wird also ausgewählt und zur gelebten Erfahrung gemacht. Setzt man diese Zeitstücke, die sich aus der Wahl und ihrer Verwirklichung heraus ergeben
nun zusammen, erhält man eine Konstruktion, die wir unsere Biographie nennen würden. Und nur sie scheint für uns von Bedeutung zu sein. Dem nicht beschrittenen Weg
und den nicht gelebten Optionen wird keinerlei weitere Beachtung geschenkt. Oder etwa doch?

Wie oft fragen wir uns eigentlich, ob diese oder jene Entscheidung von uns,
anders hätte getroffen werden müssen? Wie oft stellen wir unsere Wahl in Bezug auf den Partner, den Job etc... in Frage, und philosophieren darüber, wie unser Leben heute
wohl verlaufen könnte, wenn unsere damalige Sicht eine andere gewesen wäre? Aber sind denn wirklich alle ungenutzten Gelegenheiten unwiederbringlich verloren - und
verpasste Chancen?
Müßten sie sich denn nicht nach wie vor auf dieser " CD-ROM " befinden?

Jedenfalls gibt es eine Theorie, die besagt, dass der Mensch eine multidimensionale
Wesenheit ist und seine Seele sich ebenso unendlich, wie es die Natur der Wahrscheinlichkeiten ist, in ebenfalls endlosen Paralleluniversen erstreckt. Deshalb blieben alle
Handlungen, die nicht vollzogen oder verwirklicht wurden trotzdem gültig und werden dementsprechend dort in die Tat umgesetzt, auch wenn das unserem 3-dimensionalen
Intellekt verborgen bleibt.
Alle unrealisierten physischen Beziehungen, die möglich gewesen wären, aber nie zustande kamen, werden in anderen Realitätsschichten vollzogen
und aufgearbeitet. Jedes verwirklichte oder nichtgewählte Ereignis bringt, laut dieser Theorie, weitere Systeme hervor, und sie alle existieren gleichzeitig, während sie zur
Vergrößerung des Realitätenkomplexes beitragen.

Meistens sind wir uns der unzähligen Anteile unserer Seele in den verschiedenen Parallelwelten nicht bewusst und dennoch
können Ideen und Erkenntnisse von einem anderen " Ich-Selbst" aufgeschnappt und genutzt werden, was oft als Inspiration empfunden wird. In dem Maße, wie wir offen und
empfänglich sind, können wir beträchtlich von den Erfahrungen der anderen Anteile profitieren. Auch wenn sich jeder einzelne " Ich- Teil " für das wahre Selbst hält, sind sie
allesamt verschiedene Manifestationen ein und derselben Identität, die verschiedenste Leben unter verschiedenen Umständen führt. Das würde zumindest erklären, warum oft
gesagt wird, dass alle Leben gleichzeitig stattfänden, weil es die Zeit eigentlich gar nicht gibt - nur ein JETZT .

So gesehen versetzen wir uns z.B. bei einer Rückführung unter
Hypnose nicht etwa zurück in eine vergangene Zeit, sondern in ein anderes
" Ich-Programm ", das ebenfalls genau jetzt stattfindet. Unter diesem Aspekt, da sich ja alle Variablen
bereits existent auf dieser CD-ROM befinden, springen wir quasi einfach in diesen multidimensionalen Realitätsschichten herum. Jede Erinnerung wäre demnach nichts anderes
als ein kurzer Blick in das System eines anderen
"Ichs". Diese Theorie erklärt natürlich den Karmagedanken für Null und Nichtig, da er aus einem linearem Zeitdenken heraus
entstanden ist.

Hellseher, medial Begabte und Remote viewer
( Fernwahrnehmung ) tun dementsprechend auch nichts anderes, als sich in die vollzogene oder wahrscheinliche
Erfahrung eines Mitmenschen einzuklinken, und sie erleben dies als sehr real und im Echtzeit-Zustand. Deshalb kann man auch nicht wirklich von Zeitreisen in diesem Sinne
sprechen, sondern von einem kurzzeitigen Dimensionswechsel. Einige Astralreisende haben ebenfalls davon berichtet, einem anderen ICH begegnet zu sein, sei es aus der
Vergangenheit oder der Zukunft, wenn man es wieder linear betrachten möchte, und dennoch fanden alle diese Leben im Jetzt statt und jedes ICH war von seiner wahren und
einzigartigen Existenz überzeugt. Das mag daran liegen, dass sich unser Bewusstsein in all diese Seelenanteile aufspalten muss.

Ich für meinen Teil, halte diese Theorie für durchaus denkbar und glaube desweiteren, dass wenn wir sensibel und offen genug dafür sind, jederzeit Zugang zu unseren Parallel -
Existenzen bekommen können.

Das morphogenetische Feld nach Sheldrake und die Akasha-Chroniken beschreiben nichts anderes, als die kollektive Ansammlung aller Gedanken
samt seiner Optionen verwirklicht zu werden. Da alle Handlungen ursprünglich geistiger Natur sind, schwimmen wir sozusagen in einem Meer von potentiellen Erfahrungen und alles
wofür wir uns dann nicht entscheiden, übernimmt ein anderer Seelenanteil von uns.
Diese Idee gefällt mir, weil, wenn man es so betrachtet, keine Chance ungenutzt bleibt.

Mit herzlichen Grüßen und besten Wünschen
Odysseus
 
Werbung:
Ein sehr interessierter Gedanke. Und er begegnet mir nicht zum erstenmal. Kennst du den Film „Butterflyeffekt“? Hier wird sehr deutlich beschrieben, dass jedes angefasste, lose Ende auch seine Konsequenz hat.

Millionenfach stehen wir Menschen vor Entscheidungen, ob wir nach links, rechts oder geradeaus gehen möchten. Manche Wege führen zum gleichen Ziel, trotz verschiedener Wege. Doch haben wir auch hier lose Enden in unserem Netzwerk. Es wird immer lose Enden geben, die wir zurücklassen müssen.

Bei einem Computer-Spiel ist das auch so. Nur kannst du hier deine Entscheidungen zurückspulen, noch mal von vorne anfangen. Ja. Für das Leben wäre dies auch wünschenswert. Doch würde es dann den eigentlichen Sinn verfehlen.
 
die Potentialität (nicht gelebte Optionen) sind nicht nur Erfahrungen sondern all das, was hinter dem Maya Schleier steckt. Spontan fällt mir dieses Video ein: es lässt sich anhand eines banalen Beispiels beschreiben, wie hier in dem Video ab Min 0:30 (das Beispiel mit dem Tuch über der Hand).

Vielen Dank für den Hinweis
( besonders hilfreich in Zeiten der Spaltung ) (y)

Vera Birkenbihl ist ohnehin eine sehenswerte und geniale Frau, voller Witz und Weisheit, die ich wirklich hochgradig schätze und jedem nur empfehlen kann.
Das Beispiel mit dem Tuch macht richtig gut klar, dass vieles hinter dem Schleier unserer eigenen Unwissenheit liegt. Man sagt ja auch, dass die Erfahrungen, die wir machen, immer nur dem eigenen Fokuss folgen und nicht umgekehrt.
Ein guter Freund sagte mal zu mir:

" Was lernst du als Motorradfahrer ?
Du lernst, dass dein Vehikel immer nur dorthin fährt, wohin sich auch dein Blick richtet.
Das gleiche gilt auch für dein Leben, überleg dir also schon vorher, wohin du eigentlich willst. "

Ich find' das sehr zutreffend, weil es ja viele Leute gibt, die ihr Leben irgendwie nur abarbeiten. Dann passieren vielleicht auch Dinge, die aufrütteln sollen, damit das Leben nicht stagniert und neu überdacht werden kann.
Je mehr wir aber lernen, (mitunter aus Fehlern) umso dünner wird auch dieser Schleier, weil wir die Verbindungen (untereinander) aber auch die Zusammenhänge (im Großen und Ganzen) immer besser erkennen werden, jedenfalls mehr, als die Illusion der Trennung.

Ein sehr interessierter Gedanke. Und er begegnet mir nicht zum erstenmal. Kennst du den Film „Butterflyeffekt“? Hier wird sehr deutlich beschrieben, dass jedes angefasste, lose Ende auch seine Konsequenz hat.

Millionenfach stehen wir Menschen vor Entscheidungen, ob wir nach links, rechts oder geradeaus gehen möchten. Manche Wege führen zum gleichen Ziel, trotz verschiedener Wege. Doch haben wir auch hier lose Enden in unserem Netzwerk. Es wird immer lose Enden geben, die wir zurücklassen müssen.

Bei einem Computer-Spiel ist das auch so. Nur kannst du hier deine Entscheidungen zurückspulen, noch mal von vorne anfangen. Ja. Für das Leben wäre dies auch wünschenswert. Doch würde es dann den eigentlichen Sinn verfehlen.


Und ja, ich kenne den Film "butterfly-effect"... hat mich damals auch ziemlich geflasht. Er ist ein gutes Beispiel, um die unterschiedlichen Zeitlinien zu verstehen, oder auch die Konsequenzen, die jede Handlung oder auch Unterlassung ("lose Enden") haben kann.
Natürlich können wir nicht in die Zeit zurückreisen, um die Fehler dort eben mal glatt zu bügeln, aber wir können die Zeitschiene ja trotzdem guten Gewissens verlassen und gleichzeitig auch das "alte Ego", weil wir uns schon längst in einem neuen Level bewegen. Ich schau also lieber ins JETZT , mit all dem Rüstzeug an Lektionen, die bereits schon hinter mir liegen, und versuche mit jedem Tag aufs Neue, eine bessere Version von mir selbst zu erschaffen, als ständig mein "altes ICH" zu verurteilen. Das ist reine Zeitverschwendung, selbst wenn ich viele Dinge bereue und aus heutiger Sicht ganz anders handhaben würde.

Diese Erkenntnis bekam ich auch erst durch Menschen, die mir selber weit voraus sind und mich freundlicherweise darauf hinweisen, dass mit dieser unnützen Last keine flotten Sprünge zu erwarten sind und dass es auf dieser
"CD- ROM des Lebens" ja nicht nur dieses unerfahrene und wie ich dachte "schlechte ICH " (Level 1), sondern auch eine zukünftige
"Premium- Ausgabe" von mir gibt, die es zu erreichen gilt. :D
Und dafür bin ich heute dankbar.

Liebe Grüße
Odysseus
 
Jedenfalls gibt es eine Theorie, die besagt, dass der Mensch eine multidimensionale
Wesenheit ist und seine Seele sich ebenso unendlich, wie es die Natur der Wahrscheinlichkeiten ist, in ebenfalls endlosen Paralleluniversen erstreckt. Deshalb blieben alle
Handlungen, die nicht vollzogen oder verwirklicht wurden trotzdem gültig und werden dementsprechend dort in die Tat umgesetzt, auch wenn das unserem 3-dimensionalen
Intellekt verborgen bleibt.

Vor einiger Zeit hörte ich mir einige Berichte zum Thema Dimensionssprünge an, wo Menschen kurz aus ihrer Zeit "sprangen" und wieder zurückkehrten oder Menschen spurlos verschwanden und nie wieder auftauchten oder Menschen spurlos verschwanden und leblos aufgefunden wurden ohne erkennbaren Grund des Todes.
Das führte mich zu der Annahme der von dir @Odysseus69 genannten "ungelebten Option", nur das ich bis jetzt keine passende Bezeichnung hatte. Ich malte mir also aus, dass zB gewisse Menschen im hier verschwinden, es aber für diesen Menschen in einer anderen Dimension ganz normal weiter geht, ohne zu merken, dass sich etwas verändert hat.

Und so kommt es im Verlauf eines Lebens zu unendlich vielen Parallelleben. Einige Dimensionsverästelungen laufen hin und wieder irgendwie nicht rund, sodass es leider auch zu Todesfällen kommt, zumindest in einer bestimmten Dimension.

Weiss nicht ob ich nun völlig am Thema vorbei bin. Aber das sind so meine Gedanken dazu :D
 
Werbung:
Vor einiger Zeit hörte ich mir einige Berichte zum Thema Dimensionssprünge an, wo Menschen kurz aus ihrer Zeit "sprangen" und wieder zurückkehrten oder Menschen spurlos verschwanden und nie wieder auftauchten oder Menschen spurlos verschwanden und leblos aufgefunden wurden ohne erkennbaren Grund des Todes.
Das führte mich zu der Annahme der von dir @Odysseus69 genannten "ungelebten Option", nur das ich bis jetzt keine passende Bezeichnung hatte. Ich malte mir also aus, dass zB gewisse Menschen im hier verschwinden, es aber für diesen Menschen in einer anderen Dimension ganz normal weiter geht, ohne zu merken, dass sich etwas verändert hat.

Und so kommt es im Verlauf eines Lebens zu unendlich vielen Parallelleben. Einige Dimensionsverästelungen laufen hin und wieder irgendwie nicht rund, sodass es leider auch zu Todesfällen kommt, zumindest in einer bestimmten Dimension.

Weiss nicht ob ich nun völlig am Thema vorbei bin. Aber das sind so meine Gedanken dazu :D

Ich finde nicht, dass du am Thema vorbeigehst...wer weiss schon, vielleicht fällt man auch einfach ins Koma und eine andere Seele nimmt deinen Platz hier ein.
"Walk- in" heißt das wohl, aber nichts scheint mir unmöglich zu sein, solange das Gegenteil nicht beweisbar ist.
Also kann man es nur offen lassen und für möglich halten.
"Spinnereien" sind etwas für "Kleingeister, denn ein wahrer "Freigeist" kennt solche Grenzen nicht. :)
 
Zurück
Oben