Die Tannen vom Schattenberg

Mellnik

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Die Tannen vom Schattenberg

Am Schattenberg, am dunklen Berg
da stehn der Tannen viele.
Sie wiegen sich, sie biegen sich,
Dem losen Wind zum Spiele.
Und wenn dann um die Mitternacht
der Berggeist Drawiluri wacht,
geht durch den Wald ein Raunen,
dass Hirsch' und Hasen staunen:
Zwölf Tannen werden Frauen,
gar lieblich anzuschauen.

Es bläst der Wind, er saust im Moor
Die Melodie zum Tanze,
Die Tannenmädchen schlingen sich,
Als wie zu einem Kranze;
Und schweben leis umher im Kreis,
Gesichter weiß, Gewänder weiß
Bis ihre bleichen Wangen
Mit zarter Röte prangen.

Es braust der Sturm, er pfeift im Moor,
Es rauscht im Tannenwalde,
Die Wolken ziehn am Monde hin,
Die Schatten auf der Halde;
Und auf und ab, durchs nasse Gras
Dreht sich der Reigen ohne Maß,
Und immer lauter schwellen
Im Wald die heil'gen Quellen.

Da hebt ein Arm sich aus dem Tann,
Die Riesenfaust geballet
Ein währschaft Haupt dann, laubbekränzt
Vom langen Bart umwallet,
Und eine Donnerstimme schallt,
Dass im Gebirg es widerhallt:
»Zurück in eure Wälder!
Wird's bald - oder wird's bälder!«

Da stockt der Tanz, die Mädchen schrein,
verlieren jede Richtung.
»Drawiluri ruft, hu, Morgenluft!
Zurück auf unsre Lichtung!«
Die Nebel steigen aus dem Tal,
Es dämmert schon der Morgenstrahl,
Und Tannen schwanken wieder
Im Walde auf und nieder.
 
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Mein Gedicht "Die Tannen vom Schattenberg" ist die Cover-Version eines anderen und weit älteren Gedichts.

Auch im Original-Gedicht geht es um meine badische Heimat und um den Schwarzwald.

Kennt und erkennt jemand das Original, das ich hier um-gedichtet habe?
 
Kennt und erkennt jemand das Original, das ich hier um-gedichtet habe?

Ist das Gedicht von dir verfasst?

Das läuft ja im Internet unter verschiedenen Autoren-Namen...

Hier wären aber - des Urheberechtes wegen - nur eigene selbst verfasste Gedichte erlaubt - damit das Forum keinen Ärger bekommt.
.
 
Die Tannen vom Schattenberg

Am Schattenberg, am dunklen Berg
da stehn der Tannen viele.
Sie wiegen sich, sie biegen sich,
Dem losen Wind zum Spiele.
Und wenn dann um die Mitternacht
der Berggeist Drawiluri wacht,
geht durch den Wald ein Raunen,
dass Hirsch' und Hasen staunen:
Zwölf Tannen werden Frauen,
gar lieblich anzuschauen.

Es bläst der Wind, er saust im Moor
Die Melodie zum Tanze,
Die Tannenmädchen schlingen sich,
Als wie zu einem Kranze;
Und schweben leis umher im Kreis,
Gesichter weiß, Gewänder weiß
Bis ihre bleichen Wangen
Mit zarter Röte prangen.

Es braust der Sturm, er pfeift im Moor,
Es rauscht im Tannenwalde,
Die Wolken ziehn am Monde hin,
Die Schatten auf der Halde;
Und auf und ab, durchs nasse Gras
Dreht sich der Reigen ohne Maß,
Und immer lauter schwellen
Im Wald die heil'gen Quellen.

Da hebt ein Arm sich aus dem Tann,
Die Riesenfaust geballet
Ein währschaft Haupt dann, laubbekränzt
Vom langen Bart umwallet,
Und eine Donnerstimme schallt,
Dass im Gebirg es widerhallt:
»Zurück in eure Wälder!
Wird's bald - oder wird's bälder!«

Da stockt der Tanz, die Mädchen schrein,
verlieren jede Richtung.
»Drawiluri ruft, hu, Morgenluft!
Zurück auf unsre Lichtung!«
Die Nebel steigen aus dem Tal,
Es dämmert schon der Morgenstrahl,
Und Tannen schwanken wieder
Im Walde auf und nieder.

Ist das Gedicht von dir verfasst?
 
Und nun zum Original-Gedicht, das ich hier ge-nial um-gedichtet habe. :cool::sneaky::)

Im Mummelsee, im dunklen See,
Da blüh'n der Lilien viele,
Sie wiegen sich, sie biegen sich,
Dem losen Wind zum Spiele;
Doch wenn die Nacht herniedersinkt,
Der volle Mond am Himmel blinkt,
Entsteigen sie dem Bade
Als Jungfern ans Gestade.

Es braust der Wind, es saust das Rohr
Die Melodie zum Tanze,
Die Lilienmädchen schlingen sich,
Als wie zu einem Kranze,
Und schweben leis' umher im Kreis,
Gesichter weiß, Gewänder weiß,
Bis ihre bleichen Wangen
Mit zarter Röte prangen.

Es braust der Sturm, es saust das Rohr,
Es pfeift im Tannenwalde,
Die Wolken ziehn am Monde hin,
Die Schatten auf der Halde,
Und auf und ab, durch's nasse Gras,
Dreht sich der Reigen ohne Maß,
Und immer lauter schwellen
Zum Ufer an die Wellen.

Da hebt ein Arm sich aus der Flut,
Die Riesenfaust geballet,
Ein triefend Haupt dann, schilfbekränzt,
Vom langen Bart umwallet,
Und eine Donnerstimme schallt,
Daß im Gebirg' es wiederhallt:
»Zurück in eure Wogen,
Ihr Lilien ungezogen!«

Da stockt der Tanz – die Mädchen schrei'n
Und werden immer blässer:
Der Vater ruft: »Puh! Morgenluft
Zurück in das Gewässer!« –
Die Nebel steigen aus dem Tal,
Es dämmert schon der Morgenstrahl,
Und Lilien schwanken wieder
Im Wasser auf und nieder.


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Quelle:
August Schnezler „Gedichte“, 2. Auflage,
Creuzbauer und Kasper Verlag Karlsruhe, 1846

https://www.mumag.de/gedichte/sch_a.html
 
Hier wären aber - des Urheberechtes wegen - nur eigene selbst verfasste Gedichte erlaubt - damit das Forum keinen Ärger bekommt.

Das ist mir bekannt.
Und ich darf sagen:
Alles, was ich hier an Geschichten und Gedichten poste, ist immer von mir selbst verfasst.
Die Geschichten sind dazu auch noch real wahr und selbst erlebt.

Meine Gedichte hingegen beschreiben nicht unbedingt eine reale Wirklichkeit.
Wer also zum Schattenberg fährt und darauf wartet, dass sich die Tannen dort in schöne Frauen verwandeln, der kommt womöglich nicht auf seine Kosten. :)
 
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