Bevor ich heute Schluss mache, noch ein paar Gedanken über die menschliche Natur – so wie ich sie sehe:
Wir sind die gemeinsten, niederträchtigsten und hinterhältigsten Kreaturen. Gott – wenn es ihn gab – war wahrscheinlich sehr müde oder unachtsam, als er uns erschuf. Andernfalls wären wir etwas völlig anderes. Das hier ist Pfusch, ein fehlerhaftes Produkt, die defekte Ware.
Was macht der Mensch? Er benutzt Handschellen und Peitschen, schlägt andere – und beide -- bekommen einen Kick davon. Bald wird der "normale" Mensch nur noch Puppen für den Sex benutzen. Die kann man tot schlagen, ohne dass jemand wirklich stirbt. Ausser das Herz, aber was ist das? Nur die Pumpe, tja..
MN 1, Der Pali-Kanon:
"Die Befriedigung ist die Wurzel des Leidens."
(Übersetzung von Paul Debes)
Arthur Schopenhauer – ebenso wie der hier erwähnte Arno Gruen – würde dem sofort zustimmen. Auch Sigmund Freud. Egal, ob das alles wissenschaftlich klingt oder nicht – Freuds Modell hat mich immer fasziniert. Ich wollte aber das Original lesen. Immer! Besonders die Psychopathologie des Alltagslebens … ach ja, so heißt es:
"
Freud führt in seiner Studie seine Theorie aus, wonach ein Großteil alltäglicher
Fehlleistungen, wie das Versprechen, Vergessen, Verschreiben, Vergreifen, Verlegen von Gegenständen und anderen Fehlhandlungen und Irrtümern Ausdruck unbewusster Absichten ist. Es handelt sich also nur auf den ersten Blick um zufällige oder sinnlose
Fehlleistungen bzw.
Versehen, tatsächlich aber um sinnvolle
Mechanismen des
Unbewussten.<a href="
https://de.wikipedia.org/wiki/Zur_Psychopathologie_des_Alltagslebens#cite_note-Doucet-1"><span>[</span>1<span>]</span></a>
Die Psychopathologie des Alltagslebens ist weniger eine Entdeckung Freuds als die Anwendung der Methode der
Psychoanalyse auf ein bekanntes Phänomen.
So konnte Freud unter anderem auf reichhaltiges Material in der Literatur zurückgreifen. Beispielsweise will in Fontanes L’Adultera eine junge Frau ihrem Ehemann einen Ball zuwerfen, wirft ihn aber „versehentlich“ einem danebenstehenden jungen Mann zu, den sie – noch unbewusst – erwählt hat und der später ihr Liebhaber wird. Zur psychologischen Bedeutung von Versprechern führt Freud Stellen in den Werken Shakespeares und Schillers an, stützt sich aber vor allem auf die Sammlung von Versprechern des österreichischen Sprachwissenschaftlers Rudolf Meringer, die wenige Jahre vorher erschienen war. Ebenso werden von alters her dem Vergessen oder falschem Erinnern von Namen und Sachverhalten nachvollziehbare Motive unterstellt.
Mit psychoanalytischer Methodik deckt Freud auch weniger offensichtliche
psychische Motive von Fehlleistungen auf. Dabei kommt er bei der Analyse von Unfällen teilweise zu dem Ergebnis, es handle sich um unbewusst angestrebte Selbstbeschädigungen.
Das Buch
Zur Psychopathologie des Alltagslebens gilt bis in die Gegenwart als ein Grundlagenwerk der Psychoanalyse.<a href="
https://de.wikipedia.org/wiki/Zur_Psychopathologie_des_Alltagslebens#cite_note-Doucet-1"><span>[</span>1<span>]</span></a>
Die durch Versprecher geleistete Offenbarung von Affekten, die man eigentlich verschweigen will, die sich aber häufig auf komische Weise Bahn brechen, nennt man Freudscher Versprecher."
Über Vergessen, Versprechen, Vergreifen, Aberglaube und Irrtum