Adolf Hitler war ein Narzisst und in seiner Kindheit stark traumatisiert. Man könnte ihn in gewisser Weise als Opfer betrachten. Er wollte Maler werden, hatte jedoch Pech, da er an der Kunstakademie nicht aufgenommen wurde. Wer weiß, vielleicht saßen dort auch Juden in der Aufnahmejury. Was geschah daraufhin? Klar, für ihn waren sie an allem schuld, wie Erich Fromm in 'Anatomie der menschlichen Destruktivität' beschreibt. Dieser Hass, als Projektion seiner eigenen Misserfolge, kostete mehr als sechs Millionen Juden das Leben. Man sieht hier, wie aus dem Opfer ein Täter wird. Ein extremer Fall, aber letztlich funktionieren wir alle nach ähnlichen Mechanismen. Egal, wer zum Sündenbock gemacht wird, das Volk entscheidet sich wieder für Faschisten – damals wie heute. Und man lernt niemals aus der Geschichte.