Die Meditation auf den 16. Karmapa

Man gelangt also nur über das Visualisieren des 16 Karmapa zur eigenen Buddhanatur?

Ist das nicht ein Irrweg ?

Hi,

die Antwort könnte sich im taoismus finden. Dort existiert nicht so viel wie im buddhismus, wo nicht so viel existiert ist es weniger was nicht verstanden werden kann. Es muss ja etwas existieren um überhaupt auf den irrweg gelangen zu können.

Im ursprung ist es dann das tun, jedes tun ist dann der irrweg. Das tun unterscheidet sich dann nicht mehr in sinnlichem oder geistigen tun, das meditieren ist dann das gleiche wie z.b. essen oder gehen.

tun ist der irrweg. man muss aber den irrweg gegangen sein um den weg des nichts - tun überhaupt gehen zu können. Kann es dann noch ein irrweg sein ?

Grüsse
 
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Budai.......

Letztenendes geht es um die Dir innewohneneden Qualitäten, die zuerst eben durch Karmapa symbolisiert werden.Wir meditieren ja nicht auf Karmapa als Person, sondern auf die erleuchteten Eigenschaften.)……und daran ist ja nun erstmal nix schlechtes, oder?


Die inneren Qualitäten die durch Karmapa symbolisiert werden heißt ja nichts anderes, als dass man sich Karmapa unbedingt vorstellen muss, bevor man zu den inneren Qualitäten gelangt, also erst die scheinbar innewohnenden Qualitäten auf den 16 Karmapa projeziert, der dann aber widerum zum inneren Bildnis wird, weil es ja letztendlich um die eigenen Qualitäten geht, die durch Karmapa symbolisiert werden sollen..
Den 16 Karmapa zu visualisieren , davon kommt ihr nämlich nicht weg, egal aus welchem Grund ihr Karmapa visualisiert.
Es heißt ja eigentlich " Meditationen auf den 16 Karmapa" .Ihr müsst also erst Karmapa visualisieren und manche benutzen dazu ein Bildnis. Ihr projeziert diese Qualitäten erst auf den 16 Karmapa, um diese dann euch eigen zu machen...bzw glaubt daran dass ihr euch diese dadurch zu eigen macht.. seit also abhängig vom 16 Karmapa..
 
Nachdem ich mehrere Jahre Vipassana praktiziert habe, habe ich mich vor bald einem Jahr dem Vajrayana und Tantrayana zugewandt.

Tantrische Praxis funktioniert nach ziemlich anderen Gesetzmässigkeiten als Vipassana und Therevada. Es ist ein anderes System, hat andere Resultate, andere Mittel. Und, das kann ich bestätigen, da geht's weder ohne Lehrer noch ohne Linie.

Karmapa oder Padmasambhava ist dabei - aus Sicht der zu erlangenden Resultate - fast völlig einerlei, solange es ein Linienhalter ist. Zentral ist nicht die Figur, sondern die Inspiration, die die Figur als Potential bereithält. Es ist wahr, dass der tibetische Buddhismus einige Ähnlichkeiten mit der älteren Bön-Religion hat, aber es ist auch wahr, dass es zentrale Unterschiede gibt.

Glücklicherweise zwingt einen ja niemand, Vajrayana zu praktizieren, wenn man den Therevada-Buddhismus viel toller findet.
 
Übrigens, das sei hier noch angemerkt, ist die in Post #1 geschilderte Meditation quasi nur die halbe Wahrheit. Sozusagen erst die erste von zwei Hälften. Das ist aber nicht weiter verwunderlich, weil die zweite Hälfte nicht öffentlich auf der Webseite beschrieben wird. Man findet im Netz kaum irgendwo eine Beschreibung, die die zweite Hälfte einschliesst, und wenn, dann ist sie meist so formuliert, dass man ohne eine zusätzliche Erklärung trotzdem nicht weiss, was man nun genau tun soll.

Der Grund dafür liegt darin, dass es sich bei der zweiten Hälfte um denjenigen Teil handelt, für welchen man üblicherweise eine Ermächtigung durch einen Lehrer benötigt. Ausserdem ist es notwendig, bereits eine solide Kenntnis der Konzepte von Anatta und Shunyata zu besitzen, um diese Meditation korrekt durchführen zu können. Auch dazu dient letztlich diese Ermächtigung: Der Lehrer kontrolliert, ob ein Schüler bereits genügend Einsicht besitzt, um für die vollständige Praxis qualifiziert zu sein.

Das soll aber wiederum nicht darüber hinwegtäuschen, dass es - leider - diverse tibetisch-buddhistische Lehrer und Linien gibt, welche, ganz besonders den westlichen Schülern, dauernd das Anfängerzeugs auftischen und die Schüler jahrelang im Dunkeln belassen über die weiterführenden und höheren Meditationspraktiken. In diesen Schulen findet man oft Leute, die es toll finden, sich jahrelang in "Hingabe an die Linie" (sprich: unbezahlte Freiwilligenarbeit) abzumühen, ohne dass ein bemerkenswerter Fortschritt in der Praxis stattfindet.
 
Hallo !
Bin auch Jahrzehntelang im tibetischen Tanta herumgegurkt.
Leider ist mein Lama vor 11 Jahren gestorben.
Seine wiedergeburt wird noch gesucht.
Ich geh jetzt meinen eigenen Weg.
Ich hab meinen Sangha verloren.
L.G.
 
Die inneren Qualitäten die durch Karmapa symbolisiert werden heißt ja nichts anderes, als dass man sich Karmapa unbedingt vorstellen muss, bevor man zu den inneren Qualitäten gelangt, also erst die scheinbar innewohnenden Qualitäten auf den 16 Karmapa projeziert, der dann aber widerum zum inneren Bildnis wird, weil es ja letztendlich um die eigenen Qualitäten geht, die durch Karmapa symbolisiert werden sollen..
Den 16 Karmapa zu visualisieren , davon kommt ihr nämlich nicht weg, egal aus welchem Grund ihr Karmapa visualisiert.
Es heißt ja eigentlich " Meditationen auf den 16 Karmapa" .Ihr müsst also erst Karmapa visualisieren und manche benutzen dazu ein Bildnis. Ihr projeziert diese Qualitäten erst auf den 16 Karmapa, um diese dann euch eigen zu machen...bzw glaubt daran dass ihr euch diese dadurch zu eigen macht.. seit also abhängig vom 16 Karmapa..


Du musst nicht unbedingt den 16. Karmapa visualisieren. Du kannst auch Padmasambhava nehmen oder jeden anderen Guru der Überlieferung des Tantra in der du übst und zu dem du dich hingezogen fühlst. Du kannst auch deinen eigenen, lebenden Guru nehmen.

Aber im Tantrayana ist nun mal der Guru und die Linie der Überlieferung die Quelle des Segens. Mit dem kannst du wenn du das entsprechende Karma hast und fleissig bist in einem Leben Befreiung erlangen, da du dann die direkte Übertragung des Weisheitsgeistes erhälst für die du durch die Einweihung den Samen gelegt hast.

Wenn du den Sutra Weg gehst brauchst du dafür ggf. Äonen um dort hinzukommen.

Nur WENN du den Tantra Weg gehen willst wirst du nicht umhinkommen einen Guru zu haben und derartige Formen der Meditation, die solche Visualisationen beinhalten zu üben.

Wenn das nichts für dich ist, wunderbar. Niemand zwingt dich dazu tantrischen Buddhismus zu üben. Das ist eine Sache die nicht für jedermann stimmig ist. Und das ist auch völlig okay so.
 
hmm ... ich bin ja über die ausbildung in der ttm (mantraheilen) quasi in den tibetischen buddhismus gerutscht.
d.h. als laiin zuerst den medizinbuddha in der ttm-praxis visualisiert, um besser arbeiten zu können.
und dann diverse einweihungen, bei denen ich eben auch zuflucht genommen habe.
und bei keiner dieser einweihungen gabs anweisungen, auf den karmapa zu visualisieren oder auf den lehrer - sondern immer auf das, was die einweihung war z.b. die kurukulle oder die tara.

grützli
lucia
 
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Das Visualisieren eines Lamas oder Karmapas ist im Grunde genommen totaler Quatsch. Erstens ist es eine menschliche verstorbene Gestalt die man visualisieren muss, wenn auch in Licht eingehült oder dergleichen und zweitens verbringt man damit unnötige Zeit, weil das Visualisieren eines lamas oder Karmapas den Lehren Gautamas nicht nahekommt. Die meditation strebt die Leere an, nicht das Vorstellen irgendwelcher Lamas, Heiliger oder sonstige Götzen.
Der Lama wird als Götze genommen und als Lichtgestalt visualisiert.
Das soll dann die wahre Buddhanatur sein die in uns ist. Was für ein Quatsch! Die Buddhanatur ist frei von allen Vorstellungen. Mit dem Visualisieren eines Lamas kommt man der wahren Buddhanatur nicht näher , sondern lernt in erster Linie das Visualisieren und meint dann dass das visualisierte und selbsterzeugte Abbild dieses Lamas die eigene Buddhanatur währe.
Wenn ich mir nun Christen vorstelle die Jesus Christus visualisieren würden, dann komme ich auf den Gedanken dass dies noch viel extremer währe als Jesus anzubeten.
 
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