Hallo Mönch-David,
Da Unvollkommenheit Leid erzeugt, sehe ich es als mein Recht als Seele an, nach Vollkommenheit zu streben.
Ich denke, wir fangen an (in unserem Leben) in einer Art "Unvollkommenheit", was einfach bedeutet, wir müssen essen schlafen trinken, immer wieder "braucht" man etwas, für das man etwas tun muss.
Man erfüllt sich sozusagen Bedürfnisse.
Ich denke daher, dass so etwas notwendig ist, denn "Gott" in seinem Grundwesen braucht ja überhaupt nichts, und bewegt sich daher auch nicht. Er / Sie ist die Stille, und imgrunde wie nicht vorhanden, es ist gewissermaßen das "Nichtsein".
Denn Leben drückt sich unter anderem auch dadurch aus, dass Bewegung im Spiel ist. Dafür gibt es immer wieder einen Grund, sich zu bewegen, sich Bedürfnisse zu erfüllen, Wünschen zu folgen, usw..
"Gott" ist dann (so sehe ich es), eine innere/äußere Instanz, eine Art Grundmodus in der innerlichen vollkommenen Ruhe, da wo alles schon ist, und auch sicher, im Idealfall bewusst, der ewige Ausgangspunkt und auch immer wieder das geborgene Nest, der Seele, des Menschen und aller Wesen, in das sie sich innerlich zurückziehen, bzw. immer wieder dorthin einkehren.
Da alles im Leben, wie ich glaube, aus unserem eigenen Geist, Glauben und Überzeugung entsteht und sich formt, ist, je mehr Gott als Grundform und Ausgangspunkt (und wohl auch als "Ziel") bewusst wird, das Leben umso leichter und vollkommener. Es ist der AllGeist, der mit allem versorgen kann, zu jeder Zeit, in dem alles bereits da ist, etwas das in der Verbindung auch immer für die rechten Wege (und Bewegungen) sorgen kann, wenn die Einheit zwischen Mensch-Gott verstanden wird.
Daher ist ER / SIE für sich kein existierendes Einzelwesen, sondern kann immer nur eine umfassende Grundkraft bzw. -Energie, die oberste Natur allen Lebens sein.
Die Gefahr besteht wohl, bei diesen hier beschriebenen Seelen-Erfahrungen, dass Menschen glauben, Gott sei außen, und könne ihnen als "Lichtgestalten" begegnen.
Aber alles was uns im Außen (ob nun hier oder im Jenseits) begegnen könnte, ist in dem Sinne nicht Gott.
Es könnte sein, dass ein Wesen nahe herangekommen ist an Göttliches, bzw. sich dafür hält, vielleicht auch hier und da so eine Art Ausdruck darstellt, (so wie Jesus ja wohl auch oft Dinge aussprach in einem Modus des Göttlichen, es aber dennoch nicht selbst ist, er ist und war ein Mensch).
"Gott" verwendet immer nur manchmal bestimmte Wesen, die etwas darstellen, jedoch die wirkliche Verbindung hat jede Seele immer nur ganz direkt in sich selbst.
Daher, wenn du von einem Gott sprichst, der irgendwelche schlimmen Dinge tut, oder anderes mehr oder weniger unterlässt, so ist das auch nur so ein Wesen, und solcherlei Wesen können auf Dauer dieser Gottesvorstellung nicht gerecht werden, so auch was man für den Gott im Alten Testament hält.
Daher liegt auch die Verantwortung in jeder Menschen-Seele selbst. Irgendwelche äußeren Götter für eigenes verantwortlich zu machen, heißt sich von seiner eigenen Göttlichkeit, und damit vom wahren Gott, abzutrennen.
Sicher ist das manchmal schwer zu verstehen. Es ist (so denke ich) die Herausforderung des Lebens, die Grundbasis des Göttlichen, und seine eigene Verbindung zur (höheren) Natur letztlich auch und gerade innerhalb seiner scheinbaren Unvollkommenheiten zu entdecken und zu erkennen.
Eine reine "Vollkommenheit" wäre eine entsprechend eingestellte programmierte Computerwelt. Sie ist "vollkommen", aber wäre bar allen wirklichen Lebens.