Deutschland: Homöopathie nicht mehr als Kassenleistung?

Lauterbach hat in Ö nichts zu sagen, aber die Diskussion über die Bezahlung der Homöopathie gibts auch bei uns.

Hier in Schweden gibt es auch nur eine gesetzliche Kasse - die Försäkringskassan - alle Basics-Versicherungen übernimmt und auch das Kindergeld auszahlt. Homöopathie trägt sie nicht, und es wird soweit ich sehen kann, auch nicht viel drüber gesprochen. In den Apotheken hier habe ich auch noch nichts homöopathisches gesehen.

Diese Kasse in Schweden trägt aber auch leider wirklich nur das Nötigste. Sehr viel muss man dann doch selbst zahlen, d.h. es gilt sehr viel mehr als IGEL-Leistung. Und dann muss man als Erwachsener z.B. bis zu zwei Jahren auf einen Zahnarzttermin warten, sofern man keine Schmerzen hat. Also auch nicht ideal.

Zeit für den Patienten und eine gute Diagnose sind bzw. wären eine wunderbare Sache. Auch, wenn der Arzt dann ggf. einfach sagen kann: "Das ist wahrscheinlich undramatisch, da brauchen Sie gar nichts nehmen." Fände ich toll, weil ich mit den kleinen Wehwehchen des Alltags ohnehin so umgehe.

Aber nein, längere Gespräche mit der Möglichkeit, dass einem Nichts verschrieben wird, gab es nur von der Kasse getragen, wenn dafür etwas über Wassergedächtnis und Potenzierung geschwurbelt wird. Und da ist das Nichts nicht einmal wirklich Nichts, sondern mühsam verdünntes Nichts.

Das war ungerecht und hatte auch nicht viel mit Pluralität o.ä. zu tun, sondern war eine äußerst bevorzugende Sonderstelling der Homöopathie, die damit aufgelöst würde.
 
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Es gibt nur eine Kasse in Österreich ?
Lauterbach hat auch in Österreich was zu sagen ?
es gibt schon mehrere Kassen, jedoch nach Berufen eingeteilt - eine für Angestellte (die größte), eine für Lehrer, eine für die Bauern, eine für Eisenbahner. Sicher hab ich jetzt was vergessen, aber im Grunde ist es bei uns schon sehr monopolhaft.
 
"Die Kammer weist .. darauf hin, dass auch künftig die Behandlung von Patienten in Baden-Württemberg mit .. Homöopathie weder eingeschränkt noch verboten sei. Auch werde es Ärztinnen und Ärzte dadurch nicht untersagt, in ihrer Außendarstellung auf einen entsprechenden Tätigkeitsschwerpunkt auf dem Praxisschild oder im Internet hinzuweisen. Ebenso stehe es Ärzten weiterhin offen, Fortbildungen zu homöopathischen Behandlungsweisen, Methoden und Mitteln zu absolvieren."
(Quelle: Ärztezeitung siehe #453)

🤷‍♀️
 
"Die Kammer weist .. darauf hin, dass auch künftig die Behandlung von Patienten in Baden-Württemberg mit .. Homöopathie weder eingeschränkt noch verboten sei. Auch werde es Ärztinnen und Ärzte dadurch nicht untersagt, in ihrer Außendarstellung auf einen entsprechenden Tätigkeitsschwerpunkt auf dem Praxisschild oder im Internet hinzuweisen. Ebenso stehe es Ärzten weiterhin offen, Fortbildungen zu homöopathischen Behandlungsweisen, Methoden und Mitteln zu absolvieren."
(Quelle: Ärztezeitung siehe #453)

🤷‍♀️

Es brauch und soll auch nicht verboten werden. Sofern es nicht irgendwie künstlich geadelt wird und z.B. durch die Allgemeinheit mittels Kassenbeiträgen mit getragen wird, und so lange wiederholt darauf hingewiesen wird und werden darf, dass es keinen validen, methodisch wasserdichten und reproduzierbaren wissenschaftlichen Beleg geschweige denn Plausibilität für die Homöopathie gibt, kann jeder mit dieser Info anfangen (und selbst bezahlen) was er will.
 
Es brauch und soll auch nicht verboten werden. Sofern es nicht irgendwie künstlich geadelt wird (...)

Kurios fand ich, dass die Herren, die von Edzard Ernst den Weggang betrieben haben (nachdem seine Forschung nicht zum gewünschten Ergebnis kam), in den britischen Adelsstand erhoben wurden. ;)
 
WIchtig ist dass es nicht verboten wurde, was so einige gerne hätten............

Ich kenne niemanden, der Homöopathie verbieten wollen würde.

Wer es als Patient anwenden will, kann und soll es gerne tun und wird sicher auch einen Arzt oder Heilpraktiker finden, der es weiterhin anbietet. Es soll dann aber bitte auch selbst bezahlt werden oder über Zusatzversicherungen, und nicht von der Allgemeinheit in Form der Kassen-Leistungen mit getragen.

Es ist schon ziemlich schräg, wenn Ärzte dafür bezahlt werden eine zeitaufwändige homöopathische Anamnese inklusive Repertorisierung etc. von der Kasse übernommen wurde, der gleiche zeitliche Aufwand bei schwierigeren wissenschafts-basierten medizinischen Diagnosen aber unterm Tisch fallen muss, weil ein Arzt pro Patient nur ein paar Minuten Bedenkzeit zugebilligt bekommt. Die Homöopathie wurde u.a. dadurch künstlich geadelt und wissenschaftsbasiertes Arbeiten zusätzlich erschwert.

Ebenso schräg ist es, dass u.a. Homöopathie in Deutschland eine gesetzlich Sonderrolle spielt, weil sie die Hürden, die Arzneimittel und Verfahren allgemein meistern müssen, nicht meistern kann.
 
Ich kenne niemanden, der Homöopathie verbieten wollen würde.
Oh, da gibt es genügend die das gerne hätten.......
Dass es privat bezahlt werden soll, finde ich in Ordnung, denn es ist ja wissenschaftlich nicht belegt. Und wenn es irgendwann belegt wird, dann sollte es wieder aufgenommen werden.
Großteils kann ich mir und meinem Familienkreis damit helfen und die Globuli kosten ja nicht viel.
Und ohne ärztliche Abklärung würde ich sowieso niemanden Globuli geben.
 
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