Der Traum vom Ableben

G

gathering

Guest
...diesen Traum habe ich vor 6 Jahren geträumt und möchte ihn Interessierten einfach nur zum Lesen einstellen. In diesem Traum war ich so bewußt, dass ich danach Wochen benötigte, wieder mit beiden Füßen im Leben zu stehen und ich heute noch jede Einzelheit genau beschreiben kann....

ich saß mit einer mir fremden Person im Auto und verfolgte mit ihr ein flüchtendes Auto, daß direkt vor uns fuhr. In diesem saß ein Mann, der mit einer Pistole wild um sich schoss. Offensichtlich war ich dort Polizistin, da ich eine Uniform trug. Der Mann im verfolgten Auto machte dann plötzlich eine Vollbremsung, sodaß wir in sein Auto hineinfuhren. Blitzschnell stieg er aus und schoss auf uns. Ich konnte die Türe aufreißen und hinter unserem Wagen Schutz finden. Meine Begleitperson wurde eventuell getroffen, denn ich hörte und sah nichts mehr von ihr.

Ich richtete dann meine Pistole auf den Mann, da er mich zu suchen begann. Als er mich erblickte, drückte ich ab. Dann stellte ich fest, dass ich keine Munition mehr hatte. Daraufhin zielte er wieder auf mich; es blieb mir nichts anderes übrig, wie die Flucht zu Fuss, und die Hoffnung, das ich es schaffe, nicht von ihm getroffen zu werden. Er schoss dann; traf mich aber nicht. Ich rannte zu einem Haus, an welchem die Eingangstüre offen war - direkt in den Keller hinunter und kauerte in der Ecke. Ich bemerkte auch, dass ich mich im Keller meines Elternhauses befand. Der Mann folgte meiner Spur und fand mich dann im Keller.

Er grinste mich an, während er seine Pistole gewissenlos auf mich richtete. Ich sagte ihm, dass er mich leben lassen soll. Aber er schoss dann trotzdem auf mich. So! Das war jetzt alles vergleichbar mit einem schlechten Fernsehfilm. Aber nun kommt das Eigentliche, auf was ich hinaus will:

Ich schaute ihm direkt in seine Augen, als er abdrückte. Dann bemerkte ich, wie die Kugel in meinem Kopf eindrang. Ich schaute ihn dabei weiterhin an und er grinste in mein Bewusstsein hinein. Dann schmerzte es nur kurz und warme Flüssigkeit trat aus. In dem Moment gingen mir "die Lichter aus". Es wurde Schwarz um mich, ein sehr starker Druck und ein lautes Pfeifen konnte ich im Gehörgang noch wahrnehmen, alswenn mich etwas herauspressen würde. Dabei hatte ich jedoch keinerlei Angst oder Schmerzen. Ich war weiterhin ich selbst, befand mich dann in einer tiefen Dunkelheit. Plötzlich wurde ich durch einen starken Sog - etwa vergleichbar mit einem Krümel, der vom Staubsauger aufgesogen wird - eingezogen. Dabei ging es in eine Art schwarzes Loch in eine Röhre hinein, und diese mächtig grosse Kraft zog mich in dieses zeitlose, dunkle Nichts hinein. Dabei fühlte ich ähnlich, wie in einer Achterbahn sitzend. Noch jetzt begriff ich, dass ich gestorben bin und ich mich vom meinem Körper getrennt hatte. Tatsächlich kam dann ein sehr helles, weißes Licht auf mich zu, dass ich jedoch nicht erreichte.

Denn ich fand mich, plötzlich direkt neben dem Mann stehend, der immer noch auf meinen toten Körper herabblickte. Nun kam auch wieder mein Bewußtsein, dass ich im Körper hatte in mir hoch. Ich hatte dann das dringende Bedürfnis, mit meinem Mörder zu sprechen. Ich sprach ihn an, warum er das tat, schimpfte mit ihm und versuchte mich bei ihm bemerkbar zu machen.

Aber er konnte mich nicht wahrnehmen. Dann schaute ich auf meinen leblosen Körper hinab und konnte es gar nicht fassen, dass ich tatsächlich tot bin. Ich wäre auch nie darauf gekommen, dass das ein Traum war, denn dies war alles in diesem Moment zu 100% Realität für mich.

Im Moment, als ich zu denken anfing, wie es nun weitergehen soll, schwebte ich sozusagen noch ein Stück zur elterlichen Wohnung; in der Absicht, mich von ihnen zu verabschieden....dann kam große Trauer über mich - über das Nichtloslassenkönnen - .....

Plötzlich begann wieder das Pfeifen im Gehörgang, ein starkes lautes Brummen und ein hoher Druck brannte in meinem Kopf----> ich machte die Augen auf und erkannte mich im Bett liegend; ich war wie gelähmt. Statt darüber glücklich zu sein, dass ich noch lebe, bekam ich einen Schreianfall und Panikzustände. Nun wurde mir wieder bewußt, was mir im Traum passiert ist. Dann fehlte mir die Stimme und ich schaute nur starr an die Decke. Mein Partner wußte über nichts und brachte mich in diesem "halben Dasein" zum Arzt. Danach war ich eine Woche krankgeschrieben. Mein psychischer Zustand hatte sich dann erst gebessert, als ich anfing, mit meinen Bekannten darüber zu reden, bis ich mir einreden konnte, dass alles "nur" ein Traum war. Denn die wahre Angst kam erst mit dem Erkennen des Todes im eigentlichen körperlichen Bewusstsein hoch. Während dem Traum empfand man den Übergang eher als Neugier und nahm es als tatsächliche Gegebenheit an.

2 Jahre später passierte es dann: ich wurde schwerkrank und im Krankenhaus gingen mir die "Lichter nicht aus", sondern wahrlich an, als ich bemerkte, dass der Körper nicht mehr wollte und auch nicht mehr konnte...doch dort war das Licht sofort da, die Helfer, die Leichtigkeit und die Liebe; die Entscheidung wieder zurück zu wollen, war ganz klar und deutlich....doch darauf möchte ich jetzt nicht mehr weiter eingehen. Ich möchte nur gerne mitteilen, dass Angst und Schmerz ein Zustand ist, den man nur im eigenen Körper bewusst erfährt. Der Tod - die Trennung vom Körper, ist nur eine Veränderung des (bewussten) Seins und nicht das Ende. Keine Macht der Angst und jede Minute das Sein im Körper als Geschenk auf Erden betrachten....

Das größte Geschenk bist Du, bin Ich, ist das Leben an sich - was ewig und unsterblich ist...ich weiss für mich, dass man ein eigenes Individium bleibt, wenn man sich vom Körper löst; möchte aber trotzdem betonen, dass es meine Wahrheit ist und ich keine Wahrheiten in die Welt setzen möchte, die für Andere nicht existieren sollen. Ich möchte damit auch Hoffnung geben, dass Angst, Schmerz und Trauer ein Zustand ist, der durchlebt wird und so vergänglich ist - wie der Körper selbst. Mag sein was will - es gibt keinen Stillstand - es gibt nur ewiges Leben - im Hier und Dort - wenn auch an einem anderen Ort - wo Zeit und Raum nur noch Begriffe sind, die man nicht mehr benötigt.

Ob im tiefsten Tal oder auf dem höchsten Berg:
der Begriff Leben ändert sich nur, wenn man ihm eine
negative, oder positive Emotion anhängt, die man
im eigenen Körper fühlt

Liebe Grüsse und schöne Feiertage
Gathy

PS: falls es Jemand bewiesen haben will: ich bin mein eigener Beweis und meine eigene Wahrheit - auch wenn unendlich verschiedene Meinungen das Gegenteil beweisen möchten. Ich glaube und Glaube ist Wahrheit ohne Zweifel.
 
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ich bin überwältig!
das ist das einzige,was mir groß dazu einfällt,du hast im traum deinen eigenen tod erlebt und es ist gut zu wissen,dass es (eventuell)genauso im wahren leben geschehen könnte.
damit hast du mir hoffnungen gegeben und bestimmt noch einigen weiteren hier.
ich habe nur wenige frage:
hattest du schmerzen im traum?
als du gestorben bist,wo kamst du hin?warst du ahnunglos oder kanntest du deinen "weg"?
liebe grüße
 
Hallo!
Deine Geschichte zu lesen war ziemlich interessant!Was geschah denn dann im Krankenhaus spaeter?Was meintest Du damit das Dein Koerper nicht mehr konnte?Geht es Dir denn wieder gut?..
Ich hatte als kleines Kind mal den Traum(was fuer mich aber in dem Moment wie Realitaet war)das ich spaeter mal mit irgendwas um die zwanzig an Krebs sterben werde.Das war ganz schoen erschreckend-so sehr das ich mich ueber zehn Jahre spaeter immer noch daran erinnere. Hoffe das es nie eintreten wird...
Lass mal von Dir hoeren wie es bei Dir weiterging!
 
Hallo!
Deine Geschichte zu lesen war ziemlich interessant!Was geschah denn dann im Krankenhaus spaeter?Was meintest Du damit das Dein Koerper nicht mehr konnte?Geht es Dir denn wieder gut?..
Ich hatte als kleines Kind mal den Traum(was fuer mich aber in dem Moment wie Realitaet war)das ich spaeter mal mit irgendwas um die zwanzig an Krebs sterben werde.Das war ganz schoen erschreckend-so sehr das ich mich ueber zehn Jahre spaeter immer noch daran erinnere. Hoffe das es nie eintreten wird...
Lass mal von Dir hoeren wie es bei Dir weiterging!Es ist wirklich interessant wie viele Leute aehnliche Erlebnisse haben.Ob sie wirklich wahr werden koennen(hoffentlich nicht!)?[/QUOTE]
 
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Hallo,

sorry für die späte Antwort, hab es erst jetzt gesehen.

babyengel: ich hatte keine schmerzen, es war nur die angst zu wissen, dass man von seinem körper loslassen muss. ein paar empfindungen haben sich gemischt mit den irdischen empfindungen, aber nicht halb so schlimm, wie ein pieckser mit der spritze.
wo ich hinkam? keine ahnung. aber ich war eben vom körper getrennt. ich war erst vollkommen ahnungslos, dann wütend, dann enttäuscht und dann wollte ich weitersehen, als ich begriff was los ist...man möchte von bestimmten personen nicht loslassen, das ist so eine sache....

danita: mir geht´s mittlerweile wieder gut, bis auf dass ich gewisse dinge nicht vergessen, oder verdrängen kann. auf der intensivstation liegen, zwischen ein paar körper, die eigentlich schon tot sind, ist eine entsprechende erfahrung, bei der man das irdische vom geistigen leben unterscheiden lernt. manchmal ist es gut, über den horiont zu blicken, manchmal erschreckend, manchmal weiss man nicht mehr, wo man hingehört.

auf jedenfall bin ich der meinung, dass es jeder selbst in der hand hat, wo er hinkommen möchte. sterben tut der körper; die seele weilt ewiglich und bleibt ihr zeitgemäßes individium, als sie ihren körper verlassen hatte.

liebe grüsse
gathy
 
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